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Vranyczäny-Dobrinovic (Genealogie) 314 Vranyc^ny-Zobrinovic (Genealogie)
4837 vermalte er sich mit Therese, !
Tochter des Georg von Modrusan, .
Besitzers der adeligen Güter Iurovo und !
Iankovo, und dieser Ehe entstammt die ^
einzige Tochter Clot i lde, vermalt am i
16. April l836 mit Giovanni Conte!
Bura t t i , Besitzer des Gutes Botincz,
in Croatien und Statthaltereirath a. D.^
Verhandlungen des österreichischen ver» ,
stärktm Reickc<al!'rs 1^<!<). 1'cack den steno- !
graphischen Belichtn (Wien 1860. Friedrich >
Manz. kl. 8".) Bd. I I , S. 220 Und 395.
Zur Genealogie der Familie VranycMy. Diese
Familie, welche sich slavisch: Vranizan,
italienisch: Vragnizan und ungarisch:
Vrannczuny schreibt und gegenwärtig an
letztere Schreibweise sich i^ält, leitet ihren Ur»
sprung biö ins dreizehnte Jahrhundert zurück
und erklärt sich für ein altadeliges, ans
Vosnien stammendes Geschlecht, wo sie einige '
Zeit um das Jahr 1200 auch Radimirovi6
genannt wurde, nach einem ihrer Mitglieder,
welches mit dem Könige uon Bulgarien einen ^
für Bosnien vortheilhaften Frieden schloß ^
(kkäimir.- Friedensstifter). König Simon ^
Ncinagna schenkte ihr urkundlich die Güter
^'omajc, ^rca und Vranjiz, und diesen Be«
sitz bestätigte mit Urkunde ääo. Sutirza
18. Juni 1391 König Stephan Dabissa
ron Serbien und Bosnien dein Ponies Geor-
gius Dobr inov i^ , dann dessen Neffen
Stephan und Andreas, sowie deren Nach«
kommen. Die ununterbrochene Stammeöfolge^
beginnt mit Stefano Dobcinovi «^ . Herrn
von Conye, Orca. VragnicZ. der mit Flora
Vll,nsül'ilz oon Iaire vermalt war und 1377
das Icitliche segnete. Von dessen beiden ^
Söhnen Peter und Georg pflanzte Ersterer
mit seiner Gattin l^ma Cononnuio Milcsero
das Geschlecht fort. Derselbe starb 1390 und
hinterließ zwei Söhne: Stephan und An-
dreas. Von Lehierem geht die Nachfolge in
ununterbrochener Linie, und zwar: Emanuel
Vragnizan r>on Scardona. der nach !
Griechenland übersiedelte und ?rn Namen
c'alott i annahm-. Andrea, dessen Sohn '
Pietro, der um 1558 ledie; Gregor, von
dessen beiden Söhnen sich Georg auf der
Insel Blazza. Johann auf Cittu vecchia
ansudclte. Letzterer hatte zwei Söhne:
Georg und Daimo. Von diesen pflanzte
Ersterer das Geschlecht fort, und mit seinem Sohne Girolamo hebt unsere Stammtafel
an, welche nach Auszügen aus dem Kirchen«
buche in Citta oecchia auf der dalmatinischen
Insel Lcsina zusammengestellt ist. In der
zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts
— nach der Eroberung Constantinopels durch
die Türken, welcher zehn Jahre später auch
die Eroberung Bosniens folgte — verloren
jene christlichen Grundherren, welche nicht
zum Islam übertraten, ihre Besitzungen.
Andreas Dobrinovi<5 zog nach Constanti»
nopel. Äls die Familie später wieder nach
Bosnien zurückkehrte, nahm sie auch die
Feldbaucrn von Vranjiz mit, welche sie bei
der Auswanderung begleitet hatten, und ge«
langte in die Nähe uon Spalato in Dal»
matien. Dort ließ sie sich, da in Bosnien
die Unruhen fortdauerten, Salona gegenüber
auf einer damals unbewohnten Haldinsel
bleibend nieder und nannte sie nach der in Bos<
nien gelegenen Besitzung Vrnjiz in slavischer
Mundart Vranjica. welchen Namen dieselbe zur
Siunde noch fütnt. In Dalmaticn nunmehr
seßhaft, erhielt Gmanuel Dobr inoui^.
Sohn des vorgenannten Andreas, von dem
Togen Francesco Foscari am 14. März
1447 für seine Person, Familie und Nach»
kommen einen bklvum coiiäuol.uin als (Zomes
di Scardona. Der Generalrath des Adels
von Spalato erhob ihn am 2. März 14^4
unter dein Namen Vragnizan — nach
italienischer Mundart — zum Patrizier, und
in dieser Würde bestätigte ihn auch der Doge
Foscari am ^. September 1456. Die Adels»
rechte und Freiheiten der Familie wurden
nun noch öfter bestätigt. So erkannte der
Doge Andreas Vencrio am 13. Februar
14<»2 das Patriziat o^n Spalato und Clissa
für Zuane Horzi (Johann Georg),
einen Sohn des Oregorio Vragnizan
und Enkel oes gedachten Emanuel, an.
1563 trennten sich die Brüder Georg und
Johann V ragnizan« Calott i . Ersterer
zog nach Eiltu vecchia. Letzterer nach Postirz.
Der Doge Aloisio Mocenigo ertheilte nun
am 4. März 1373 dem Georg und Io»
hann Vragnizan alle Adelsrechte und
Freiheiten, welche Zuane Zorzi von dem
Dogen Venerio erhalten hatte. Eine gleiche
Bestätigung erfolgte äcln. Venedig 10. Fr»
bruar 1673 für Gregorio und Tomaso
Vragnizan della Vrazza und deren Nach»
kommen, und wurde ihnen das bezügliche
Diplom in Lesina am 24. April 1674 zuge«
stellt. Ferner bestätigte der provvsäiiorO
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon