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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 316 -
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Seite - 316 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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VranycMy-DobrlnoVic, Georg Vranyc^äny-Zobrmovi^ Georg Vranyczäny — damals noch Vra- gnizan — der im Einverständnis mit seinem Vater Simon nnd im Vereine mit Stephan Bot ter i , Peter Pol i teo und Anton Vlahovich eine Erhebung zu Gunsten Oesterreichs plante und zuletzt auch ins Werk setzte. Mit etwa 2000 Mann zog er in die Stadt Lesina, welche die Franzosen, als sie diese Schaar heranrücken sahen, in eiliger Flucht ver- ließen, bemächtigte sich der Festung ohne Blutvergießen und pflanzte auf den Zinnen derselben die Flagge Oesterreichs auf. Mittlerweile hatte Georgs Vater sich nack Spalato begeben, theils um die nöthigen Lebensmittel herbeizuschaffen, damit die Befreier sich nicht genöthigt zagen Stand hielt, da gewannen seine Unerschrockenheit und Tapferkeit solchen Einfluß auf die erregte Menge, daß die- selbe sich aümälig zurückzog und weiter keine Unthaten plante. So gelang es ihm in der bedenklichsten Zeit die Ruhe aufrecht zu erhalten und die Insel in gesetzlicher Ordnung den Oesterreichern zu übergeben. Aber. noch war seine Auf' gäbe nicht zu Ende. Die Franzosen konnten den Verlust nicht so leicht ver> schmerzen und trafen nun ihrerseits An- stalten, das Verlorene wieder zu ge- winnen. Im Herbst desselben Jahres versuchten sie eine Landung auf Lesina. Aber Georg, rechtzeitig von diesem Vorhaben unterrichtet, stellte sich den fänden, gegen die Einwohner zu Er- ! Franzosen mit einem ansehnlichen Trupp Pressungen zu schreiten, welcbe immerhin wenigstens für den mit den Franzosen haltenden Theil zu besorgen waren; theils um die in Spalato befindliche österreichische Garnison von der gelun- genen Besitznahme in Kenntniß zu setzen. Sofort erschien ein von jener Besatzung abgeordnetes Truppencommando auf Lesina, um von Georg Stadt, Veste und Insel zu übernehmen. Bevor dies jedoch bewerkstelligt werden konnte, hielt derselbe unermüdlich Tag und Naä^t mit großer Energie, Vorsicht und Klugheit Cattaresen entgegen, während von der Seeseite her sein Vater Simon mit einein Schiffe, welches 60 Streiter und ein Geschütz führte, den Franzosen in den Rücken siel. Diesem Doppelangriffe hielten dieselben nicht Stand, und so blieb die Insel bei Oesterreich, freilich uur bis zum Wiener Friedensschlüsse (l4. No- vember 1809), mit welchem ganz Dal" matien an Frankreich abgetreten wurde. Jetzt aber begannen franz'ösifcherseits die gerichtlichen Maßnahmen. Es wurde so» fort ein Kriegsrath aufgestellt, welcher die Ordnung aufrecht und die bei sollen !.gegen Georg Vranyczäny, Stephan Vorgängen immer zu gewaltsamem Ein-! Bot ter i , Peter Pol i teo und Anton greifen bereite gährende Volksmasse der art im Zaum und unter strengster Disci plin, daß keinem der Einwohner Schaden zugefügt wurde. Als der zum Aeußersten entschlossene Pöbel das Haus Bonicel l i und mehrere Häuser in Cittä. vecchia mit Plünderung bedrohte, stellte sick Georg demselben mit Gefahr seines Lebens entgegen, und als er, nachdem mehrere Schüsse auf ihn gefeuert worden, von denen ihn jedoch keiner traf, ohne zu Vlahovich die Untersuchung einleitete und sie sämmtlich unter gleichzeitiger Vermögensconsiscation zum Tode ver« urtheilte. Georg rettete sich rechtzeitig durch die Flucht nach Agram, wohin ihm auch schleunigst die ganze Familie Vra» folgen mußte. Stephan Bot- teri , demes'bei seinem leidenden Zu» stände unmöglich war, zu fliehen, wurde 1810 in Folge des gegen ihn gefällten Todesurtheils in Sebenico öffentlich er-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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