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besuchte das Gymnasium in Mähren. I n
den höheren Claffen begann er schon zu
schriftstellern und trieb Studien beliebig
nach eigener Wahl, darunter vornehmlich
Philosophie und Mathematik. 4866 und
1867 redigirte er die im Verlage von
K. Kliö in Brunn herausgegebenen
? pis", d. i. Lustige Blätter.
Humoristisch-satyrische .Zeitschrift, 1863
bis 4868 den „?os6l inoi-avsk^") d. i.
Der mährische Bote, einen Kalender, der
gleichfalls in Brunn herauskam, spater,
1870, den „^ovv Vosoi 2 öeoli, No-
ravv ^ Iie^sivtl,") d. i. Der neue Bote
aus Böhmen, Mähren und Schlesien,
einen ebenfalls in Brunn erscheinenden
Kalender. Dann gab er in Druck:
tt s/s6^2O<!s,", d. i. Rus-
sische Fibel oder vollständige Anleitung
zum richtigen russisch Lesen und Schreiben
mit Angabe der hauptsächlichen Unter»
schiede zwischen der russischen und öechi»
schen Sprache (Prag 4868, Kober, 8".).
Ferner übersetzte er ins Üechische für den
Verlag von Fr. Karaf iat in Brunn
verschiedene Sensationsschriften und Ro«
mane, und zwar Theodor Scheibe's
Roman „Die Grenadiere der «Kaiserin"
4 Theile (^railatnilli oislirovö) 1863
bis 4864; — von Frau Mühlbach
„Kaiser Joseph II. und sein Hof"
(0i5Hr ^086l I I . .<,. ävui- )'6ko) 4863
bis 1864; — I)r. W. F. A. Zimmer-
mann's „Wunder der Urwelt" svivv
pra8vot.i) 4869; — Moriz Bermann's
„Geheime Geschichten aus Oesterreich"
s^einn« pov^ti 2 Kiik0U8kH) 4870;
— Corvin's „Pfaffcnspiegel" (Xns-
^our) 4870; — dann „Barbara Ubryk
und die Klöster der Christenheit" (N^r- Ltvg.) 4870; — Joseph .Messirka's
„Die ökonomischen Wissenschaften" (8ou-
4868; schließlich übertrug er Romane,
Novellen, Erzählungen, Reisebeschreibun-
gen u. f. w. für das von Busch ak und
I r r gang in Brünn 4862 begonnene
belletristische Sammelwerk: „Nosiäka
ötonäi-8ka.«, d. i. Die Lesehalle.
M e t flies Ayschek), Anton Dobro-
slav (öechischer Schriftsteller, geb. zu
Kutrovice bei Smeona im Prager
Kreise 4809). Ein Bauernsohn, besuchte
er das Piaristengymnasium zu Schlan.
4823 begab er sich zur weiteren Ausbil-
dung nach Prag, aber sein Vater, Er>
nährer einer zahlreichen Familie, berief
ihn wieder zu sich, um an ihm eine Hilfe
bei seinen landwirtschaftlichen Arbeiten
zu haben. 4827 trat Vysek bei dem
landwirtschaftlichen Amte zu Konopist
in den praktischen Dienst, in welchem er
mehrere Jahre blieb, bis er in der Eigen-
schaft eines Secretärs des Grafen Franz
Hart ig M . VII , S. 399^ Gouver-
neurs der Lombardie, nach Mailand ging.
Dort besuchte er bei seinem Dränge nacb
künstlerischer Beschäftigung als Dilet»
tant die Brera und befreundete sich mit
manchem hervorragenden Künstler, wie
H a y e z , M ö l t e n i , Marchesi ,
S o g n i , S e r v i , Rossi, mit denen
er auch von Zeit zu Zeit einen Kunstaus»
stug unternahm. I n solcher Gesellschaft
gewann er für die Kunst immer größeres
Interesse, copirte, von dem Ginen und
dem Anderen aufmerksam gemacht, man»
ches Meisterwerk, entdeckte und kaufte,
soweit es seine Mittel zuließen, auch ein
und das andere gute Original, so daß er
es allmälig zu einer ganz stattlichen
Sammlung von Bildern und Kunst-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon