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M acquant-
französischen Revolutionskrieges berief
ihn auf einen anderen Kriegsschauplatz.
Wacquant wurde im Februar 1793 ob
seiner erprobten Tüchtigkeit im Mineur-
corps als Hauptmann in den General-
stab übersetzt und im Mai desselben
Jahres zum Major und Flügeladjutanten
des Feldmarschalls Prinzen C o b u r g
ernannt. I n dieser Eigenschaft leitete er
einen Theil der Belagerungsarbeiten von
Valenciennes und fand dabei Gelegen-
heit, sich öfter auszuzeichnen. Im August
1793 rückte er zum Oberstlieutenant im
Generalstabe der Armee Wurmser 's
vor. Am 29. October hatte er wieder
seinen Ehrentag, denn bei Erstürmung
der Verschanzungen am Galgenberge
bei Mannheim gelang es ihm, mit
dem Grenadierbataillon Bydeskuty bis
in die Neckarschanze zu dringen und
achtzehn Kanonen zu vernageln, so daß
noch in der Nacht von dort aus die Be-
schießung der Stadt eingeleitet werden
konnte. Graf Wurmser verlangte für
seinen wackeren Generalstabsofsicier den
Maria Theresten-Orden, doch diesem
durch die Zeugnisse der Generale Funk,
Lauer und Mssz^ros unterstützten Be-
gehren wurde vorderhand nicht willfahrt,
dagegen verlieh der Herzog von Würt-
temberg dem Helden das Comman-
deurkreuz seines Militär-Verdienstordens.
Wacquant nahm nun fortwährend
Theil an den Ereignissen der Armee in
Deutschland; er wurde folgeweise zum
Commandanten der Festungen von
Würzburg und Ingolftadt, im Septem-
ber 1800 zum Obersten und Comman-
danten von Burghausen, 1801 zum
Commandanten des 21. Infanterie-Regi-
ments Freiherr von Gemmingen ernannt.
Im Feldzuge 1805 that er sich im Ge-
fechte bei Stecken am 3. December so
hervor, daß sich in Folge dessen die Fran- zosen zur Näumung Iglaus gezwungen
sahen. Nach abgeschlossenem Waffenstill-
stände erhielt er den Auftrag, die De»
marcationslinie zwischen Tabor und
Linz zu bestimmen, und als die Franzosen
und Bayern in Böhmen und den Erz-
herzogthümern sich allerlei Erpressungen
erlaubten, wurde er an den in München
weilenden Kaiser Napoleon entsendet,
um deshalb Reclamationen zu machen.
In der Zwischenzeit finden wir ihn be<
ständig unter den Ofsicieren, die sich am
meisten auszeichneten, genannt. Im April
1807 zum Generalmajor befördert, ward
er als solcher im November, nachdem die
Franzosen die Räumung Braunaus im
diplomatischen Wege bereits eingeleitet
hatten, abgeschickt, um diese Festung von
dem kaiserlich französischen Commissar
Otto zu übernehmen. Bei dem Aus-
bruche des denkwürdigen Feldzuges 1809
erhielt er eine Brigade im ersten Armee-
corps des Generals der Cavallerie Grafen
Bel legarde, mit welchem er alle Ge-
fechte in Bayern mitmachte. I n der
Schlacht bei Aspern, in den blutigen
Pfingsten des Jahres l809, sollte endlich
Wacquant das Ziel seiner Wünsche,
die höchste Auszeichnung erreichen, welche
einem Helden der österreichischen Armee,
nachdem seine Wassenthat auf das
strengste geprüft worden, zutheil werden
kann. Der Morgen des 2l . Mai war
angebrochen, und die in Schlachtordnung
aufgestellten Regimenter erwarteten das
Zeichen zum Vorrücken. Den Infanterie»
Regimentern Erzherzog Rainer und
Vogelsang wurde nun der ehrenvolle
Auftrag ertheilt, den Sturm auf den
Kirchhof zu Aspern, den bereits ein Ba-
taillon von Reuß-Plauen vergeblich ver°
sucht hatte, zu erneuern. „Das Dorf
müfse genommen werden, Graf B e l l e-
garde zähle auf die Tapferkeit der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon