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Wächter, Georg Friedrich Eberhard ßy Mächter, Johann Michael
nehmlich Rahl und neben ihm Leybold
sBd. XV, S. 32^ j gestochen daben. Ersterer
stach eine ^mktsr äol^rosl»,", eine „heilige
Familie" im Umriß. „Maria. Jesus, auf dem
Lamme sitzend, und die h. Anna", ein Mal
in Gr.'Qu.-Fol, das andere Mal in kleinerem
Formate, „Maria, das Jesuskind anbetend",
„Col'üelia mit ihren Kindern", „Cato der
Aeltere". „Andromache" und „Hekuba bei
Hektors Grabe'', „Die Mutter des Menoi«
keos, i»n Schmerz über dessen freiwilligen
Tod bewußtlos zusammenbrechend" Nadiruna,
„Die Hören"; und zu der Prachtausgade der
Pharsalia des 3ucanu6, welche in gr. 4».
1811 bei Degen in Wien erschien, zeichnete
Wächter die Blätter, welche dann von
Na hl und Lenbold gestochen wurden.
Wir übergehen andere Werke des Künstlern
als nicht Hieher gehörend. Derselbe führte
neben größeren Gemälden auch eine An-
zahl kleiner Zeichnungen aus, welche von
d'Ärgens. Autenrieth und H. Lifts für
das im Cotta'schen Verlage erschienene
„Taschenbuch für Damen" 1301 — 1812 ge.
stachen wurden. Während uon d!esen Blättern
sechs: „Braut". „Gattin". „Mutter" im Jahr»
gang 1801 durch Lieblichkeit und Anmuth
sich auszeichnen, muß sein Versuch mir dcn
Illustrationen zu Schiller's Dramen ebenda,
und zwar zu „Maria Stuart" (1803), zur
„Jungfrau r>on Orleans" (1804). zu „Wil>
Helm Tell" (1809) und zur Trilogie „Wallen«
stein" (1805 und 1809) als minder glücklich,
namentlich zu „Wallenstein's Tod" als ge«
radezu verfehlt angesehen werden, denn die
Blätter „Wallenstein und Seni", „Thekla.
Wallenstein und Mar" und vollends „Wallen«
stein zieht sich inö Schlafgemach zurück"
(Act. V, Sc. 3). sehen sich gar komisch an.
In alten griechischen vornehmlich mythologi-
schen Stoffen behauptete Wächter immer
seine Meisterschaft. sNagler (G. K. Dr.).
Neues allgenieineä Künstler-Lerikon (München
1359. E. A. Fleischmann, 8".) Bd. XXI,
S. 36. — Kunstblatt (Stuttgart, Cotta,
4".) Jahrg. 1823. Nr. 49, 3. 194 im Artikel:
„Kunst- und Industrie-Ausstellung in Karls-
ruhe im Mai 1823"; Nr. 69. S, 276 im
Artikel: „Kunstliteratur"; Iahrg 1824. Nr. 84
im Artikel: „Kunstausstellung in Stuttgart
im September 1824". — Neb er (Franz
Dr.). Geschichte der neueren deutschen Kunst
vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur
Wiener Ausstellung 1876 u. s. w. (Stuttgart
1876, Meyer und Zeller, gr. 8".) S. 124 u, f. und 213. — Porträt. Unterschrift: „Eberhard
von Wächter ! Historien-Maler". (5. Na hl
junior xlnxtt 1833.. Rahl 2c. (4".). selten).
— 2. Johann Wachter (geb. in Käsmark
16. Februar 172s, gest. daselbst 23. Februar
18i-2). ein Oheim väterlicherseits des Super»
intendenten Johann Wachter, dessen
Lebmsskizze S. 56 mitgetheilt wurde. Nach
beendigten Studien erhielt er 1749 eine Lehrer»
stelle in Käsmark, wurde 1734 ordentlicher
Leichenbesteller seiner Gemeinde und 1762
Glöckner, auf welchen Posten er bis an sein
Lebensende verblieb. Im Lehramte. welches er
63 Jahre versah, erwarb er sich große Ver-
dienste durch seine treffliche Lehrmethode (er
trug nach der Lancaster'schm vor), indem
er bei aller Humanität, wo es noth that,
auch der Strenge nicht entrieth. Er hatte
Lust und Liebe zur Literatur, er führte sorg»
fältig ein historisches Tagebuch, in welchem
er genau alle Ereignisse und Merkwürdig«
ketten aufzeichnete, die sich in seinen Tagen
in» und außerhalb der Grenzen der Käs-
marker Gemeinde zutrugen. Das wohl im
Archiv der Käsmarker protestantischen Ge-
meinde befmdliche und für Käsmarks Ge-
schichte unbedingt nicht unwichtige Manuscrivt
führc den Titel: „Vpksmoi-iüoL Lkurilztiko".
Daß Wächter zu schlichen Gelegenheiten
auch seine Leier erklingen ließ und Me Ge-
legenheitsgedichte schrieb, sei nur nebenher
erwähnt. Melzer (Jacob). Biographien
berühmter Zipser (Kaschau o. I . ^1832),
Ellinger'sche Buchhandlung, 8<>.) S. 279.) —
3. Johann Michael (geb. zu Navpersdorf
in Niederösterreich am 2. März 1794, gest.
in Dresden 26. Mai 1833). Ein Sohn be«
mittelter Landleute, bezog er, um die Rechte
zu studiren, 1816 die Universität Wien, aber
seine schöne Baßstimme, auf die er von Ken»
nern aufmerksam gemacht wurde, veranlaßte
ihn. die wissenschaftliche Laufbahn aufzugeben
und die des Künstlers einzuschlagen. Er bil«
dete sich nun in Wien im Gesänge aus, und
schon 1819 erhielt er sein erstes Engagement
in Grah. von wo er zeitweise e.nen und den
anderen Kunstausflug unternahm und so
immer bekannter ward. Von Gratz ging er
18 i< nach Pesth und von da in kurzer Zeit
nach Wien, wo er zuelst im Theater an der
Wien und 1824 an der k. k. Hofoper An-
stellung fand. 1823 nahm er einen Antrag
im Königsstädter Theater zu Berlin an. 182?
folgte er einem Rufe an die königliche Hof-
oper in Dresden, wo es gelang, ihn bleibend
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon