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Wagilewic) 84 Wagner, Adolph l
nifchen'': — „Ein Wort über Igor's
Zug, eine philologische Bearbeitung des
Originaltextes"; — „Die polnisch ruthe«
nischen und die lateinisch «ruthenischen
Schriftsteller. Biographien"' — „Eine
Chronologie der historischen Thatsachen
in tabellarischer Darstellung bis zu Ende
des achtzehnten Jahrhunderts in drei
Abtheilungen, von denen die ersten zwei
vollendet, von der dritten die Materia
lien vorhanden sind"; — „Die agypti
schen Pharaonen", einen Zeitraum von
sechs Jahrtausenden umfassend, und nach
den neuesten Duellen bearbeitet; —
„Abstammung der Slaven von den Dako-
Illyriern"; — „Chronologie der polni-
schen Geschichte, Genealogien der Könige
und Fürsten von 880 bis 1193"; —
„Die Annalen Nestor's", übersetzt zur
Vergleichung der von Bielowskl her»
ausgegebenen ^^onuinsittg.": — eine
von Wagilewicz später begonnene
neue Uebersetzung blieb unvollendet. Ein
Sonderabdruck erschien, gemeinschaft-
lich von Wagilewicz mit Augustin
Bielowski herausgegeben, unter dem
Titel: «I^topis Xestoi-a 2 dodat-
sLemberg l864, 8l>.) und „Sammlung
von Urkunden in ruthenischer Sprache".
Es ist ein ebenso inhaltreiches als be-
wegtes Leben, das sick in dem unseres
Wagilewicz darstellt; es war, wie so
oft der leidige Kampf ums Dasein, be-
gonnen aus geistigen Anregungen, Ueber-
zeugungstreue und Liebe- zu seinem an-
gestammten Volke, dem er aus der künst-
lichen Nacht, in welcher es Popm und
ihre Verbündeten halten, heraushelfen
wollte. Als dann endlich die Stunde der
Erlösung kam, da er nicht mehr ängstlich
für das tägliche Brod sich abmühen und
abmüden sollte, war auch schon der Mo ment der Erschöpfung da, und ein Mär«
tyrer seiner Sache, legte er sein Haupt
hin und hauchte seine Seele aus. Ein
trauriges Schriftstellerleben, um so trau-
riger, als es ihm nicht gegönnt war, ein
einigermaßen bedeutendes Werk zu hinter-
lassen, welches seinen Namen der Zukunft
auf die Dauer überliefert hätte.
1'?l;oäiiik iüNLtrowKl!^, d. i. Illustrirtcö
Wochenblatt. 1866. Nr. 357. — I)2isnn5k
litei-neki) d. i. Literarisches Tagblatt. 1866,
Nr. 23 und 24.
1. Wagner, Adolph (national'ökono-
mischer Schriftsteller, geb. in Er«
langen am 23. März 1833). Ein Sohn
des berühmten deutschen Physiologen
Rudolph Wagner lgeb. 30. Juni
1803, gest. 13. Mai 1864), bildete er
sich unter der Leitung dieses Gelehrten
an den verschiedenen Unterrichtsanstalten
und Hochschulen, an denen derselbe in
seinem Lehrberufe wirkte, in Erlangen und
Göttingen. Er wendete sich den Staats»
Wissenschaften und in diesen namentlich
den volkswirthschaftlichen Studien zu,
aus welchen er 1838, im Alter von erst
23 Jahren, das Lehramt der National-
ökonomie an der kurz zuvor ins Leben
gerufenen Handelsakademie in Wien er»
hielt. Sechs Jahre währte daselbst seine
Thätigkeit, dann nahm er 1863 eine
gleiche Stellung in Hamburg an, wurde
zwei Jahre später mit dem Titel eines
kaiserlichen Hofrathes ordentlicher Pro«
fefsor an der Hochschule- in Doroat, kam
1868 als solcher nach Freiburg, 1870
nach Berlin, wo er als Hauptvertreter
und eifriger Verfechter des Katheder»
socialismuä mit H. B. Oppenheim
und dann auch mit Dühr ing in eine
sehr heftige Polemik gerieth. I n seinem
Fache ist Wagner auch fleißig schrift»
stellerisch thätig und hat bisher in chro»
nologischer Folge herausgegeben: „Nri-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon