Seite - 88 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
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Wagner, Anton 3 Wagner. Allton
züge besinn, das Detail, sondern führt
Alles sauber, scharf und bestimmt aus.
Nur in seinen früheren Badern ließ die
Farbe Manches zu wünschen übrig; der
Besuch Spaniens hatte aber auch auf
seine Palette günstigen Einfluß.
D i e K ü n
st
l e r al ler Zeiten undVölker
u. s. w. Vegonnen von V^fessor Fr. Mül ler,
fortgesetzt und beendet dulch Dr. Karl K lun«
' zingcr und A Seubert (Stuttgart 1870.
Ebner und Seudert, ar, 8") Vd. IV, Nach'
träge seit l85?, S. 442, — Müt ter (Her»
mann Aler. Dr.). Viographischeö Künstler'
Lerikon der Gegenwart (Leipzig l882, Bibliogr.
Institut. t>") S. ö42 snach diesem geboren
l8:8^l — Ungarns Männer der Zeit.
Biographien und Charakteristiken hervorragend-
ster Persönlichkeiten. Aus der Feder cineä
Unabhängigen (C. M. Kertbeny) (Praq
l362. A. G. Steinhauser. 12") S i32 snach
diesem qeooren ^
3, Wllgner, Altton (Schauspieler
und Maler, geb. zu Wien l78l, gest.
daselbst am 1. December 18t>0). Der
Sohn eines Wiener Bürgers, folgte er
seinem Dränge zur Schauspielkunst und
versuchte sich 1830 auf der durch den
Fürsten L i e ch t e n st e i n in Penzing
nächst W!en gebildeten Bühne, trat aber
dann in Engagement an das fürstliche
Schloßtheater zu Feldsberg. Von dort
fand er Anfang 180? Anstellung als k. k.
Hofschauspiel-'r in Wien und debutirte
am 3l. März dieses Jahres in „Sechs
Schüsseln". 18<I gab er seinen Posten
am Bnrgtheatec auf, um auf der Bühne
in Brunn, deren Direction der auch als
Hofschauspieler angestellt gewesene, später
als Localkomiker so beliebt gewordene
K o r n t h e u e r sBd. XI I , S. 467^
übernommen hatte, zu wirken. Als er
dann 18i6 wieder, in sein früheres En» i
gagement zurückkehrte, waren seine Debüt- ^
rollen: Sokol. in „Der Wald bei Her< !
maimstadt". von Frau Weißenthu rn ; i
— Paul in „Versöhnung", von derselben l und T r a u g o t t in „Brudelzwist",
von K o tz e b u e. Er blieb nun fortan
bei der Hofdühne bis zu seiner Versetzung
in den Ruhestand, welche 1850 erfolgte.
Wagner war in der ersten Zeit seines
Wirkens an der Burg wenig beachtet und
nicht hervorragend verwendet, erst mit
seinem Uebergange ins ältere Fach machte
er sich bemerkbar, und von da ab datirt
seine Künstlerschaft. I n der Darstellung
treuherziger Charaktere, alter Bedienten
u. s. w. leistete er Vortreffliches, und
Leute, die ihn oft spielen gesehen, be-
haupteten, daß in diesen Rollen Niemand
an ihn hinanreichte. Dazu kam ihm na-
mentlich in allen Dienerrollen sein wieneri-
scher Accent, der sonst stören konnte, eben
vortrefflich zu Statten. Sein Hans
B u l l er in „Bruderzwist" war e!ne
Meisterleistung, und sein „Ja, Herr uon
Lobeck" in „Zurücksetzung" wurde in
seiner unnachahmlichen Wiedergabe sozu-
sagen zum „geflügelten Worte". Aber
nicht blos als Schauspieler, auch als
talentvoller Zeichner und Maler that sich
W a g n e r hervor, der namentlich in
früherer Zeit als Porträtmaler in Mi»
niatur und als Lithograph thätig war.
Jedoch übte er diese Kunst nur in der
ersten Zeit zum Erwerbe, später mehr
zum Vergnügen; in den letzten Jahren
beschäftigte er sich mit Vorliebe mit
Frucht« und Pflanzenbildern. Er starb
im Alter von 79 Jahren — ein Jahr
nur fehlte ihm zur Feier seiner goldenen
Hochzeit. Sein Sohn F r i e d r i ch (gest.
6. Mai 1874) fand auch am Hoftheater
Engagement.
N ecensi o nen und Mittheilungen über Theater,
Musik und b'ldende Kunst ^herausgegeben von
den Fürsten (5z artorys ki) (Wien. Klemm.
4°.) VI. Jahrg. (l860>, S. 792: „Nekrolog".
4. Wagner, Anton (Maler, geb. zu
Hal l in Tirol zu Beginn des laufenden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon