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133 Mahlberg
denselben aufstellte, einer ungewöhnlich
starken Discussion in den Journalen
unterzogen wurde, und nachdem sie er-
folgt war, einiges Befremden in böhmi-
schen Kreisen eiregte, da statt eines
Landeskindes ein Mährer aus dem Scru-
tinium hervorging, denn in der Leirme-
ritzer Gegend erbat man in einer Petition
mit zahlreichen Unterschriften die Ernen-
nung des verdienstvollen Schulrathes
Maresch für den erledigten Bischofsitz.
Als Bischof war Wahala Mitglied des
böhmischen Landtags und neigte auf
demselben mehr zur deutschen als zur
nationalen Partei hin. Noch als Pfarrer
von Müglitz hatte er im August 1836
das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens
erhalten, als Bischof wurde ihm die ge-
heime Rathswürde verliehen.
Bohemia (Prager polit. und dellctr. Vlatt,
4".) 180.;. Nr. 238. S. NU4; Nr. 267.
S. 1205. — Deutscher Hausschah (Ne-
genüburg bei Pustet, 4".) I I I . Jahrg. (l87?)
S. 773. — Frem d e nb l at t von Gustav
Heine (Wien. 4".) 1803, Nr. 300. — Das«
selbe 1866. Nr, 105 und 112. — Fried
,(Anton). Die GeschMe der Bischöfe und
und Erzbischöfe von Prag u. s. w. (Prag
^873. 8".) S. 306. — Neue Ze i t (Ol'
mützer plllit. Blatt) 1363, Nr. 2l>8 im Feuil»
leton: „Noch einmal Wahala". — Presse
(Wiener polir. Blatt) 18<;6. Nr. 1l)7: „Cor«
respondmz aus Prag 18. April".
Porträt. Holzschnitt in Pustet's „Deut-
schem Hausschatz" 1877.
I ie Wahala-Stistungen. Es sind deren zwei.
Die eine machte Wahala noch als Dechant
von Müglitz im Jahre 1862 zum Besten des
gerina dotirten Clerus seines Archipresby«
teriats. Er bestimmte zu diesem Zwecke ein
Capital uon I3,6öl) fi. ü. W., von dessen
Zinsm alljährlich die HilfsPriester der be>
schwerlichen Grbirgsstationen mit i>2'/2 fi.
und die Localcapläne und Pfarrer nach Vor»
ichlag dl's jewe,ligen Dechanten mit 100 ft.
bctheilt werden. — Die zweite Stiftung mt'
stand anlaßlich der bischöflichen Inthronisa.
tionsfeier Wahala's am 13. April 1866. Der Präfect der Wiener Theresianischen
Ritterakademie A. Riedl verfaßte zu dieser
Feier ein Gedicht, welches am Festtage unter
die zahlreichen Gäste vertheilt und dessen Er»
trag dem Leitmerilzer Taubstumineninftitute
gewidmet ward. Der neue Bischof selbst
gab sogleich 5l)0 fl. in Obligationen ,m
diesem Zwecke, und nun betheiligte sich auch
die Versammlung, und am Schlüsse des Fest«
madls ließ sich die Summe von 1l)lw fl. fest«
stellen, deren namhafte Erhöhung aber in
Aussicht stand, da noch dcr gan^e Clerus der
Diöcese. der ja bei der Feier nicht vollständig
erscheinen konnte, daran tdeilnehm^n sollte.
Diele Stiftung erhielt den Namen Augusti«
nus W aha la < St i f tu ng.
Wllhilewicz, Johann, siehe: Wagile«
wicz ^S. 80 dieses Bandes. Dieser
Schriftsteller erscheint auch noch in den
Schreibweisen Vllgilewicz und Vkhl)'
leviö.
Wahlberg, Wilhelm Emil (Rechts,
gelehrter, geb. zu Prag am 4. Juli
1824). Der Vater Karl Anton (gest.
83 Jahre alt am 10. Jänner 187l), ein
vermögender Mann, ließ dem Sohne eine
vortreffliche Erziehung augedeihen, und
der im Familienleben sich bethätigende
Unabhängigkeitsfinn war keine geringe
Zugabe für das Leben des Sohnes und
späteren Rechtsgelehrten, in dessen Hand-
lungen dieses charakteristische Merkmal
klar ausgeprägt ist. Die philosophischen
und drei juridische Jahrgänge besuchte
Wahlberg an der Prager Hochschule,
dann beendete er die rechts- und staats-
wissenschaftlichen Studien 1847 an der
Wiener Universität, an welcher er auch
1849 aus diesen Disciplinen die Doctor-
würde erlangte. Der Professor der Ge<
schichte Franz Exner Md. IV, S. 113)
und der erste Privatdocent der öster»
reichischen Nechtsgeschichte Emil Franz
Rößler Md. XXVI, S 233^ sind es.
denen er die ersten Anregungen zu psy-
chologischen, Kunst- und rechtsgeschicht-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon