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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
Seite - 148 -
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Seite - 148 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52

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Maideck 148 Maideck Erzherzog Heinrick (geb. 9. Mai 1828). jüngster Lohn des Erzherzogs und ehemaligen Vicekünigs des lombar» disch-venetianischen Königreiches Rai- ner sgeb. 30. September 1783, gest. 16. Jänner 1833) aus dessen Ehe mit Mar ia Elisabeth Prinzessin von Savoyen-Carignan (geb. 13. April 4800, gest. 23. December 1836), einer Schwester Karl Alberts, Königs von Sardinien. Erzherzog Heinrich, zu jener Zeit Inhaber des Infanterie» Regiments Nr. 62, war als General» major und Brigadier zu Gratz stationirt. Bald fühlte sich der 36jährige Prinz zu ..der 22jährigen Sängerin, deren liebliches Gebaren er, von ihr ungesehen, oft genug zu beobachten Gelegenheit fand, hin« gezogen, und je mehr er sie kennen lernte, verband sich in ihm mit dem Ge« fühle der Liebe jenes der Hochachtung, und so erwuchs denn die starke und ehr« liche Liebe eines Mannes, der an dem Mädchen feiner Wahl nicht nach Rang und Stand sucht und sobald er es seiner würdig befunden, auch entschlossen ist, ihm zum Bunde fürs Leben die Hand zu reichen. Aber einer solchen Vereinigung stellten sich die Hausgesetze des erlauchten Geschlecktes entgegen, welchem der Erz- herzog durch Geburt angehört. So hatte die Sängerin, welche den Prinzen ebenso schwärmerisch liebte, wie er sie, keinen geringen Kampf zu bestehen, als heim- liche und offene Angriffe und Einstufte» rungen den Himmel ihres zärtlichen Ein» Verständnisses trübten, oft völlig zu ver- dunkeln drohten. Da kam das Jahr 1866, und Erzherzog Heinrich folgte dem Rufe der Ehre auf die Schlacht' felder Italiens. Es war nur eine räum» liche Trennung, welche die Liebenden zeitweilig schied, die Herzen, welche in Liebe sich gefunden, knüpfte die Ent», fernung nur noch enger. Indessen war irr den betheiligten Kreifen dieses Verhältnis nicht Geheimniß geblieben, und man ließ nichts unversucht, das Paar zu trennen. Fürstliche Anbote, der Künstlerin gestellt, scheiterten an deren offenem Freimuthe. „Ich liebe den Prinzen, nicht seines- Standes und Ranges wegen, ich liebe ihn als Mann. Ich hoffe nichts, ich will nicbts, als ihn immer lieben dürfen, ich trage keinen versteckten Ehrgeiz in meiner Brust, aber ich werde, wenn meines ge- liebten Heinrich Stimme mich auffordert, sein Weib zu werden, hochbeglückt dieser Stimme folgen. Nun wissen Sie Alles". Das waren die Worte, welche sie dem hochgestellten Cavalier entgegnete, der mit der Mission betraut, die Sängerin zum Rücktritte zu bewegen, seinen Auf- trag ins Werk zu setzen begann. Nach dem Feldzuge kehrte der Prinz nach Gratz zurück, und nun erfuhr er aus des geliebten Mädchens Munde Alles, was sich in der Zwischenzeit begeben hatte. Aber nicht lange sollte der Erzherzog sich des neuen Sonnenscheins seiner Liebe er- freuen. Er wurde plötzlich von Gratz- nach Brunn versetzt. Doch auch diese Trennung vermochte nichts in seinen Gefühlen zu ändern. Als er, dem höheren Befehle gehorchend, Abschied von ihr nahm, nannte er sie seine Braut und- richtete an sie die Bitte, die Bühne zu verlassen, da er sie als schlichtes bürger- liches Mädchen vom Elternhause weg zum Traualtare führen wolle. Die Sän- gerin willigte ungesäumt in das Be- gehren, noch in zwei neueinstudirten Rollen, als Fides in Meyerbeer's „Prophet" und in Gluck's „Orpheus" trat sie, den contractlichen Verpflich- tungen genügend, auf, dann schied sie von der Bühne. Sie verließ nun Graz und lebte im Hause ihres Schwagers,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vrčevic-Wallner, Band 52
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vrčevic-Wallner
Band
52
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
342
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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