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Maideck 149 Maidele, Domiliik
'des Doctors Oppenauer, in Hüttel»
1)orf bei Wien, wo sie bis zur Entschei-
dung ihres Geschickes zu bleiben beschloß.
Im Jänner 1868 erhielt sie von ihrem
hohen Bräutigam, der seinen militärischen
Rang mittlerweile abgelegt und nach
Bozen sich zurückgezogen hatte, ein
Schreiben, in welchem er sie bat. sich
zur
Abreise bereit zu halten und „fleißig am
.Brautkleide zu nähen", das nach des
Prinzen Wunsch von schlichtem weißen
Mousselin sein sollte. Am 2. Februar
kam an sie ein neues Schreiben, mit der
Bitte, unverweilt nach Bozen abzureisen.
In einem anderen Schreiben an Frau
Doctor Oppenauer bat der Erzherzog
-die Schwester seiner Braut in Ermang»
lung der Mutter um ihren Segen und
schloß mit der Versicherung, daß Leo-
pold ine sein höchstes Glück ausmache,
haß er ihr unter allen Umständen des
Lebens ein Gatte in des Wortes bester
Bedeutung sein wolle. Am 4. Februar
1868 löste Erzherzog Heinrich fein
'dem Bürgermädchen gegebenes Ver»
sprechen ein und führte Fraulein Hoff»
niann zum Altare. Die Trauung fand
in der Hauscapelle des erzherzoglichen
Palastes zu Bozen statt. Der Propst
Dollzog sie in Gegenwart zweier Haus-
beamten. Einige Zeit verlebte der Erz-
herzog mit seiner Gattin in Luzern, dann
kehrte er nach Oesterreich zurück und
nahm seinen bleibenden Wohnsitz in
Bozen, wo das „Palais Rainer" bald
5er schöngeistige Mitttelpunkt des socialen
Lebens der Stadt, die von Seiner Ma«
jestät zur Freiin von Waideck erhobene
Gemalin des Erzherzogs aber die
Schützerin und Wohlthäterin der Armen
und Bedrängten des ganzen weiten llm»
kreises wurde. Diesem Ehebunde ent» >
sprang im Jahre 4872 ein Töchterlein,
bei welchem Erzherzogin M a r i a , ! Schwester des Helden von Custozza, des
Erzherzogs Albrecht, Pathenstelle ver»
trat, und welches in der Taufe den
Namen Mar ia Raine ria erhielt. Ge-
genwärtig bekleidet Erzherzog Heinrich
die Stelle eines k. k. Feldmarschall-Lieute-
nants und ist Inhaber des Infanterie-
Regiments Nr. 31.
Wiener 2alonblatt . Herausgegeben von
M. Engel (Wien. gr. 4".) VI. Jahrgang,
4. December 1873. Nr. 4v: „Maria Raineria
Baronesse Waideck".
Porträt. Lithographie von Igna; Eigner
(Wien. 4".). Ein Oelbild der jungen Baro«
nesse hat der Wiener Dilettant Herr von
Morgan im Jahre 1875 gemalt, ein Künst'
ler, von dem ein Werk, nämlich das Vil^niß
des eigenen Sohnes, schon in der Kunst-
halle der Wiener Weltausstellung 1873 zu
sehen war.
Waidele, Dominik (Arzt, geb. zu
Frei bürg im Breisgau am 3t. März
1771, gest. zu Olmütz am 6. April
1830). Schon als Knabe zeichnete er sich
durch vortreffliche Geistesanlagen beson°
ders aus und wurde daher von seinem
Vater zur wissenschaftlichen Laufbahn
bestimmt. Nachdem er an der Lehranstalt
zu Freiburg die Gymnasial' und philoso»
phischen Studien zurückgelegt hatte,
widmete er sich der Wundarzeneikunde
und trat 1789 als Feldarzt in das Regi«
ment Thurn und Taxis, mit dem Vorsatze,
seine Ausbildung in Wien zu vollenden.
In der That erlangte er seine Aufnahme
in die k. k. Iosephs-Akademie. Daselbst
mit bestem Erfolge verwendet, wurde er .
zum Doctor der Chirurgie promovirt
und zum Prosector an dieser Anstalt er»
nannt. Hier bildete er sich, versehen mit
allen nöthigen Hilfsmitteln, zu einem
geschickten und überaus glücklichen Ope-
rateur. I n der Folge wurde er in dem
k. k. Regimente Erzherzog Karl als Ober»
arzt angestellt. I n Anbetracht seiner eif»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon