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Maißnir (Familie)
seine privilegirte Rollgersten,
er^eugung, welche gleichfalls mit jedem
Jahre zunahm. Indessen ward der
Gasthof immer wieder ansehnlicher er»
weitert und zuletzt eine prachtvolle Villa
auf einem reizenden Höhenpunkt über
der Schwarza an der Straße zwischen
dem Thalhofe und dem Dorfe Reichenau
erbaut. 4846 übergab Waißnix seinen
beiden Söhnen Misckka und Alois
den größten Theil seines Geschäftes.
Letztere zeichneten bereits seit 1839
gemeinschaftlich sich als Firma: „Ge-
brüder Waißnix, Mahl» und. Säge»
müller und Rollgerstenerzeuger". Im
Jahre 1849 trennten sie sich, nachdem
sie früher noch auf Dr. Hebra's Rath
gemeinschaftlich ein stattliches Curhaus
— Kaltwasserheil- und Molkencuranftalt
— erbaut hatten, dessen Leitung später
Mischka allein übernahm. Alois er-
hielt für seine Verdienste 1871 das gol-
dene Verdienstkreuz mit der Krone. Ueber
Mi schka, der 1882 starb, schloß ein ihm
gewidmeter Nachruf mit den Worten:
„Mischka Waißnir hat den Reich,
thum der Familie in ailsgiebigenl Maße
vermehrt, ohne daß man indeß sagen
könnte, daß sein Vermögen just von den
Zinsen, die das Wohlthun tragt, so groß
geworden". Was die Mahl- und Roll-
gerftefabrik betrifft, so besitzt dieselbe
Niederlagen in Leoben, Trafoyach, Juden-
bürg, Gußwerk und Neuberg; vermahlt
jährlich 30.000 Metzen; hat acht Tur«
binen in Thätigkeit und beschäftigt
zwanzig Arbeiter.
Wiener Ty ea ter»Zeitung. Reoigirr von
Adolph Bäuetle (Wien, kl. Fol.) 52. Jahrg.,
24. März 4838. Nr. 68: „Am Grabe eines
österteichischen Biedermannes". Von Dr. F. C.
Weidmann. — Wiener Salonolat t .
VII . Iabrg.. 1. Juli 1876. Nr. 2?. S. 3. —
Il lustr i r tes Wiener Ex t rab la t t .
XI- Jahrg.. 26. Teptember 1882. Nr. 266. Porträts des Mischka Waißnir . 1) Im
vorgenannten „Wiener Ertrablatl". — 2) Gez.
von Jan. Eigner im oben genannten
„Wiener Salonblatt".
Wllitzenegger, Franz Jos. (Schrift '
steller, geb. zu Bregenz am Boden»
see 8. Mai 1784, gest. daselbst am
7. December 1822). Im Hause seines
Vaters, welcher Stadtziegler und Be»
sitzer einer kleinen Oekonomie in Bre-
genz war, genoß er eine vortreffliche Er-
ziehung. Von 1789 bis 1793 be-
suchte er die Normalhauptschule seines
Geburtsortes, mußte aber dann die fol
genden drei bis vier Jahre dem Vater in
der Ziegelhütte helfen. Nach dem Tode
desselben im Juni 1797 führte er mit
einem Compagnon das Geschäft fort, bis
die Mutter es 1799 aufgab. Nun kam
er zu einem Kürschner in die Lehre, bei
welchem er 1802 freigesprochen wurde.
Wahrend eines Kirchenbesuches in der
Pfarr» und Wallfahrtskirche zu Rank»
weil erfaßte den Kürschnergesellen der
Drang, die Studien wieder aufzunehmen,
worüber er sich bei seiner Heimkehr mit
der Mutter besprach, die nichts dagegen
einzuwenden hatte. So trat er denn,
1-^/2 Jahre alt, zu Martini 1802 in
das Benedictinerkloster Mehrerau bei Bre-
geuz. So schwer es anfangs durch die
lange Angewöhnung während seiner
Lehrjahre, namentlich ob der Gedacht-
nißschwäche, mit dem Studiren ging, all»
malig kehrte die geistige Frische zurück,
und schon im Herbst 1803 beendete er
das Gymnasium. Die zu dieser Zeit aus»
gebrochenen Kriegsunruhen verhinderten
seinen Eintritt in eine höhere Studien»
anstatt, so hörte er denn in Mehrerau
den ersten Jahrgang und 1806 in Inns'
brück den zweiten Jahrgang der Philo-
sophie. 1807 begann er das Studium
der Theologie, und zwar in Landshut.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon