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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
Seite - 159 -
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Walcher, Joseph 139 Walcher, Joseph Walcher, Joseph (Director der mathematischen und physicalischen Wis- senschaften, geb. zu Linz am 6. Jänner 1748, gest. in Wien am 29. November 1803). Die Geburtsdaten, wie die Quellen angeben, stimmen nicht überein, nach Einigen ist er am 6., nach Anderen am 16. Jänner, nach Einigen im Jahre 1718, nach Anderen 1719 geboren. Acht- zehn Jahre alt, trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu ein, in welchem er neben den Studien seines theologischen Berufes mit besonderem Eifer Mathe- matik und die ihr verwandten Wissens» zweige betrieb. Noch war er nicht zum Priester geweiht, als er kleinere Reisen durch die österreichischen Erbländer aus« führte, wobei er sein besonderes Augen- merk auf den Bau der Straßen und die Constructionen hydraulischer Maschinen richtete. Nun zunächst im Lehramte ver- wendet, trug er zwei Jahre zu Gratz die hebräische Sprache, nach abgelegten Ge- lübden und erlangter Magisterwürde der Philosophie zu Wien und Linz Mathe- matik vor. Nach ersterer Stadt zurück' gekehrt, lehrte er daselbst vorerst an der Theresianischen Ritterakademie, dann an der Hochschule durch 17 Jahre, bis 1773, während er zu gleicher Zeit in der Vor- stadt Margarethen an Sonn» und Feier tagen den nachmittägigen Gottesdienst besorgte. Er bildete während dieser Pe- riode sowohl im Militär» als im Civil- stande mehrere tüchtige Fachleute aus. Als dann 1773 die Aufhebung des Ordens, dem er angehörte, erfolgte, war seine Tüchtigkeit in mathematischen Disci- plinen längst anerkannt, und erhielt er noch desselben Jahres die Stelle des Navigationsdirectors am Donaustrome, welche er bis 1783 versah. 1784 wurde er Assessor bei der obersten Baudirection und zugleich bei der Hofbaucommission.! Nach Wiederherstellung derTheresianischen Ritterakademie 1797 übertrug man dem nahezu Achtzigjährigen die Lehrkanzel der Mechanik und Hydraulik, ferner die Auf' sicht über das mechanische Museum, welches er ordnete und ansehnlich ver- mehrte, ja als dessen eigentlicher Be< gründer er anzusehen ist. 1798 feierte er das Fest seines fünfzigjährigen Priester» thums. 1802 wurde er zum Director der mathematischen und physicalischen Wis' senschaften an der Wiener Hochschule er- nannt, bekleidete aber dieses Amt nur etwas über ein Jahr, da er im November 4803 das Zeitliche segnete. In Würdi- gung seiner vielfachen Verdienste war er zum k. k. Rathe und zum Propst von Bellifont de Valle in Gutta in Ungarn ernannt worden. Von seinen hydrau- lischen Bauten, welche er über 20 Jahre mit großer Umsicht und Geschicklichkeit leitete, sind zu erwähnen die in Tirol am Etschstnsse und den Eisseen 1773 und 1774, der Dammbau bei Preßburg und die Schließung deä Karlsburger Armes 1779, die Arbeiten im berüchtigten Donaustrudel 1778—1781, die Leitha- arbeiten 1787, der Dammbau im Wiener Canale zwischen der Zeopoldstadt und Roßau 1791 und der Wasserfang an der Donau beim Vorkopf zu Nußdorf 1792. Dabei war er in seinem Fache auch schriftstellerisch thätig und gab heraus: „Inhalt der mechanischen Gllllegien" (Wien 1739, neue Aufl. 1767 und 1776, Volke, 8^., mit KK.); — ..Nachrichten mn den Gisgrbirgen im Tande Cirvl" (ebd. 1773, 8".), eine Untersuchung des sogenannten Rofner Eissees im Oetzthal, welcher das ganze Ober- und Unterinnthal mit Ueber- schwemmung bedrohte; — „Nachrichten von den im Illher N7ö !Ü5 N5U lln dem Nanün- 5trnt>el ^nr Sicherheit der SnMfahrt uargenam- mrnen Arbeiten. nrli5t einem ZnlMgr uan tlcr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vrčevic-Wallner, Band 52
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vrčevic-Wallner
Band
52
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
342
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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