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Waldherr 1s l Mllldhütter, Michael
o<l. Oom3.5iill", d. i. Der Dudelsackpfeifer uon
Domazlice, mitgetheilt wurde, auf welcher er
sich nachstehenden Monogramms^^ bedient.
Enldheim, siehe: Echürer von Wald-
heim sBd. xxx i i , S. 122 u. f.^ .
Naldherr, Franz Christian (Maler,
geb. zu Saa ; in Böhmen am 27. Octo-
ber 4784, gest. zu Prag 43. November
1833». Früh des Vaters beraubt, ver-
lebte er eine bittere Jugend und lernte
in derselben bereits den schmerzlichen
Druck und die Entbehrungen der Armut
kennen. Seine Mutter war Schau»
spielerin. und er begleitete sie auf ihren
Reisen von einer Bühne zur andern. Da
führte ihn ein gütiges Geschick in Pafsau
mit dem fürstbischöflichen Kammermaler
Ios. Bergler M . I, S. 309^ zu-
sammen. Derselbe nahm den Knaben, in
welchem er eine nicht gewöhnliche Bega»
vung für die Malerkunst zu finden glaubte,
in fein Haus auf und ertheilte ihm den
nöthigen Unterricht. Als dann im Jahre
1800 Bergler als Director an die
Akademie in Prag berufen wurde, bildete
sich der talentvolle Zögling an diesem
Institute in äußerst vortheilhafter Weise
und errang schon 1804 die goldene Ge-
sellscbaftsmedaille als ersten Preis. Bald
ward Waldherr als geschickter Bildniß»
maler besonders in den Kreisen des hohen
böhmischen Adels sehr beliebt und ge-
sucht. Aber neben Bildnissen malte er
auch größere historische Darstellungen.
Als dann im Jahre 1829 Bergler
starb, war W a l d h e r r's Ruf als
Künstler bereits so fest begründet, daß er
seines Lehrers Professur an der Akademie
und zwei Jahre später die Directorstelle
erhielt, welche er leider nur kurze. Zeit
versah, da er schon, 1833, erst 3l Jahre
alt, durch den Tod seiner Kunst und dem Institute, welcbem er rühmlichst
vorgestanden, entrissen wurde. Außer
zahlreichen Porträts — meist im Besitz
des böhmischen hohen Adels — sind von
seinen historischen Bildern bekannt aus
der Iahresausstellung der k. k. Aka-
demie der bildenden Künste bei St. Anna
in Wien i824 zwei Zeicknungen nach
B e r g l e r : „Nie Himmrüalirt C!,ri5ii"
und „Dir Znbrtimg der Hirten". Ferner die
Oelbilder: „Nic heilig Zwit'llitiykrit",
Altarbild für die Kirche in Testen; —
„Nie heiligen drei Fianrn am Aralie ^Htt5ii",
Altarbild für die Kirche inHohenbruck;
— „<^!:n5tn2 mit t>cn Klri7:l5". in der Ga^
lerie der Privatgesellschaft patriotischer
Kunstfreunde in Prag; merkwürdiger
Weise aber führt das 1836 ausgegebene,
in Prag bei Ha ase gedruckte Verzeicdniß
der Kunstwerke genannter Galerie weder
dieses Werk noch ein anderes unseres
Malers an; — „Hciligr Familie" (Prag,
Ausst. 1829) und „Vic Orünld", allego-
rische Vorstellung (ebd.). Ferner führte
Waldh err 44 historische Compositionen
nach den Evangelien aus. Sein Bildniß
eines Grafen Matthias Gallas wurde
von d^m böhmischen Kupferstecher D rda
in Kupfer gestochen. Was nun seine
künstlerische Bedeutung betrifft, so merkt
man von einem selbständigen Schaffen
wenig an ihm, wohl aber ist er ein ge-
schickter Nachahmer Bergler's.
N a g l e r (G. K. vr.) Nmes allgemeines
Künstler<Lcnron (München 183^ u. f., E. A.
Fleischmann. 5°.) Bd>. XXI, S. <.»(>.
WaldlMer von Minenburg, Michael
(k. k. Oberstlieutenant und Rit ter
des Maria Theresien-Ordens, geb. zu
Schaßburg in Siebenbürgen 1716,
gest. zu Preß bürg am 26. März 1779).
Als Gemeiner trat er in das Infanterie-
Regiment Erzherzog Karl Josef Nr. 2,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon