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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
Seite - 209 -
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Seite - 209 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52

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Maidftein (Genealogie) 209 (Genealogie) Aussterben des Geschlechtes Sezyma von Ousti verlieh Kaiser Ferdinand I I I . der Familie Wald stein das Oberst«Erbvot- schneideramt, und 1636 erhielt sie das unga« rische Indigenat. — Die Waldstein beklei» deten. sei es im Dienste der Kirche, des Staates oder im kaiserlichen Heere, hohe Stellen, und wir begegnen überall Männern, welche ihre Würde nicht nur dem Titel nach trugen, sondern sie auch in einer Weise aus« füllten, daß sie al5 Muster ihres Standes aelten können. Im Dienste der Kirche ragen mehrere Waldstein hervor. Schon in früherZeit waltet ein Venedict (Benes) von Waldstein als Bischof Zu Cammin in Pommern und ver« sammelt die Priester seiner Diöcese. um sie zur Einhaltung strenger Kirchenzucht aufzu- fordern. Johann Friedrich Graf Wald« stein ist als Bischof von Seckau ein Muster seiner Kirchenwürde, obgleich Fürstbischof, übt er seinen Beruf wie der einfachste Priester mit aller Strenge aus. nicht Mühen und Strapazen scheuend, und schwer leidend, kommt er noch der Erfüllung seiner Pflichten nach. bis er Zusammenbricht als ein Opfer seines heiligen Amtes. Nicht minder glänzt in den Annalen der böhmischen Kirchen- geschichte der Prager Erzbischof Johann Friedrich, den seine Zeit bereits den „Spiegel der Bischöfe" nennt. Gmanuel Ernst aber, Bischof von Leitmeritz, sindet neben seinem hohen Kirchenamte noch immer Muße zu gelehrten Studien und ist ein Gönner und Förderer der Männer der Wis» ftnschaft. — In hohen Staats» und Hof« ämtern finden wir eine ansehnliche Neihe von Sprossen dieses Hauses, wir nennen, da in den Lebenüjkizzen ihre Thätigkeit ohnehin näher bezeichnet wird. hier nur ihre Namen: Adam, Ernst Joseph, Christian V in- cenz, Ferdinand Ernst, Johann, Kar l Ernst, Kar l Ferdinand, Maximil ian, Johann Iosepb, Hannibal, sämmtlich Männer, die entweder in wichtigen dlploma« tischen Missionen verwendet wurden, oder im Stalte hohe Stellen bekleideten, oder aber der ganz besonderen Gunst ihrer Fürsten sich erfreuend, die höchsten Aemter bei Hofe uer» walteten. Mehrere dieser Sprossen, wie: Franz August, Kar l Ferdinand, Kar l Ernst und Joseph Ernst, trugen das höchste Ehrenzeichen, welches kaiserliche Gnade zu verleihen vermag, die Collane des gol» denen Vließes. — Auch der Wissenschaft und Kunst, denen der hohe Adel der Gegen- v. Wurzbach biogr. Lerikon. I.II. sGedr. t wart, den Jagd und Rennbahn und noch anderer minder edler Sport physisch und moralisch stark in Anspruch nehmen, nicht eben sehr seine Aufmerksamkeit zuwendet, ist dieses Geschlecht zugethan, und zwar aus früher Zeit her, als noch Wilhelm Wald st ein ein Andachtsbuch ins öechische übersetzte und seiner Mutter widmete, bis auf die Gegen« wart. in welcher Graf Johann Nepomuk, selbst Künstler, die Interessen der Kunst und was mit ihr im Zusammenhange steht, för» derte Wir nennen hier die Grafen Joseph Kar l Emanuel, den langmüthigen Mäccn Casanova's. Franz de Panla Adam, den Botaniker, Gmanuel Ernst, Bischof von Leitmeritz, den Münzenkundiarn und ersten Förderer der Numismatik in Böhmen. Graf Ferdinand, den Freund und Gönner Beethoven's, ohne Anderer zu gedenken, welche die Werke und Schätze der W'ssen» schaft und Kunst in ihren Schlössern sam- melten und den Kunstsinn förderten. — Auch unier den Männern des Schwertes — vor Allen natürlich der Friedländer, diese großartige Heldengestalt am Ausgange des sechzehnten und zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts — finden sich Sprossen dieses edlen Hauses, welcheInsbesondere m unserer Zeit durch die unverbrüchliche Treue zum an« gestammten Fürstenhause glänzen und sozu» sagen am einfachsten ihren berühmten Ahn- herrn von dem Verdachte des Verrathes an seinem Kaiser reinigen. Außer Verthold und Wilhelm, welche auf dem Schlacht- felde ihren Tod fanden, nennen wir vor Allen Johann Heinrich, der seine 24 Sohne dem Könige Ottokar für dessen Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen zuführt, dann Adam Gmanuel, Albert, Albrecht, Ferdinand, Franz de Paula Album, Johann Anton Albrecht, Joseph Ernst, Johann Heinrich. — In den Neligionswirren und Kämpfen ihrer Heimat finden wir auch einzelne Sprossen dieser Familie, so war ein Vok (Wolf) von Wa lds te i n ein begeisterter Anhänger Hus', er. der mit seinen Namensvettern Nicolaus und Heinrich den an das Con» stanzer Concil gerichteten Protest unterzeich' nete. Henik von Waldstein war in den böhmischen Unruhen, welche mit der Schlacht am weißen Berge und dm darauf folgenden Hinrichtungen ihren blutigen Abschluß fanden, auf Seite der Aufständischen und entzog sich dem strafenden Arme der Gerechtigkeit durch . Sept. l883.) 14
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vrčevic-Wallner, Band 52
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vrčevic-Wallner
Band
52
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
342
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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