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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
Seite - 215 -
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Seite - 215 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52

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iN) Albrecht Wenzel Euseb 213 in^ Albrecht Wenzel Enseb maßregeln ergreifen zu sollen und berief alle Obersten nach Pilsen. Dort soll er seine gefährlichen Pläne, die weitaus mehr als seine bloße Sicherstellung beabsichtigten, dem General Octavian P i rco lomin i anver- traut habl'n, denn auf dessen Freundschaft, Tapferkeit und Klugheit setzte er das größte Vortrauen. P iccol omini seinerseits ver« suchte es dann, den Feldherrn oon dessen zweideutigem Unternehmen abzuziehen. Als aber seine Bemühungen vergeblich waren, vertraute er Wallenstein's Pläne einigen zuverlässigen Generalen, so Aldr ingeu, Oal las , Col loredo, und schließlich auch dem Hofe. Und nun geschah das Furchtbare. Statt ihn zu verhaften und vor das Kriegs, gericht zu stellen und seine Verantwortung zu hören — man muß wohl gefürchtet haben, daß die Soldaten ihren Führer dann sicher befreit hatten — wurde einfach sein Mord geplant und beschlossen. Aber kein Oester« reicker. kein Deutscher gab sich zu dieser Schandthat her. Lauter Fremdlinge, die um Sold heute im Kampfe Einen erschlugen, und morglns meuchlings einen Anderen niedermachten, Charaktere, wie sie nur eine Zeit, wie es die damalige war, ausbrütet, boten ihre Mörderhand zur Schandthat. Gordon, Lesl ie, But t le r sind die Namen derjenigen, welche sich an derselben betheiligten. Vut t le r übernahm den Mord der treuesten Anhänger Wallenstein's, der Grafen Trüka, Kinsky, I l ov und Nie mann. die sich mit ihrem Feldherrn alle in C'M' befanden. In einem Zimmer verbarg But t ler 24 Dragoner mit dem Hauptmann Deverour, in einem zweiten den Qberstwachtmeister Gerald ino mit 6 Dragonern. Als nun Alle als Gordon's ^ Gaste beim Abendmahl saßen, stürzten auf, ein verabredetes Zeichen die Dragoner ins! Gemach, und es begann die entsetzliche Schlachterei, der die Genannten nach kurzem Widerstände erlagm. Tann übernahm De< veroux die Ermordung des Herzogs. Dieser hatte den Lärm, welchen die Ermordung seiner Generäle verursachte, gehört und trat. bereits entkleidet, an das Fenster und fragte die Schildwache, was es gebe. Da stürzte Deoerour, die verschlossene Thüre mit Ge» walt einstoßend, in des Herzogs Zimmer, und mit dem Nufe: „Du mußt sterben!" stieß er ihm die Partisane in d^e Brust. Hautlos stürzte der Feldherr nieder. So geschehen am 2^i. Februar 16^4 zu Eger. A l b r e ch t j Wallenstein war zweimal vermalt, zuerst mit Üucrrlia Reke« von ^andck, verwitweten von vil-kou, welche ihm bedeutendes Vermögen und Güterbesitz in Mähren zubrachte; sie starb am 23. Mär; 1614 als die Lekte ihres Geschlechtes und hinterließ ihrem Gatten die Herrschaften Burg Lukow. V^etin und ^iui' nic. Am 12. October 1622 schritt Wal len- stein zur zweiten Ehe, und zwar mit Nana Isaßella Aatljarma Gräsin Hurraä), welche ihm eine Tochter Mar ia Elisabeth gebar, die sich mit Nudolph Grafen Kaunitz ver» malte, I . (Quellen^ urDiographie Wallenstein's. Da der Scriptor der Gratzer Universitäts- bibliothek Georg Schmio eine bibliogra» pdische Studie, beutelt: „Die Wallenstein- Literatur", welche die Zeit von 1626—1378 umfaßt, ausgearbeitet und im XVIl . Jahrg. (1878) der „Mit thei lungen des Ver- eines für, Geschichte der Deutschen in Böhmen" I. Heft, S. tto—143 ver- öffentlicht hat, und in sein»>m Nachlasse (Schmid erschoß sick im Frühling I88>i), wie ich aus seinen Briefen erfuhr, sich Nach- träge befinden müssen, so beschränke ich mich hier blos auf Angabe der Hauptwerke, in Allem sonst auf die musterhafte Arbeit des Ver- storbenen verweisend. In 20 Unterabtheilun- gen berücksichtigt dieselbe iin nächsten Hin» blick auf Wal len st ein seine Geschichte und Biographie, sein Verhältniß Zur Astrologie, sein Münzwesen und seine Münzstätte, seine Besitzungen und seine Todesstätte, d.-mn auf Nebensächliches übergehend, zieht sie in ihren Bereich: die dramatischen Bearbeitungen, die Volks' und Kriegslicder des XVII . Jahr« Hunderts, gleichzeitige und spätere Gedichte, Grabinschriften, Epigra.mme. Charaden. Ro« mane, Novellen, Erzählungen. Sagen, Anek« doten und Euriosa. Volks« und Jugend» schriften, F^similien. Porträts, sonstige bild- liche Darstellungen, und zwar Scenen aus dem Leben Wallenstein's und seine wie seiner Anhänger Ermordung; Statuen, Sta« wetten und Büsten, Pläne von Schlachten und Belagerungen. Wappen. Insiegel und Medaillen. Diese ganze Literatur umfaßt über 780 Nummern, die nach 1878 hinzubekomme« nen ungerechnet. — Selbständige größere Werke über Wal len st ein: Deutsche Quellen. Ar etin (^arl Maria Freih. von). Wallen« stein. Beiträge zur näheren Kenntniß seines Charakters, seiner Pläne, seines Verhältnisses zu Bayern. Aus urkundlichen Quellen (Ne< gensburg 1846. 8", IV und 169 2. und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vrčevic-Wallner, Band 52
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vrčevic-Wallner
Band
52
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
342
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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