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Malisch, Katharina 248 VZallöach, Katharina
d^n Tod verlor, worauf sie im Hause Turin, Parma, Modena, Bologna, auf
ihres Pflegevaters, eines Majors von deren jedem eigens für sie eine Oper com-
Zinnicq, eines großen Musikfreundes, ponirt wurde, welche dann den Glanz-
in Wien, da sie musikalisches Talent punkt der Saison bildete. I n Bologna
zeigte, im Gesänge Unterricht erhielt und gefiel sie so außerordentlich, daß das
18i9 eine Zchülerin Salieri 's wurdet Conseruätorium dieser Stadt sie als
Bei ungewöhnlicher Befähigung und Ehrenmitglied aufnahm, welche Auszeich-
tüchtiger Schulung trat sie, erst 1<> Jahre ^ nung ihr mittelst Ueberreichung von
alt, 1824 in zwei Hofconcerten öffentlich > Diplom, Gedicht und Kranz bei ihrem
auf und gewann durch ihren vollendeten ^ letzten Auftreten durch eine eigene Depu-
Gesang die Theilnahme des Kaisers in tation auf der Bühne zutheil wurde,
so hohem Made. daß ihr derselbe, als sie! 1823 kehrte sie nach Deutschland zurück
ihre Absicht, nack Italien zu reisen, aus-, und nahm ein zweijähriges Engagement
gesprochen, Empfehlungen an seine hohen ! in Leipzig mit jährlichem Reiseurlaub.
Verwandten, den Großherzog von Tos- ! Letzteren benutzte sie zu Vorstellungen in
cana und den Herzog von Parma, zu- ^ London und Paris. I n ersterer Stadt
sicherte. Vcr ihrer Abreise aber sang sie sang sie, da um diese Zeit daselbst das
noch im Theater an der Wien in einigen ^ italienische Theater für Opern geschlossen
Opern Rossini's, welcber damals das ^ war, in sieben Concerten; in Paris trat
Opernrepertoire beherrschte, und zwar in ^ sie in der italienischen Oper neben der
/Der Barbier von Sevilla", „Moses in! Pasta auf und sang dreizehnmal mit
Ägypten" und „Die diebische Elster",! außerordentlichem Beifall. 1827 glänzte
mit ausgezeichnetem Erfolge. Dann trat! sie als Gast in Stuttgart, und schon nach
sie in Begleitung ihres Pflegevaters die , den ersten Vorstellungen ward ihr ein
Kunstreise naä> Italien über Deutsch- ! mehrjähriges Engagement angeboten,
land an, w^ ne auf den Bühnen zu ^ welkes sie auch annahm. 1830 verhei-
Berlin, Cassel, Dresden, Leipzig, Frank' ^ ratete sie sich mit dem dortigen könig»
fürt a. M.. Darinstadt nnd Stlitt- ^ ticken Hofschauspieler und Regisseur
gart Gastvorstellungen mit außeroroenb ! Wal l bach. Einige Jahre noch sang sie
lichem BeiM gad. l.^22 kam sie nach z mit ungetheiltem Beifall als königliche
Mailand, that aber daselbst vorerst ! Hof-und Kammersängerin an der Stutt-
weitere Schritte zur höheren Ausbildung ! garter Hofoper; als aber mehrfacher
i:n Gesänge, indem sie von dem damals , Muttersegen '"'Verbindung mit den An°
ersten Meister des dortigen (sonservato-
rmmü, Signor Banderol i , Unterricht
in der italieniscken Schule nahm. Schon
nack einem halben Jahre fand sie Enga'
gement für die ganze Saison am Mai>
lander Theater La Scala. Nach Ablauf
derselben sang sie zwei Saisons in Flo-
renz an Seite der Pisaroni und der
Sänger Lablacbe und Gal l i . Nun strengungen des Berufes ihren von
Natur zarten Körper die Beschwerden
der Bühne nicht länger ertragen ließ. zog
sie
sich, die Susanne in „Figaro's Hoch-
zeit" als Absckiedsrolle singend, von der
Bühne ganz ins Familienleben zurück,
in welchem sie von einer glücklichen
Häuslichkeit umgeben war. Frau Wall-
b acb-Canzi gehörte zu den ausgezeich-
machte sie, überall begehrt, die Runde ! netsten Sängerinen im ersten Viertel
auf den übrigen italienischen Theatern, in ! dieses Jahrhunderts, war auch ihre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon