Seite - 255 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Band 52
Bild der Seite - 255 -
Text der Seite - 255 -
) Franz Wenzel
bekannt gemacht. Zuerst veröffentlichte
er: „Anleitung zur Giniiupfnng der Nattern.
. ZnSjng ans Zl. Portal 's 2)llrle2nngen. Teber-
setzt nnd mit Anmerkungen uerZchen ucin Wal-
lich" (Frankfurt a. M. 1800, Guilhau»
mann, 8".)'. Anton Baron P o r t a l
<geb. 1743, gest. 1832) war ein berühm-
ter Arzt Frankreichs, Leibarzt des Grafen
von A r t o i s und K a r l s X., und
mehrere seiner zahlreichen Monographien
über Krankheiten, so über Zungensucht,
Rachitis, Scheintod bei Neugeborenen
und Anderes sind von deutschen Aerzten
übersetzt worden; die Titel der übrigen
Schriften Wallich's sind: „Dringendes
Wurt nlier dir fetzige yet'lltirnlllle Krankheit der
hantigen Vriwne ader den Oranu" sWien1810',
2. Aufl. 1816; 3. verm. und verb. Aufl.
1818, Gerold, 8".)', — „Anleitung tiu
Mütter pr (5rnährnng und Nehundlung der
Kinder in den ersten zwei Lebensjahren" (Wien
1810, 8^.); — „Neber dir Mder in Klein-
PüZtenq llder Püstq^n mich Pirstjan im Neu-
traer (5llmitate des Königreichs Ungarn. Mit
tinlm Plan" (Wim182j, 80.). I)i-. Wal-
lich, der noch 1821 in Wien seine
Praxis ausübte, war Mitglied der Aka»
demie der Wissenschaften zu Erfurt.
Wllllis, Franz Wenzel, Graf (k. k.
Feldmarsch al l und Ritter des golde«
nen Vließes, geb. 4. October 1696, gest.
zuWien 14. Jänner 1774), von der jü n«
geren Linie. EinzigerSohndes Freiherrn
Franz Ernst aus dessen Ehe mit Anna
Theresia Freiin von Rziczan, trat er
in jungen Jahren in die kaiserliche Armee
und focht bereits 1716 und 4717 in den
Türkenkriegen. In einem Berichte über die
Finanzen und militärischen Kräfte Oester»
reichs, welchen der englische Bevollmäch«
tigte St. Saphorin, eln strenger Beur>
theiler, 1727 an seinen Hof sandte, wurde
Franz Wenzel Wall is, wie uns An- Wallis, Franz Wenzel
dreas Graf Thürheim, der berühmte
Historiograph der kaiserlichen Armee in
ihrer glorreichen Zeit, meldet, als einer
der begabtesten und unterrichtetsten Ossi»
ciere des österreichischen Heeres genannt,
der, obwohl damals erst 31 Jahre alt, doch
schon die Oberstencharge bekleidete. 1733
zum Generalfeldwachtmeister befördert,
stand er bei der Armee in Italien, kämpfte
bei Parma am 29. Juni 1734 und trug
daselbst eine Verwundung davon. 1733
wurde er Feldmarschalllieutenant, machte
den Rheinfeldzug letztgenannten Jahres
und unter Feldzeugmeister Seckendorf
I M . XXXIII , S. 261^ einen Streifzug
an die Mosel mit. Am 17. April 1736
zum wirklichen Hofkriegsrathe ernannt,
kam er zur Armee in Ungarn, welche der
Palatin Johann^raf Pal ffy^Bd.XXI,
S. 218^ commandirte. Daselbst that er
sich bei der Belagerung von Uscha und
in den Feldzügen 1738 und 1739 hervor.
Hierauf erhielt er im November letz-
teren Jahres das wichtige Commando
der Festung Glogau in Schlesien, und
in dieser Stellung nahm er besonders
darauf Bedacht, die verfallenen Festungs»
werke in möglichst guten Stand zu setzen.
Als dann Anfangs Jänner 1741 die
Preußen an ihn die Aufforderung er«
gehen ließen, den Platz zu übergeben,
wies er dieselbe entschieden ab, ebenso
den zwei Monate spater unter Vortheil»
haftenBedingungen wiederholten Antrag.
Da versuchten in der Nacht vom 8. März
1741 die Preußen unter dem Erbprinzen
von Dessau einen Sturm, gelangten
auch in der stockfinsteren Nacht unbemerkt
bis an die Pallisaden und standen bereits
auf den Wällen, noch ehe es zu einem ern-
sten Widerstände gekommen war. Wall is
und der unter ihm stehende Generalma-
jor N eis ky eilten auf den ersten Allarm
sofort nach den schwächsten Punkten, und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon