Seite - 21 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Bild der Seite - 21 -
Text der Seite - 21 -
r^ Philipp Maither, Philipp
Akademie der Wissenschaften. 1864, S. 233.
^02565, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm,
lung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob
Ferenczy und Joseph Daniel ik (Pesth
1838. Gustav Emich. 8«.) Bd. I I , S. «22.
Walther, Philipp (Chemiker, geb. zu
Krakau 31. Mai 1810, gest. in Paris
am 9. April 1847). Das Gymnasium be°
suchte er zu Krakau, wo er auch an der
Iagielloniscken Universität mit beson»
derem Eifer Naturwissenschaften und
Chemie betrieb; dann setzte er, seine Stu-
dien auf der Berliner Hochschule fort,
an welcher er nach Ueberreichung seiner
Abhandlung ^I)s oc>indinarionibu3
^oiäl oc-^Ua^ die philosophische Doctor»
würde erlangte. Obgleich erst zwanzig
Jahre alt, erhielt er noch im nämlichen
Jahre die Professur der Chemie an der
Iagiellonischen Universität. Aber die für
Polen so verhängnisvolle Erhebung von
4830 zerstörte seine Hoffnungen. Er zog
hinaus mit den tausend Andern, welche
die Befreiung ihres Vaterlandes planten,
und nahm Theil an dem Kampfe gegen
die Russen. Nach dem unglücklichen Aus-
gange desselben mußte er Polen verlassen,
auch war ihm die Rückkehr in seine Va-
terstadt Krakau verwehrt. Infolge dessen
begab er
sich nach Paris, wo er bald mit
Fachgenojsen inVerbindung trat, nament»
lich mit Dumas und Pelletier in
wissenschaftlichen Angelegenheiten viel
verkehrte und mit Letzterem auch eine
Reihe chemischer Untersuchungen aus»
führte. Bei seiner wissenschaftlichen Tuch-
tigkeit gelangte er zu einer ehrenvollen
Stellung als Lehrer der analytischen
Chemie an, der öools oontr^io 6.63 krts
6t niknut'a.otur6s, aber seine Sehnsucht
nach dem Vaterlande konnte er nicht be-
zwingen und ließ nichts unversucht, um
die Erlaubniß zur Rückkehr in dasselbe zu erhalten. Es fehlte auch nicht an Be»
mühungen von Pariser und Berliner
Chemikern, ihrem Collegen zur Erreichung
seiner Wünsche zu verhelfen; auch Ale«
rander von Humboldt ließ nichts unver«
sucht, ihm die Erlaubniß zur Rückkehr
nach Krakau und zum Antritt des Lehr-
amtes der Chemie an der Iagiellonischen
Universität zu verschaffen. Doch erwiesen
sich alle Bemühungen erfolglos, und so
verlebte Walther die Jahre des Erils
in Paris, getrennt von den Seinen,
geistig und körperlich leidend, bis ihn im
Alter von erst 37 Jahren der Tod.dahin-
raffte. Noch an seinem Todestage, wenige
Stunden vor seinem Hingänge empfing
er aus den Händen des berühmten
Chemikers D u m a s das Kreuz der
Ehrenlegion, welches ihm die französische
Regierung in Anerkennung seiner Ver-
dienste um die Wissenschaft verliehen
hatte» Seine wissenschaftlichen Arbeiten
sind meist in gelehrten Fachzeitschrif»
ten, vornehmlich in den «^iinals«
oliimiHU63 et pii)"«ihuä3" erschienen.
Selbständig gab er nur in polnischer
Sprache heraus: „ N^K^F noms/Ma-
??i?°i/ c/l6m«'c2)l6/ ^o^s^ie/", d. i. Erklä»
rung der polnischen chemischen
Nomen^
clatur (Krakau 1842; 2. Aufl. ebenda
1844) 80.). In den oben erwähnten
„^nnki68" aber veröffentlichte er fol>
gende Abhandlungen: „8ur 1?
Md. I.XXVI, 1837^; —
des proäuits xro
letier .2") gemeinschaftlich mit Pel»
. I.XVII, 1838^. — ^Iö-
sur I'^otion. ^
anli^äre" Md.
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon