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Malter, Nicolaus 26
in Feindeshand gerathene kaiserliche Fahne
zurück. 1870 lebte der Veteran noch in
Iosephstadr. ^Zvoboda (Johann). Die
Zöglinge der Wiener < Ncustädter Militär«
Akademie von der Gründung des Institutes
bis auf unsere Tage (Wien 1870. Selbst»
verlag. scbm.4".) 2.434. — 20. M . Wal«
ter, ein forstwissenschaftlicht,'!,' Schriftsteller
in Böhmen aus dem ersten Viertel des lau»
senden Jahrhunderts. Wir verdanken ihm
Mittheilungen feiner Beobachtungen über
eines der verheerendsten Insccten in Forsten
nnd Waldungen, Vr gab heraus: „Beiner«
kungrn über die Verheerungen des Fichten-
Rüsselkäfers (^'urculio x>ini (I.in.) und
einige Hilfsmittel >ur Vertilgung desselben,,
(Karlsbad 1824 lPrag, Borrosch j^ 8".), W?r
je die Verheerungen dieses windigen unschein»
varen Inscttes mir eigenen Augen gesehen
und wie die Forstwissenschaft sozusagen macht«
los denselben gegenübersteht, wird jeden Bei»
:rag würdigen, der die Natur und Bekämpfung
d:'esc5 Feindes der Wälder betrifft. —
21. Nicolaus Walter- von Walters«
dcrg (geb, um Iö20. gest. in Prag I.März
1378). Nachdem er die Rechtsstuoicn an der
Prager Hochschule beendet hatte, trat cr bei
der oödmisäien Kan;lei in Dienste und wurde >
1364 Secretar und königlicher Rath für die
deutsche und lateinische Erpedition. Schon
im Iabre 1H56 war er in den Nitterstand
deü Königreichs Böhmen aufgenommen wor«
den. Ein Edelmann in des Wortes bester
Bedeutung; obgleich von deutscher Älbstam'
mung. der äechischen Nation mit gan;er Seele
zugethan; cin Förderer der Golehrtrn und
Schrifrstcller. die ihn in Liedern feierten und
durch Zueignung ihrer Werke ehrten, unter-
stützre er die Hochschule und die Studirenden.
So stiftete er Iö78 das für die damaligen
Zeiten ansehnliche Legac von tausend Schock
meißnischer Groschen für arme Ttudentcn, an
Zahl wenigstens vier. damir dieselben aus
den Zinsen mit dem nöthigen 3ebensunter<
dalie versehen würden. Diese Stiftung be-
stcht noch unter dem Namen Nüuküoiuin j
(Haalrei-ianuN und wird jährlich an einige ^
anne Studenten — ^lumni ^VlUteril^ni — >
verliehen, welche dafür völlige Unterkunft >
und Verpflegung erhalten. W a l t e r's ^
Gacrin l^lena geborene ftusch von Michelsdorf!
vrrmälte sich nach seinem Tode mit ^hri«
siovd Nra t i s law von Mi t rowic. C's
ist ein ,«upfcrjcton vorhanden, auf dem!
Avers mi: Walter's Brnsib'.ld im Profil. ^ darunter ^359. und mit der Umschrift: NI-
00QH.U3 ^V-^I.I 'N^ . ^ . ^V.; auf dem
Reuers: das Wappen mit der Umschrift:
D-N-OD-H-ON, die Buchstaben sind durch
Zweige getrennt; jedoch ist die Veranlassung
der Prägung dieses Ietons nicht bekannt.
^Beschreibung der bisher bekannten böh-
mischen Privatmünzen und Medaillen. Her»
ausgegeben von dem Pereine für Numis-
matik zu Prag (von Mi l tner ) (Prag
1833. 4".) S. 68«. Nr. 0X017, Taf. I.XXIV,
Nr. 64l). — Tome? (Wenzel Wlaonvoj).
Geschichte der Prager Universität (Prag
1849. Haasc's Söhne. 8".) S. 184.) —
22. «Paul. Walter (geb. zu Komorn am
14. August 1713. gest. zu Eüau 1798) trat
i?A<) in den Orden der Gesellschaft Jesu, in
welchem er nach abgelegten Gelübden die
philosophische und theologische Doctorwürde,
erlangte und im Lehramte verwcndct, zu
Kaschau mehrere Jahre hindurch philosophische
und theologische Disciplinen vortrug. Dann
war er als Rector der Kollegien der Folge
nach zu Ofen. Fünfkirchen, Naab und Erlau
thätig. Im Druck erschien von ihm: „I^na-
^7i-:3 I). I^i-auci^'o Xav. clicw« (I'yrna..
viae 1743, i2".) und ^L5yi-tor Iib«rt3,ti3
IIun^a,rike, Dklinmin-o, Oro^tlao, X^. n.-
äi-oas Is. ü,cx äicw5 Ilioi'oLolvinitanuZ"
I^rovinciue
4".)
23. Naimund Walther ist ein österreichl»
schrr Port aus dem ersten Viertel deS lau»
senden Jahrhunderts, den wir im Taschen«
buch „Aglaja". an welchem Deinhartstcl n,
v. Hammer, Karolinc P ichler, Gr i l l -
parzer, Zacharias Werner. Zedlil^ mit-
arbeiteten, in den Iabrgängm 18l8 bis 1824
mit mehreren, daruni'rr längeren und schwung-
vollen Gedichten vertreten finden, in'welchen
er auch schwierigere Versmaße, wie das
Sonett und die Qttamrime mit großer
Fertigkeit handhabt. W .^r nennen von seinen
Gedichten im Jahrgang 1818 das größere:
„Mozart's Ende" in Ottaverime (S. 74
bis 93) und die Ballade „Der alte Harfner
und sein Tolm", letzteres offenbar durch
Goethe's ,M'lkön:g" angeregt; — im Jahr«
gang 1819 den Sonettenkranz: „Auf einer
Reise"; — im Jahrgang 1820 die längere
Ballade: „Ritter Hans von Nauhenstein",
deren Stoff der Kalocsaer Handschrift alt»
deutscher Gedichte entlehnt ist; — im Jahr»
gang 1821: „Tasso" und mehrere Sonette
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon