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Malther von der Vogelweide 30 Malther von der Vogelweide
Kunst, behandelt, gibt im XI . Anhange die
Ueberscyung von 26 Liedern Walther's.
meist nach Simrock's Uebersetzung .^ —
Die „Vorbemerkungen" zur Uebertragung von
„Nalther's von der Vogelweide sämmtliche
Gedichte". Von Karl Pannier (Leipzig
1876, Reclam, 16",» enthalten in gedrängter
Kürze eine treffliche Darstellung des Lebens
und Tchaffens Walther's. Ergänzend dazu
ist I)i>. H. Holland's Skizze in „Deutsche
Minnesänger in Bild und Wort". — „Ueber
die Heimatfrage Nalther's und Anderes, was
damit zusammenhängt" be r i ch te t auch
Dr. Ignaz Bincenz Zingerle in Nr. 32
der „Wiener Abendpost" vom ö. Mär; 1874;
Nr. 108 vom 1l. Mai 157«: ferner behan-
deln nach eigenen Gesichtspunkten diese
Frage Iobann Hal l er Nr. 90 Beilage zum
„Südtiroler Volksblatt" i567 ^ergl. dazu
Nr. 3 Nochenausgabe der Augsburger „All'
geineincn Zeirung" vom 31. Jänner 1865).
— Pair iz Anzolet i i im XX. Prograinm
dvü k. k. Gymnasiums zu Bozen 187<». !
46 2., 8" i — und Johannes 2chrot-t, !
Beilage i8<» der Augöburger „Allgemeinen
Zeitung" vom 5. Juli 1874; schließlich be°
dandelte diesen Gegenstand in einer kleinen
Aroschüre, welche Frankfurt a. M. und Luzern
1883 erschien. Albert Fößer. — IV. a) Por-
träts; d) plastische Darstellungen; e) An-
licht der Grbuttsllätte; 6) Illuitratiancn.
ll) Por i rä ts . Im ersten Vorzimmer der
Gemächer Ihrer Majestät der Königin Mutter
von Bayern in Münchm befindet sich ein
Freskencyclus aus dem Zeben Walther's
von der Vogel weide, von Gassen au5
6oblen; zu Anfang der Dreißiger Jahre ge-
malt. Es sind im Ganzen 11 Gemälde und
2 Grisaillen, die in der naiv deutschen Aup
fassung schon etwas uom Geiste eines Moriz
von Tckwind an sich traben und mit Liebe
und Flech ausgeführt sind. Durck den Dampf
einer übel eingerichteten Heizung haben sie
leider sehr gelitten. Zwei von diesen Vildern
sind in Naczynski's „Geschichte der neueren
Kunst" Bd. I I , S. 256 zierlich in Holz ge-
schnitten. — Ein Phantasiebild Walther 's
in dem Prachtwerke: „Deutsche Minnesänger
in Bild und Wort" (Wien 1876, Kaeser,
Fol.,), von E. v. Luttich entworfen und
von E. Forberg in Stahl gestochen. —
Ein gut gemaltes neuromantisch aufgefaßtes
Oelbild Walther's befindet sich im Inns-
brucker Museum und zeigt uns den Dichter
an blumiger Felsenwand in tiefem Schmerz versunken. — Auch sind zwei Pergamentbilder
in der Weingärtner Ziederhandschrift und
in dem sogenannten Manesse'schen Coder
vorhanden, welche den Minnesänger nicht in
ritterlicher, sondern in Friedenstracht, aber
mit ritterlichen Attributen darstellen: auf dem
einen Bilde ist er im Pelzrock — zur An«
schaffung cines solchen ließ der Patriarch von
Aauileja. kaum als Bischof von Passau dahin
versetzt, dem bänger 5 grobe Solidi aus-
zahlen — das andere Bild zeigt ihn
in einem weiten faltenre chcn Oberkleide;
hicr wie dort hat er den verbrämten
Herrenhut auf blondgelocktem Haupte. —
Eine, Abbildung im Holzschnitt bringt das
„Neue Blatt" l873. S. 137. — Eine den
Namen Tantaradei tragende Zeichnung
Kaulbach'Z ist eine Parodie Walther's
und der Liebe selbst. — b) Plastische Dar-
stellungen. Eine Reiterstatuette Wal«
ther's von Natter stellt denselben in
Pferde dar, wie er sein Morgenlied singt —
Vom Bilohauer Knol l in München ist ein
sorgfältig gearbeitetes Nelief Naltr>er'ä
bekannt, wovon jedoch nur wenige Freunde
des Künstlers und das Münchener Easino
Eremplare besitzen. — In einei,- Inncbrucker
Gartencmlage befindet sich eine Zinkstatue
Walther's, die, ursprünglich für das Mün-
ckener Nationalmuseuin bestimmt, ohne nädere
Individualisirung nur den Zwect dekorativer
Bestimmnng erfüllt. — Für den Saal des
Männergesangvereines in Briren fertigte
Sayer d.ie jugendliche ^olossalbüste des
Dichters mit dem verbrämten Barett der
Weingärtner, die erste künstlerische Auffas-
sung, welche auf die Tradition des dreizehnten
Jahrhunderts zurückgreift. — Ein schönes
Relief für die Iunsbrucker Liedertafel
fertigte der (leider schon am 2l. August
1877 zu Innsbruck verstorbene) Bildhauer
Engelbert i io lp . — e) (5ine Ansicht
drr Grburtsstatte W a l t h e r's von der
Vogelweide brachte in blattgrobem Holz-
schnitt die Nr. 16A2 der Leipziger „Illu<
stritten Zeitung" am 10. October 1874. —
ü) I l lustrat ionen zu ^ernsprüchen. welche
Walther von der Vogelweide einst dein
jungen Könige Heinrich, seinem Pflegling
gesungen.- brachte der bei Pustet in Ne»
genöburg erscheinende „Deutsche Haus-
schatz" V. Jahrgang 1878/79. S. 091. 604
und 6l3. — V. Grabmal, Denkmal, Denk-
tascl. Walthcr's von der Vageluicide. Grab»
mal. Noch im vorigen Jahrhundert war in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon