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) Ernst Wilhelm 38 Malters Kirchen, Maximilian Wilhelm
dovll'Kürassiere ein und beschloß 1768 als
Rittmeister bei Alt'Modena'Kürassieren seine
active militärische Laufbahn. Es ward ihm
als einem besonders belobten Ofsicier bei
seinem hauptsächlich durch eine in der Schlacht
bei Mollwitz (1741) erhaltene Verwundung
veranlaßten Austritte als Auszeichnung die
damals seltene Bewilligung zutheil, die Uni»
form seines Regiments weiter tragen zu
dürfen. Uuter mannigfachen Erlebnissen machte
er auch den berühmten Streifzug des Gene«
rals Hadik nach Berlin im Jahre 1737 mit
und ward von Letzterem als Parlamentär
mit den Unterhandlungen über die Brand»
schatzung dieser Stadt betraut. — 8. Kar l
Wilhelm (geb. 17. Februar 1721. gest.
27. Juli 1777), auch ein Sohn aus Franz
Wilhelms (II.) zweiter Ehe, diente im
Infanterie-Regimente Freiherr von Harsch
Nr. 50 und verließ 1736 als Hauptmann
den activen Dienst. — 9. Johann Wi l -
helm (III.) (geb. 16. October 1729, gest.
4. October 1778). ein Sohn Franz Wil«
Helms (II.) aus dessen dritter Ehe mit
Mar ia Theresia von Focky. hatte seine
Studien in der Theresianischen Ritterakademie
(zu deren allerersten Zöglingen er gehörte)
noch nicht beendet, als er um den Eintritt in
das k. k. Heer ansuchte. Derselbe wurde ihm
auch von der Kaiserin Maria Theresia
gewährt, und finden wir Johann Wilhelm
noch 173l als Offic.er im Negimente Franz
von Lochringen. — iu. Wieder drei Sprossen
stellte die nächstfolgende Generation in den
Vrüdern Georg Wilhelm (II.). Chri.
stoph Wilhelm und Adam N i l Helm
unter die kaiserliche Fahne. Diente Ersterer
auch nur vorübergehend als Officier im'Dra«
goner-Negimente Saooyen. da er für seinen
leidenden ältesten Vruder Michael Nil«
Helm die Verwaltung oesFideicommisses über«
nehmen mußte, so machte Christoph Wi l -
helm (geb. 18. Juni 1753, gest. 11. Sep.
tember 1830), von 1783 bis 1799 zuerst bei
Erzherzog Maximilian', dann bei Modena«
Kürassieren viele Feldzüge mit und schied
dann als Oberstlieutenant aus dem Militär«
dienste. Ueber den dritten Bruder Adam
Wilhelm vergleiche die ausführlichere Lebens»
skizze 3. 31. — n. Auch von Georg Nil«
Helms (II.) fünf Söhnen dienten drei in
der kaiserlichen Armee, und zwar Johann
Karl Wilhelm, Anton Wilhelm und
Wilhelm (III.). alle drei als Rittmeister
in kaiserlichen Reiter-Regimentern. — 12. Von den sieben Söhnen Georg Wi lh elms(II I .)
dienten aber sogar fünf unter den kaiserlichen
Fahnen, und zwcir trat Ernst Wilhelm
(geb. 3. December 1829) im Alter von
19 Jahren, 1848, als Lieutenant bei Kreß»
Chevaurlegers ein und machte den ungari-
schen Feldzug 1848—1849 mit. 1831 ging er
zur diplomatischen Laufbahn über und stand
bis 1861 zu Bern, Karlsruhe, Hannover und
Berlin in Verwendung. 1884- erfolgte seine
Berufung als erbliches Mitglied in das
Herrenhaus des österreichischen Neichsrathes.
— 13. Noderich Wilhelm (geb. 12. Juli
1831) trat, 17 Jahre alt, in das ö. Drago»
ner>Regiment Erzherzog Johann ein, machte
ebenfalls den ungarischen Feldzug 1848—1843
mit, gerieth aber am 21. Mai 1849 bei der
Einnahme der Festung Ofen in ungarische
Kriegsgefangenschaft, in welchem er bis
1. September desselben Jahres verblieb. Am
29. Juni 1830 für sein braves Benehmen
vor dem Feinde mit der a. h. Zufriedenheit
ausgezeichnet, quittirte er 1837 als Rittmeister
den activen Dienst. — 14. Richard Wi l -
helm (geb. 17. Juni 1836) trat in die
k. k. Marine, machte im Jahre 1837—1859
die Weltumseglung auf der Fregatte „Novara" -
mit. führte 1860 das Commando eines vor
H5ola kreuzenden Kanonenbootes und war 1861
Adjutant bei Admiral Fautz in Verona.
Unter dem K. October 1839 wurde auch ihm
die a. h. Zufriedenheit zutheil. I8«>l schied er
aus dem activen Dienste. — 13. Albert
Wilhelm (geb. 14. October 1837. gest.
21. Juni 1839) hatte eben die Ciuillaufbahn
begonnen, als er bei Ausbruch des Krieges
1839 als Lieutenant in das 23. Jäger«
Bataillon eintrat. Er stand mit demselben in
Italien und wurde in der Schlacht bei
Magenta, am 4. Juni. töotlich verwundet.
Nach vierzehn Tagen endlich im Spitale zu
Cremona eingetroffen, starb er daselbst infolge
der Amputation des rechten Beines im Alter
von erst 21 Jahren als französischer Kriegs»
gefangener. Die Leiche deö edlen tapferen
Jünglings wurde später in die Wolfötdaler
Familiengruft überführt. — 16. Maximi-
l ian Wilhelm (geb. 19. Jänner 1843)
hatte auch gerade seine Studien beendet, als
ihn dcr Feldzug des Jahres 1866 bestimmte,
in k. k. Kriegsdienste zu treten, doch kam er
mit seinem Regimente Stadion «Kürassiere
Nr. 9 zu keinem Gefechte mehr. 1869 zur
Leidgarde-Reiier-Escadron versetzt, genoß er
die Auszeichnung, zur Dienstleistung bei
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon