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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 51 -
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Seite - 51 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Wahel er jetzt doppelt empfindlich getroffen, und sein Sohn Cami l lo , gegenwärtig als Unterlieutenant auf seine geringe Gage angewiesen," nicht minder. Fünf Jahre rang Letzterer unter diesen Verhältnissen und kam mittlerweile, 1831, zur Genie- direction, 4832 in das geographische In- stitut zu Wien, wo er bis zum Ausbruche des russisch-türkischen Krieges verblieb. Nun wurden sämmtliche zugetheilt ge- wesene Officiere zu ihren Truppenkörpern einberufen, und auch Cami l lo Walzel mußte zu seinem Regimente einrücken. Der einzige Lichtblick in dieser Periode war seine Begegnung mit der Mutter, die er seit Jahren nicht gesehen und auf der Reise zum Regimente in Wien traf, wohin sie mit ihrer Tochter zu bleibendem Aufenthalte übersiedelt war. Er kam mit dem Regimente in verschiedene Sta- tionen, nach Sereth, Czernowitz, endlich nach Hermannstadt; dort begann er zuerst — und zwar anonym — mit klei- neren literarischen Arbeiten; er debutirte mit einem Nachruf an Heinrich Heine in der „Kronstädter Zeitung". Zum Be> nesice seines neuen dort gewonnenen Freundes Karl Friese schrieb er — 1833 — sein erstes Original-Lustspiel: „Er hat den Schnupfen", welches gefiel. Einmal im literarischen Fahrwasser, fühlte er sich in seiner militärischen Stel- lung bald beengt, die Aussichten auf Avancement standen im festen Frieden sehr schlecht, und als er gar einen Besuch in Pesth machte und das bewegte ge» schäftliche und literarische Treiben daselbst kennen lernte, war sein Beschluß, den Soldatenrock auszuziehen, gefaßt. Er kehrte mit diesem Vorhaben nach Krön« stadt zurück und nahm seine Entlassung. Zuletzt aber sah er sich doch nach einer anderen passenden Bedienstung um. Er reiste über Bukarest nach Orsowa. I n ersterer Stadt erhielt er von dem dor« tigen Commandanten Grafen Coronini Empfehlungen an die Donau-Dampf» schifffahrtsgesellschaft und trat bei der- selben 1836 als Aspirant ein. Im März 1839 wurde er Secondcavitän. Der Dienst auf dem Schiffe ließ ihm manche freie Stunde, und damals schrieb er die Berichte: „Von der unteren Donau" für die „Ostdeutsche Post" in Wien. Die Wintermonate, während deren die Donau» fahrten eingestellt wurden, benutzte er zum Aufenthalt in Wien, wo er mit Karl Treu mann zusammentraf und von diesem angeregt, kleine französische Operetten für die deutsche Bühne zu bearbeiten begann. Da zu jener Zeit mit Frankreich noch kein Vertrag über die Rechte des geistigen Eigenthums bestand, brachte Treumann eine Anzahl von Operetten und Vinactern aus Paris mit, bei deren Uebersetzung ins Deutsche Capitän Walzel thätig war. So wirkte dieser bei der Bearbeitung der „Hochzeit bei Laternenschein", „Fortunios Liebes» lied" und anderen Offenbach'schen Operetten für das Carl-Theater mit. Der Umstand, daß er im Jahre 186l als Commandant des Dampfschiffs „Fer- dinand" auf die Strecke Wien—Lin; kam, brachte ihn für seine literarischen und dramatischen Arbeiten in noch güii' stigere Verhältnisse, er wurde als Feuil' letonist und Korrespondent eifriger Mit- arbeiter der „Presse", der „Neuen Freien Presse", half das „Neue Fremdenblatt" gründen und arbeitete gleichzeitig für alle Bühnen Wiens; er war mit unter den ersten Gründern des Wiener Schrift» steller-Vereines Concordia und schrieb für die zwei beliebtesten Witzblätter des Continents, für'die Braun-Schnei- de r'schen „Fliegenden Blätter" in Mün- chen und den „Kladderadatsch" in Berlin.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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