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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 84 -
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Seite - 84 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Markotsch 84 Markotsch angeben können. ^Im Uebrigen vergleiche S. 87 die Quellens Heinrich Gott» lob diente, nach unserem Gewährs- manne, dem preußischen HoftMo^ogra- phen Georg H i l t l , welcher nach Acten den Vorgang berichtet, in der österreichi- schen Armee in einem Regimente Totta, nach welchem wir in den Annalen unserer kaiserlichen Armee vergebens suchen. Warkotsch verließ 1786 mit Abschied sein Regiment, um nach dem im Bade Karlsbad erfolgten Tode seines Bruders den ihm nun zugefallenen Besitz der Güter Schönbrunn, Ober« und Nieder- rosen und Kafserei zu übernehmen und persönlich die Verwaltung zu führen. Er lebte auf Schönbrunn, unfern Schweiß nitz. Er war eine heimtückische Natur. Wenngleich er dem Könige Friedrich II . , der damals — 1761 — mit Oesterreich im Kriege lag, äußerlich huldigte, haßte er denselben doch gründlich als den Be- schützer der Unterthanen gegen die Ge- waltthätigkeiten ihrer Gutsherren, von denen er selbst einer der gewaltthätigsten war. Er, der noch österreichischer Unter« than gewesen, hatte 1736, nachdem! Schlesien von Friedrich I I . in dessen Weise annectirr worden, unverhohlen seinen Widerwillen, unter preußischem Scepter stehen zu müssen, geäußert, und als sich später in Böhmen eine österrei- chische Armee zusammenzog, sprach er ganz offen aus: „Wenn die Oesterreicher nur erst wieder Schlesien haben, dann können wir das Bauernpack zu Paaren treiben". Aber dies hinderte ihn nicht, seinen Haß unter der Maske der Loya- lität zu verbergen. Um nun dem ihm ver- haßten Regimente des Königs, welcher im Gegensatze zu Warkotsch, für den die Bauern gar keine Menschen waren, dieselben als äußerst wichtige Menschen anerkannte, ein Ende zu machen, faßte er, den ruchlosen Plan, Friedrich I I . ge« fangen zu mhmen und den Oesterreichern zu überliefern. Der Fall der Festung Schweionitz hatte die Aussichten des Königs ziemlich trübe gestaltet, und das Schloß Schönbrunn, dem Baron War» kotsch gehörig, war der Mittelpunkt der strategischen Operationen beider z Heere. Daselbst erschien am 6. November 4761 in später Abendstunde plötzlich König Friedrich I I . und verlangte von Baron Warkotsch Nachtquartier. Er wurde selbstverständlich sofort aufge- nommen. Um Mitternacht klingelte er, und bald darauf beschied der Kämmerer Leining den Baron zum Könige. Dieser befragte den Eintretenden, ob er einen verläßlichen Menschen ihm zur Verfügung stellen könne. Baron Warkotsch be- zeichnete seinen Jäger Matthias Kappet als solcden. Derselbe, aus Mitrowitsch in Böhmen gebürtig und katholischer Confession, wurde vor den König beschie- den, der ihn fragte, ob er ihn in der Nacht nach Srrehlen — einem von Schönbrunn etwa zwei Stunden ent- fernten Stadtchen — bringen könne. Er bejahte es, und um 4 Uhr Früh — es war noch stockfinster — ritt der König mit seinem Führer nach dem genannten Orte. Auf dem Ritte bemerkte Kappel, daß die preußische. Armee während der Nacht auf die umliegenden Dörfer und Güter gerückt war. Der König wollte den Oesterreichern den Vormarsch nach Breslau wehren und verlegte daher seine Winterquartiere von Neiße nach Strehlen und dessen Umgegend. Warkotsch wußte nun, daß Friedrich I I . daselbst sein Hauptquartier aufgeschlagen habe. Ob- wohl er Protestant war, vernachlässigte er doch in auffälliger Weise den prote- stantischen Prediger Gerlach zu Schön- brunn und hielt es mit dem katholischen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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