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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 92 -
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Seite - 92 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Marou 92 Marrens dieselbe Quelle, welche vorstehende Rüge ausspricht: „daß über Warou wenig urkundliches Material vorhanden, daß über ihn in Kremnitz nichts zu finden, daß er in Wien geboren zu sein scheint". Dies Alles schließt die Möglichkeit, daß Warou zu Stockholm auf die Welt gekommen, um so weniger aus, als sein Name, wir mögen denselben wenden und drehen, wie wir wollen, ein sehr geringes urdeutsches Gepräge an sich hat. Die Frage seiner Geburt nach Ort und Jahr muß daher als unerledigt aä aotg. gelegt werden. Die „Kunstchronik" laßt unseren Medailleur einen Schüler des Stempel» schneiders Johann Georg Mi l ler sein, wahrend er nach Nagler seine Studien in Paris gemacht. Es kann Beides — Eines nach dem Andern — zutreffen. Er fand dann nach Nagler in Wien eine Anstellung, kam um 1700 als Münz- gruveur nach Kremnitz. wo er bis an sein Lebensende blieb. 1713 wurde er Kam- mermedailleur Kaiser Karls VI. Als in diesem Jahre nach Johann Michael Ho ffma nn's Ernennung zum Wardein die von demselben bisher bekleidete Stello des Obermünzeisenschneiders wieder zur Besetzung kommen sollte, bewarben sich um dieses Amt Philipp Christoph Becker (geb. zu Koblenz 1676. gest. zu Wien 8. Mai 1743) und Antonio Maria de Gennaro (geb. zu Neapel 1679, gest. zu Wien 4. October 1744). Als aber Gennaro's Münzproben wiederholt! mißlangen, erhielt Daniel Warou in! Kremnitz Befehl, sich augenblicklich nach Wien zu verfügen und daselbst das Münz» amt wie jenes in Kremnitz einzurichten. Er kam und besichtigte die Einrichtung des Wiener Münzhauses, fand sie un- brauchbar und ungenügend und machte dann seine Vorschlage. Obwohl Alles genehmigt wurde und kaum zu zweifeln war, daß Warou an die Spitze der Münzstatte treten würde, war doch Gen- naro, dersich seltener Protection erfreute, mit seinem Intriguenspiel hinter dem Rücken Warou's so erfolgreich, daß Letzterer nach vollzogener Einrichtung auf die Obermünzeisenschneiderstelle freiwillig verzichtete, dem Gennaro sogar auf höhere Anordnung Unterricht im Medail- leurfache ertheilte und nachdem der Mohr seine Schuldigkeit gethan, wieder nach dem stillen Kremnitz zurückreiste, wo er dann bis an sein Lebensende verblieb. Was nun seine Tüchtigkeit in der Kunst be» trifft, so gebührt ihm die Ehre, in Oester- reich statt des Taschenwerkes das S to ß> werk eingeführt zu haben' überhaupt galt er für den tüchtigsten Münzkundigen seiner Zeit. Von seinen Arbeiten sind bekannt: das Medaillon mit dem Bild- nifse des Grafen Heinrich von Salburg, Präsidenten der k. k. Kammer, abgebildet in Johann David Köhler's „Historischen Münzbelustissungen", Bd. XI I I , S. 83' eine Darstellung in Medaillen der merk- würdigsten Ereignisse aus der Regierungs' geschichte Kaiser Karls VI.. welcke er mit Benedict Richter (gest. in Wien 28. April 1737) gemeinschaftlich geschnit- ten, und wofür ihm wahrscheinlich ob» erwähnter Hoftitel verliehen worden; dann eine große Medaille mit dein Bildnisse des Kurfürsten J o h a n n Georg I I I . von Sachsen und eine kleinere auf den Fürsten Franz R^k <'> czi. D est e rr eich ische K u n st«(I h roui k. Heraus- gegeben und redissirt uon Dr. Heinrich K6d- del)u (Wien. Reisser und Werthner. 4".) Bo. I I , Nr.' 6. 3. 11«, Anmerkung :w, I . <l7. 121—I2:l. Nr. i>. S. 12<). Warrens, Eduard (Iournali st und Publicist, geb. !n Altona, nach anderen Angaben in Stockholm 1820, gest. zu Wien am 3. Jänner 1872).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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