Seite - 98 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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Marsberg 98 Marsberg
wußte, die unter gesitteten Leuten Uebung ^ kaufte er ohne Wissen der Eltern und
sind. Gemein, wie gewisse andere nachmär)' i d ^ Erziehers von seinem Taschengelde
l che Ztreiter mit der Feder konnte Warrens z^ .^ ^ ^ ^ Classiker, Shakespeare 's
-: r : : 2 : ^ ! m > " « u ^ t t Werke u, a, und las und ^rpltte diese
Vorsicht auf." 20 milde diese (5harakteristie ist. Bücher. Mit besonderer Vorliebe las er
die Beilage der Augsburger
„Allgemeinenso
stimmt sie doch mit der obigen, in welcher
der Gegenstand nicht mit Glacehandschuhen
angefaßt wird. überein. Wenn es aber gilt.
die Korruption der Presse nachzuweisen, die
so viel Weh über Oesterreich gebracht, so kann
die Wahrheit nicht schneidig genug gesagt
werden,
Karsberg, Alexander Freiherr
(Schriftsteller, geb. zu Saar bürg
bei Trier am 30. März !836). Der älteste
Sohn des preußischen Kammerherrn
Freihcrrn Joseph Alexander von
von Warsbe rg lgeb. 27. August 1807)
aus dessen Ehe mit Elisabeth Freiin
von Wyttenbach. Das Stammschloß
der Familie, deren Namen dasselbe noch
heute trägt, liegt zwischen Saarlouis
und Folquemont an der Eisenbahnlinie
nach Thionville. Bald nach der Geburt
Alexanders verkaufte der Vater die Zeitung" und beschrieb sie an den Rän»
dern mit Notizen und Bemerkungen voll.
Nach Vollendung der Universitatsstudien
trat er bei der Statthalters! in Gratz in
den kaiserlichen Staatsdienst, befaßte sich
aber schon damals mit kleineren schrift-
stellerischen Arbeiten, die aus den Auf.
zeichnungen seiner Tagebücher zusammen«
gestellt wurden. 1838 ward er zur
Statthalterei in Venedig versetzt, wo er
bis zur Abberufung des Statthalters
Grafen Bissingen verblieb; 1839 er-
folgte seine Zurückversetzung nach Gratz.
Hier lernte er 1863 die Familie des
Botschafters Freiherrn von Pr 0 kes ch.
Osten Md. XXII I , S. 349^ kennen,
mit welchem er durch dieselbe in nähere
Beziehungen trat, die allmälig den
alten Familienbesitzungen und über-> wärmsten freundschaftlichen Charakter
siedelte nach Oesterreich. Nun kaufte er annahmen. Prokesch zog ihn wiederholt
sich in Gratz an, wo Alexander das
Gymnasium und die Universität besuchte.
(5in Jahr der Universitätäzeit studirte
derselbe in München. Seine Neigung für
die Künste fand in den reichen prächtigen
Sammlungen dieser Stadt und dem
Vc.rkehre mit den dort lebenden Men-
schen Anregung und Förderung. Schon
die Mutter hatte mit ihrem angeborenen
feinen Sinne für alles Edle, Große und
Schöne die Eigenschaften ihres Sohnes
zeitig erkannt und gefördert. Dieser, von
Jugend auf kränklich, fand niemals Ge»
fallen an den Spielen anderer Kinder
und zog sich, wenn solche zu ihm kamen,
in einen Winkel des Hauses oder Gar«
tens mit einem Buche zurück. Schon in
den ersten Jahren der Gymnasialzeit zu sich nach Constantinopel und wählte
ihn auch zu seinem Begleiter auf seinen
Urlaubsreisen durch Italien, die Schweiz
und Frankreich. 1863 wurde Wars'
berg in das Handelsministerium, 1866
in das Ministerium des Aeußern versetzt.
Seit 1864, in welchem Jahre er Con«
stantinopel zum ersten Male besuchte,
reiste er bis 1873 beinahe jährlich dahin.
Bald nachdem er mit Pro kesch in
näheren Verkehr getreten, begann er mit
der Herausgabe seiner ersten schriftstel«
lerischen Arbeiten, und zwar brachte di
„Gratzer Tagespost" seinen ersten Artikel
„Die Macht der Ideen". Diesem folgten
dann in verschiedenen Zeitungen Wiens
und in der Augsburger „Allgemeinen
Zeitung" andere Artikel, welche durch
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon