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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 104 -
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Seite - 104 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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104 der Cordilleren erreicht, überstieg er den Ch'.mborasso in einer Höhe von 18.00l) Fuß und durchzog Peru und Bolivia. I n Peru überschritt er die höchsten Gebirge, Neuada di Sorato und die Sierra Nevada und durchzog längs der Küste am Fuße der CordiUeren die brasi» lianische Grenze, und um seine botani- schen Sammlungen zu vervollständigen, drang er über Chili bis nach Patagonien vor. So hatte Warszewicz während dreier Jahre, zum größten Theil zu Fuß oder auf Maulthieren und in Gesellschaft einiger Eingeborener, den ganzon Süden Nordamerikas und ganz Südamerika nach den verschiedensten Richtungen ^ durchwandert, die Kette der Cordilleren > zu wiederholten Malen an ihren höchsten i Punkten überstiegen, die noch von keinem menscblichen Fuße berührten Wüsteneien i des mittäglichen Brasilien, die Pampas, des mittäglichen Bolivia der Erste be- ! sucht, mit der Boussole in der Hand, mit' dem Eifer der Forschung im Herzen und ^ init dem Vertrauen auf Gott in der Seele.! Welche Hindernisse er auf diesen Wan»! derungen zu bewältigen hatte, das läßt! sich hier nicht beschreiben; oft war sein! Leben gefährdet, und einmal rettete er ^ dasselbe nur mit dem Opfer seiner reichen ^ Sammlungen, die er mit so viel Ge< fahren und Mühsal zusammengebracht. Aber das schreckte ihn nicht zurück, er z begann von Neuem zu wandern und zu sammeln. Im Frühling 1833 kehrte Warszewicz nach Europa zurück, und auf erneuerte Aufforderung traf er im December in Krakau ein und übernahm sofort die ihm vorbehaltene Stelle des Inspectorä des botanischen Gartens, die er dreizehn Jahre lang, bis an sein 1866 erfolgtes Lebensende versah. Der Garten bedürfte dringend einer neuen leitenden Hand und nahm unter Warszewicz ^ in kurzer Zeit eine Gestalt an, wie sie ! das Bedürfniß der Wissenschaft erfor- derte; er setzte sich sofort mit den bota- nischen Gärten des Auslandes in Ver- bindung und tauschte seine verfügbaren Gewächse mit den ihrigen ein, und so wurde er in den Kreisen der Wissen- schaft immer mehr und mehr bekannt, man berief ihn nach Wien, Belgien, Hol« land und bei öffentlichen Pflanzenaus' ^ stellungen erwählte man ihn zum Preis» ^ richter. Ihm setbst wurden für Warm- ! hauspflanzen, die unter seiner Pflege im Garten zu Krakau gediehen waren, Preise zutheil. So kräftig und stark vcn Natur Warszewicz auch war, die Strapazen seiner langen Reisen hatten doch seine Gesundheit unterwühlt, in den letzten Jahren fühlte er bedeutenden Nachlaß seiner Kräfte, wenngleich er an Thätigkeit gewöhnt und unermüdlich derselben sich hingebend, der Natur Trotz zu bieten schien. Aber Anfangs Decem« ber 1866 erkrankte er ernstlich, rasch nahm das Leiden überHand und raffte ihn dahin. So hatte denn der sonst so kräftige und starke Mann, der zu einer bei weitem längeren Lebensdauer von Natur aus veranlagt war, im Alter von erst 34Iahren geendet, offenbar gebrochen durch die Mühsal und die Beschwerden, welche er auf seinen wissenschaftlichen Fahrten in den unwirthlichen Gegenden der neuen Welt zu erdulden gehabt. Außer dem oben erwähnten Pflanzen- und Samenverzeichnisse hat Warsze- wicz nichts durch den Druck veröffentlicht. Sein handschriftlicher Nachlaß befindet sich in Krakau. Durch ihn ist eine Menge in Amerika gesammelter Pflanzen nach Europa, wo sie bis dahin völlig unbe» kannt waren, theils im lebenden, theils im getrockneten Zustande gebracht und viele von ersteren in unsere Gärten ver«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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