Seite - 106 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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Wartenegg
Poeten zu den Brettern, welche die Welt
bedeuten, ein dornenvoller ist. Enttäu»
schungen, Kränkungen blieben auch ihm
nicdt erspart, aber er ließ sich nicht ent
muthigen und brach sich durch Ausdauer
Bal)n. Im Jahre 1871 kam sein erstes
Trauerspiel: „Der Sänger Rizzio" unter
dem Titel: „Maria Stnnrt in Schottlll
auf dem Wiener Burgtheater zur Auf-
führung und hatte einen guten Erfolg.
Auch in Stuttgart, wo das Stück noch
in demselben Jahre in Scene ging, fand
es sehr günstige Aufnahme. Dies er-
muthigte den Dichter zu neuem Schaffen,
und es entstand seine Tragödie „N
munür". Nackdem diese vollendet war,
nahm er längeren Urlaub und machte
eine größere Reise durck Deutschland,
auf welcher er für seine Zwecke vortheil-
hafte Verbindungen anknüpfte. Sein
Drama wurde in Dresden gleichfalls mit
Erfolg gegeben, in München zur Auf»
führung angenommen, und vom Groß»
herzog von Weimar ward ihm die Aus-
zeichnung zutheil, auf die Wartburg
geladen zu werden, um dort seine Dich-
tung vorzulesen. Sein nächstes Werk
war das fünfactige Trauerspiel „Ändnll5
Pllumknchrr", welches am 29. April 1879
im Wiener Burgtheater gegeben wurde
und wieder den günstigsten Erfolg er>
zielte. Alle die genannten Stücke sind
unter den angeführten Titeln als Manu«
script in Wien gedruckt erschienen. Das
bei Wallishausser daselbst erschei-
nende Sammelwerk „Wiener Theater«
repertoire" brachte in der Nummer 28l
sein einactiges Lustspiel „Declamati0"
nen", und seine neueste Dichtung, welche
der Aufführung entgegensieht, ist das
Drama: „Cin Nlick in dir W?!t". Außer-
dem schrieb er die Romane: „Schorlin";
— „Ein Trdensilchr" und die Erzählung:
". Der Dichter ist mittler- MartenSirben, Ferdinand
weile aus den Reihen der activen Armee
getreten. Nach F. Kürschner's „Deut.
schem Literatur-Kalender für 1884" wäre
Wartenegg zur Zeit Custos de'i kaiser.
lichen Gemäldesammlung und Oberst-
lieutenant a. D. Das Letztere dülfte ein
Irrthum sein und soll wohl heißen
Oberlieutenant a. D.
Al lgemeine Ze i tung (Augsburg. 4°.)
17. Mai 1878. Beilage Nr. 187. — Neue
Freie Presse 1871. Nr. 2374, im Fruille»
ton von Rudolf P a l d e ck. — Die
Presse. 3. Mai 157«. Nr. 12«. im Feuil-
leton
Die Wartcncgg Edlen von Werthheimstcill.
Der Begründer dieses Adelsgcschlechts ist
Joseph Samuel Wartenegg, welcher im
Jahre 1778 zum Hof- und Kammeragenten
deä Kurfürsten zu Pfalz und Bayern. 1781
zu solchem des Herzogs von Zweybrücken
ernannt wurde. Kaiser Leopold I I . erbob
ihn dann für seine Verdienste mit Diplom
vom 19. December 1791 nnt dem Prädikate
Edler oon Ne rthh e im stei n in den Adel»
stand des d. römischen deutschen Reiches
und der gesammten österreichischen Erdlande.
Jedoch ist die Familie schon seit dem sieb»
zehnten Jahrhundert in Oesterreich seßhaft,
wird bereits 17U3 in den Neichöatten er<
wähnt, und der Großvater deö vorgenannten
Joseph Samuel wurde wegen seiner Ver»
dimsto, um die schleunige Beförderung der
militärischen Operationen von Kaiser ?co>
pold I. mit einer kaiserlichen Gnadenkette
und C'hrenpfelmig und mit einem Geschenke
uun 1<iW Svccieäd^caten begnadet.
Wappen. Quadrirt. 1 und 4: in Noth ein sil»
bemer Sparren r>on drei weißen Rauten be-
gleitet; 2: in Blau zwei ins Kreuz gelegte,
mit Sildrr beschlagene braune Thorsiügel;
3: in Blau ein links gekehrter natürlicher
sechsendiger Hirsch. Auf dem Schilde ruht ein
gekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone der
vorbrnannte Hirsch hcruorwächst. Die Hel m»
decken sind rechts roth mit Silber, links
blau mit Gold unterlegt.
Wllrtensleben, Ferdinand Graf (k. k.
Feldmarschall - Lieutenant und
Rit ter des Maria Thereslen» Ordens,
geb. zu Gyömrü in Ungarn im Jahre
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon