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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 109 -
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Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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) Ferdinand Martensleben, Wilhelm Ludwig Höhen zu besitzen, noch nicht auf. Gene« ral Richepanse rückte in der Ebene mit zwei Grenadier-Bataillonen vor, um mit ihnen die Anhöhen von Engen im Sturm zu nehmen. Aber Rittmeister Graf War tensleben, dies gewahrend, führte, ohne erst Befehl abzuwarten, die hinter der Anhöhe mit einem Bataillon Stain zu sammengestoßene Division des Regiments, sie durch kräftige Anrede begeisternd, den französischen Grenadieren entgegen, und nachdem diese durch eine gut gezielte De charge unserer Infanterie erst schwankend geworden, unternahm er mit seinen Huszaren die Attaque, welche so glänzend aussiel, daß 300 französische Grenadiere unter den Säbeln unserer Huszaren fielen. Für diese mit ebenso viel Scharfblick als Umsicht, Tapferkeit und Ausdauer voll' führte Waffenthat wurde ihm in der 66. Promotion vom 18. August 1801 das Ritterkreuz des Maria Theresien- Ordens zuerkannt. Nun kam das ver> hängnißvolle Jahr 1803 mit der in der Kriegsgeschichte beispiellosen Uebergabe der Festung Ulm. Wartens leben be- fand sich als Oberst mit seinem Regi- mente Blankenstein Huszaren Nr. 6 bei der Besatzung der Festung eingetheilt. Er wollte nichts davon wissen, sich der von General Mack abgeschlossenen Capitulation zu unterwerfen. Gegen die Vorschriften der Subordination ver> stoßend, zog er es vor, mit seinem Regi» mente nach Abschluß des schimpflichen Vertrages sich durchzuschlagen, und that es, wurde aber für seine Insubordination vor das Kriegsgericht gestellt, wie im folgenden Jahre sein Vetter, der preußische Generallieutenant Leopold A l eran- der Graf Wartensleben aus ent- gegengesetzter Ursache, weil dieser den Vor- schnften der Subordination allzu strenge sich fügend, der Capitulation von Mägde» bürg durch Kl e ist nicht widersprochen und die Uebergabe der Festung nicht gehindert hatte. Aber das österreichische Kriegs- gericht wußte solche Thatkraft und solch soldatisches Ehrgefühl zu schätzen. Im denkwürdigen Jahre 1809 bewies War- tensleben in den Actionen in Bayern seinen oft bewährten Soldatengeist. Er commandirte als Cavallerie«Brigadier die Regimenter Blankenstein-Huszaren und Rieß-Dragoner. Auch der Schlacht bei Aspern wohnte er bei und that sich am ersten Kampftage, am 2i. Mai, ganz besonders hervor. Unser Cavallerie» Reservecorps war von 3000 französischen schweren Reitern angegriffen, das erste Treffen desselben auch bereits zurück» gedrängt worden und schon schien das zweite Treffen ernstlich bedroht. Graf Wartensleben, mit seiner Caval- leriebrigade auf dem äußersten linken Flügel aufgestellt, erkannte sofort die kritische Lage unserer Kavallerie» Re> serve und drang mit seiner Brigade unaufhaltsam in die rechte Flanke der feindlichen Reiterei. Diese hielt dem An> griffe nicht Stand, wich zurück und ein Theil würd,: abgeschnitten und gefangen genommen. In der Folge fand War- tensleben keine Gelegenheit mchr, seine oft erprobte Tapferkeit von neuem zu bewähren und starb, uiel zu früh für den Ruhm unserer Armee, als Divisionär un» vermalt zu Rozdall in Galizien. Wartensleben, Wilhelm Ludwig Gu- stav Graf (k. k. Feldzeugmeister und Commandeur des Maria Theresien« Ordens, geb. zu Exten in Heffen-Caffel am N. October 1784, gest. zu Wien am 21. April 1798). Der jüngere Sohn des königlich schwedischen und fürstlich hessischen Rathes und Oberforstmeisters der Grafschaft Schaumburg. Grafen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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