Seite - 112 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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Martensleben, Wilhelm Ludwig Martensleben (Genealogie)
und Forchheim, immer weiter nach Böh
men zurück. Als jedoch im August
Erzherzog Kar l zu ihm stieß, bewahrt«
der mittlerweile genesene Feldzeugmeistei
seine alte Energie, eröffnete sofort d'it
Offensive, und mit so glänzendem Er
folge, daß der Erzherzog, dessen Unter
nehmungen er immer auf das Nachdruck»
lichste unterstützte, ihm volle Gerechtigkeit
widerfahren ließ. Besonders that sich der
Graf in den beiden siegreichen Schlachten
bei Amberg am 24. August und be
Würzburg am 3. September hervor, in
welch' letzterer er zwar durch den Main
Übergang aufgehalten, mit seinen Co<
lonnen zu spät kam, so daß das Schicksal
des Tages auf dem Spiele stand, aber
dann warf er sich mit seinen Reitern mit
aller Wucht auf den linken Flügel der
Franzosen, durchbrach ihn nach furcht
barem Kampfe und sicherte den Sieg den
Unseren. Noch focht er am 19. Oc-
tober in der Schlacht bei Emmendingen,
in derselben aber wurde ihm durch eine
Kartätschenkugel der linke Arm zerschmet-
tert, was seinen Abgang von der Armee
zur Folge hatte. Nun wäre er zum com»
wandirenden General in Siebenbürgen
ernannt worden, berichtet Hirtenfeld
in seinem Werke über die Ritter des
Maria Theresien-Ordens Md. I, S. 281
und 282^, jedoch erscheint er nicht als
solcher in dem Verzeichnisse der coinman-
direnden Generale in Siebenbürgen,
welches Eugen von Fried enfels in
seinem biographisch-geschichtlichen Werke:
„Joseph Bedeiis von Scharberg" (Wien
1877, Braumüller, gr. 8".) Bd. I I ,
Se'.te 364 und 363, mittheilt. Wir
glauben, daß der General zum General-
gouverneur von Dalmatien ernannt
worden sei. Er stcnb aber bald danach
im Alter von 64 Jahren während eines
Aufenthaltes in Wien. Erzherzog in seinen „Grundsätzen der Strategie"
rühmt ihn als einen der tapfersten
Offmere der kaiserlichen Armee, spricht
ihm jedoch höhere Feldherrntalente ab.
Der Graf hatte sich am 43. August 4773
zu Wien mit Clara Gräsin Teleki
vermalt. Diese gebar ihm drei Söhne:
Ferdinand, dessen Lebensstile S. 106
mitgetheilt wurde, Kar l und Alex an-
der, welche Beide diese österreichisch'
ungarische Linie der Grafen Wartens-
leben in zwei noch blühenden Zweigen
fortsetzten, und drei Töchter Kathar ina,
Esther und Clara. Der Familienstand
ist aus der angeschlossenen Stammtafel
ersichtlich.
Bornschein (Adolph). Oesterreichischer Cor>
nelius Nepos u. s. w. (Wien <8l2. kl 8".)
S. 250. — Szöllösy (Ioh. Nep.). Tage»
buch gefeierter Helden und wichtiger kriege»
rischer Ereignisse der neuesten Zeit u. s. w.
(^ünfkirchen 18^?. gr. 8".) S. 4^l I^ nach diesem
geb. am lo. November 1750, was entschieden
ein Irrthum st. da er. indem er <738
schon Major war, es im Alter t)on 8 Jahren
bätte sein müssen!) — Mever (I.). Das
große (5onversationö-Lc'rir'on für die gebil»
deren Stände (Hildburghausen. Bibliograph!« .
sches Institu,gr. 8" ) Zweite Abtheilung.
Bd. XIV, S. !>2!>. Nr. 4, — ^ i c ti o n-
nkii'u dio^r.^^ki^uo Lt, In t^orihuc.'. 6ü8
kommeL ln^r^u^uö dv 1a. tiu äu <Nx-
i^uiti^me Lwcie etc. (I^ oncli'03 id'Ul), gr f,".)
'I'omu I I I , p. 497. — (Lchloiier'ö) Ge-
schichte ocö achtiet'nten und neulizehn.en Jahr«
Hunderts bik zuin Stur; des französichen
Kaiserreiches (Heidelberg. Mohr, 8".) I I I . Auf<
läge. Ad V, S. ts<; u. f, S. 73ss. 789.
Znr Genealogie der Vrafcn uo«
Die Grafen non Warten öl eben sind eine
weftphälische Famili,:, über deren Ursprung
und Alter das Zedler'sche Nni'versal'Ierikon
ganz ehrwürdige Geschichten erzähll, die wir
jedoch auf sich beruhen lassen, weil uns nur
die ganz junge österreichisch'Uiigarische Linie
dieses Hauses interessivt. die in die erste
Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts zurück»
reicht und aus der angeschlossenen Stamm«
tafel ersichtlich ist. Ueber das ausgebreitete
Geschlecht gibt die umstehend angeführte Quelle
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon