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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 119 -
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Seite - 119 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Martinger Martittger sammt seinem ganzen Supplentengehalte für den Vortrag der Weltgeschichte, im Ganzen einen Betrag von 800 fl., in fünfpercentigen öffentlichen Schuld scheinen, zur Stiftung einer silbernen oder goldenen Preismedaille für jenen Gram maticalschüler am Gymnasium zu Graz, welcher sich bei einer feierlichen öffentlichen Prüfung im Studium der vaterländischen Geschichte am meisten auszeichnen würde. Diese Stiftung gab zugleich Anlaß, daß die Stände später ähnliche Preismedaillen auch für die übrigen Gymnasien des Landes prägen und jährlich vertheilen ließen. Von sehr fördersamem Einflüsse auf die Kunde der Landesgeschichte war auch Wartinger's Thätigkeit als stän« discher Regiftrator und Archivar. Gleich bei seinem Amtsantritte begann er die höchst schwierige Regelung des an den wichtigsten Originalurkunden reichhalti- gen, aber der unerläßlich nothwendigen Ordnung fast gänzlich entbehrenden Land» schaftarchives. Er war dabei so glücklich, sehr viele dnrch Jahrhunderte unbeachtet und zum Theile sogar uneröffner geblie- bene Urkunden an das 3icht zu bringen und auf diese Weise für die Landes- geschickte zu retten. Unter diesen befand sich sogar die durch beinahe ein Iahrhun» dert unbekannt und unverzeichnet in dich» tem Staube gelegene wichtige Original» Landhandfeste Kaiser Karls VI., welche bis zur jetzigen Verfassungsnrkunde auch die letzte geblieben ist. Wart inger leitete auch deren Veröffentlichung ein, zu welchem Zwecke er selbst eine von ihm amtlich beglaubigte Abschrift dieses staats» rechtlichen Documontes der Censurhof- stelle vorlegte. Er vermochte aber die wirkliche Drucklegung desselben erst l843 in das Werk zu setzen, und zwar nicht ohne beharrliche Ueberwindung großer Schwierigkeiten wahrend einer sieben» jährigen Vorverhandlung. Die Stände mußten nämlich die Bewilligung zur Verausgabung der Verlagskosten, die sie aus dem eigenen Hausfonde bestreiten wollten, erst bei der Hofkanzlei einholen; diese aber erhob bei der damaligen angst» lichen Geheimniskrämerei gegen dieses ganze Vorhaben die ernstesten Anstände, ja wollte dem so „eigenmächtig" handeln« den Archivar sogar eine Rüge ertheilt und ihn einer besseren Ueberwackung unter» zogen wissen, gegen welche Maßregelung ihn die Stände als „einen ihrer getreue- sten und verläßlichsten Diener" allerdings mit allem Nachdrucke vertheidigten, zu- mal er in Allem nur mit ihrer Zustimmung und Gutheißung gehandelt hatte. Unab» lässig bedacht, den ihm zur Verwaltung anvertrauten Schriftenschatz der Stände noch weiter zu bereichern, unterzog er sich auch der bis dahin von Jedermann gescheuten Bemühung, ein großes G.e« wölb?, voll von längst dem Moder und der Vergessenheit überlassenen Buchhal» tungsacten, welche über das Steuerwesen, die Landesgebarung und die Culturzu» stände der früheren Zeit die interessante» sten Aufschlüsse darboten, genau zu untersuchen, die Acten zu sichten und die von historischem Belange in sorg» faltigere Verwahrung zu bringen. Hier müssen auch jene vielen gründlichen und oft umfangreichen Ausarbeitungen über verschiedene Landesangelegenheiten erwähnt werden, die Wart inger in» folge amtlicher Aufträge geliefert hat, und die es werth sind, daß man sie in den amtlichen Actenbündeln oder im Landesarchive aufsuche und auf geeignete Weise benutze. Dergleichen sind die Ab» Handlungen über den Ursprung und die Veränderungen des Getrankdazes in Steiermark', über den ständischen Fleisch- aufschlag; über das Entstehen des March»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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