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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 172 -
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Seite - 172 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Weber, Bcda (6> 172 Beda ken"(??). Bezüglich der Thätigkeit Weber's im Frankfurter Parlamente, in welchem er den südtirolischen Wahl- kreis Meran vertrat, und welches er im April 1849 verließ, verweisen wir auf S.173,Ouelle„BedaWeber'sCharakte» ristik von Heinrich Laube". Diese Wahl ins Parlament aber war für Weber's übriges Leben entscheidend, denn am 14. April 1849 wurde er vom Dom- capirel in Limburg zum Domcapitular der dortigen Kathedrale und dem damit verbundenen Pfarramte der katholischen Bartholomäusgemeinde in Frankfurt a. M. postulirt, am 21. April vom Se» nate dieser Stadt zur genannten Stelle befördert, am 13. Mai vom Bischöfe zu Limburg zum Pfarrverweser, bischöflichen Commiffarius, geistlichen Rathe und Mit- gliede des Ordinariates in Frankfurt er- nannt, am 18. Juni von Plus IX. zur Annahme dieser Kircbenämter — denn Weber war bis dahin Benediktiner» mönch — sacularisirt, am 17. Juli zum Mitgliede der katholischen und gemischten Kirchen» und Schulcommission und zum Inspector der Domschule gewählt, am 24. Juli als Stadtpfarrer in Frankfurt und am 8. August 1849 als Domherr in Limburg installirt. Im April 1853 wollte ihn der Bischof von Limburg zum Stellvertreter in die Nassau'sche Stände» Versammlung wählen lassen, Weber wurde jedoch von den Ständen, da er nicht Nassauer war, nicht zugelassen. Etwa ein Jahrzehnt war es ihm ge- gönnt, in dieser ihm bei seinem mehr auf das Praktische gerichteten Streben so zu» sagenden Sphäre zu wirken. I m Fe» bruar 1838 verkündeten die Blätter seinen plötzlichen Tod. „Am verflossenen Freitage (26. Februar)", schreibt sein Biograph Leopold Mül lergroß, „hatte er noch das Wort Gottes im Frankfurter > Dome verkündet, sich durch die Vorstel- lungen des dringend abrathenden Arztes am Samstage nicht abhalten lassen, seine Functionen als Beichtvater zu verrichten, da finden wir ihn in der zehnten Morgen- stunde des Sonntags (28. Februar) als schöne Leiche auf dem Bette liegen, in das er hingesunken war, einen unbe» schreiblichen Ausdruck von Ruhe und Frieden im Gesicht. Niemand wollte sich überzeugen, daß er todt sei. Sein Leben war der Trost für die Hinterbliebenen, ein rundes heiliges Leben von 60 Jahren, das uns Allen zum Muster dienen kann." Bei Beda Weber, einem Manne voll Thatentrieb und Erregbarkeit, war auch die schriftstellerische und gelehrte Thätig' keit stets auf das Leben gerichtet und auf das innigste damit verzweigt, ebenso sehr ein Bedürfniß des Herzens als eine Objectivirung des Geistes. Der Akade» miker Ferdinand Wol f , der seinem Col> legen — denn dieser war Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien — in der feierlichen Sitzung einen Nachruf widmete, glaubte über den verschiedenen Charakter der Schriften des Verewigten Aufschluß geben zu müssen und that es mit folgenden Worten: „Viele von Weber's zahlreichen Schrif» ten sind aus dem Interesse seines Berufes als Seelsorger und Theolog hervor» gegangen und mußten bei seinem Glau» benseifer den Zeitströmungen gegenüber häufig polemisch auftreten' daher sind Prodncte seines Patriotismus die selbst» ständigen Werke und die in vielen Zeit» schrifteu zerstreuten Aufsätze über die Topographie und Geschichte Tirols, unter welchen sein lebensfrisches historisches Gemälde: „Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche" nicht nur den fleißigen Forscher, sondern auch den künstlerisch begabten Geschichte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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