Seite - 180 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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Meber, Felix (N) 180 ^ Franz (l2)
Armen Weber's aufgefangen; dieser
trug nun seinen Obersten elwa dreißig
Schritte tief ili
legte dort den den Wald hinein und
durch Blutverlust und
Schmerz Erschöpften auf dessen eigenen
Wunsch auf die Erde nieder. Des Ver-
wundeten Kräfte singen infolge des
starken Blutverlustes an zu sinken; die
Abtheilungen des Regiments waren auch
schon weiter marschirt. Da rief Weber
auf gut Glück um Hilfe, er wurde auch
vernommen, und Corporal Paul Stengl
und Gemeiner Joseph Podors k y, Beide
vom 30. Regimente, eilten herbei. Nun
legten sie den Obersten auf zwei Ge-
wehre und trugen ihn so einige Schritte:
aber dieser Transport verursachte dem
Verwundeten, da man jeden Augenblick
auf Bäume und Gesträuch stieß, so gräp
liche Schmerzen, daß er dringend bat,
ihn liegen zu lassen. Da versuchte Weber
seinen Obersten um den Oberkörper zu
fassen, während seine zwei Mithelfer ihn
bei den Füßen nahmen. Jetzt aber be<
merkte Oberst Wimpffen die Zunahme
des feindlichen Tirailleurfeuers, sah die
Verfolger auf den Fersen und wollte, die
Unmöglichkeit seiner eigenen Rettung er«
kennend, seine treuen Begleiter nicht
mitgefangen genommen sehen. Er befahl
ihnen daher in seiner Eigenschaft als ihr
Oberst entschieden, ihn niederzulegen
und ihrer Truppe nachzueilen. Weber
gehorchte mit blutendem Herzen, doch
nicht ohne seinen geliebten Obersten,
dessen Grüße an Frau und Kinder er
dabei entgegennahm, durch einen vor
den Kopf gestellten Tornister vor den
dicht einfallenden Kugeln und durch
einige über ihn gebogene Zweige vor den
brennenden Strahlen der Mittagssonne
so gut als möglich zu schützen. Die
Preußen fanden auch den Grafen und
brachten ihn nach Nachod, wo er nach einer am 8. Juli vorgenommenen Ampu«
tation des linken Armes am 22. Juli
in den Armen seiner herbeigeeilten Gattin
Karol ine geborenen Gräfin Lamberg
verschied. Oberlieutenant Weber wurde
für sein wackeres Verhalten die ah. Be»
lobung zutheil. Im Juni ^866 rückte er
zum wirklichen Hauptmann im 63. In-
fanterie - Negimente Erzherzog Ludwig
Victor vor.
Hoffinger (I.). fordern und Zypressen von
t8l»6. Nordarmee (Wien 18(58. Aug. Prandel,
il>o) 3. 47 u. f.
12. Weber, Franz (H is tor ien-
ma le r , geb. zu Fün fk i r chen in
Ungarn zu Beginn der Fünfziger-Jahre),
nicht zu verwechseln mit seinem Lands»
mann Heinrich Weber (Veber) (s. d.
S. 187, Nr. 48). Sohn eines wohlhaben-
den Kaufmanns in Fünfkirchen. Bei Leb-
zeiten seines Vaters scheint er an die Lauf«
bahn des Malers nicht gedacht zu haben,
wenngleich er in seiner Geburisstadt, wie
es in einer kurzen Notiz über ihn heißt:
„bei allen öffentlichen Unterhaltungen
sich als „Schöngeist" und Kunstdilettant
unentbehrlich gemacht hatte. Nach dem
Tode des Vaters ließ er seinem Künstler»
dränge freien Lauf und begab sich nach
München, wo er so ziemlich zu gleicher
Zeit mit Benczur eintraf und sich im
Atelier Pi loty 's mit allem Eifer der
Historienmalerei widmete. Die allge«
meine Aufmerksamkeit richtete
sich
auf ihn,
als er auf der Wiener Weltausstellung
1873 in der Abtheilung der Kunst, und
zwar nur durch ein Werk, welches aber
allgemeine Würdigung fand, vertreten
war, durch das Historienbild: „Nie lchtrn
Ingenblicke der Feätnng S;igr!h". Dasselbe
zeigt eigentlich nur eine Hauptfigur,
nämlich die in jedem Zuge die Heldin
verrathende Gemalin Zr iny's, wie sie
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon