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Weber, Franz (12) 181 Meber, Franz
im Begriffe steht, die Burg ihrer Väter,
um dieselbe nicht in die Hände der Türken
fallen ;u lassen, in die Luft zu sprengen.
Den ängstlichen, aber doch ergrimmten
Blick auf die durch die Hinterthür her-
eindringenden Türken gerichtet, hält sie
die angezündete Fackel auf das Pulver
faß. Das Bild ergreift uns durch die
Wahrheit der Auffassung mächtig. Der
graue Ton, in welchem es gehalten ist,
paßt zu dem unheimlichen Momente, und
sticht von der düstern, nur durch den
Schein der Fackel matt erhellten Wand
die Gestalt der Heldin, in deren schönen
Gesichtszügen die uolle Entschlossenheit
zur grausigen That zu lesen, -in plastisch
kräftiger Haltung vortrefflich ab. Das
Bild, in der xylographischen Anstalt von
Brend'amour in München nach einer
Zeichnung Heitland's von E. Paul
in Holz geschnitten, sindet sich
im Frauen-
blatte „DerBazar" vom 1. Jänner 1874,
Nr. 2 abgedruckt. Von späteren Arbeiten
des noch jungen Künstlers sind uns durch
Holzschnitte bekannt geworden: „In der
Klosterzelle" s^ Stich der xylographischen
Anstalt von Walla in München in der
„Illustrirten Frauen-Zeitung", 9. Oc-
tober 1876, Nr. 20, S. 3l7^, „Die
Nonne" sMs ebenderselben Anstalt und
in der nämlichen Zeitung I I. Juni 1877,
Nr. 22, S. 173^ und „Der Vertrauens-
mann" Ebenda, geschnitten von ^ im
„Vazar" vom 1. November 1877^. Aber
nicht blos auf dem ernsten Felde der
Historienmalerei bewegt sich
der Künstler,
auch als Humoristiker, und zwar nicht
ohne Glück, hat er
sich versucht und redi-
girte einige Zeit lang das witzreiche
Wochenblatt der Münchener jüngeren,
Kunstgenossenschaft, zu deren beliebtesten
Mitgliedern er ebensowohl seines gut»
müthigen als gesunden. Humors wegen
Zählt. Obwohl unser Maler bereits durch mehrere von Fachmannern anerkannte
Arbeiten in weiten Kreisen bekannt ist,
suchen wir doch seinen Namen in den
neuesten Werken über Kunst und Künstler
Oesterreichs und Deutschlands vergebens.
Eirene Sammlungen und Noii^en,
l3. Weber, Franz (i7 r g elbaurr. aus
Tiro l gcbürti,,;. Ort und Iadr seiner Geburt
unbekannt). Er lebt als Orgelbauer zu Oder»
pcifuß im Obcrinnthale Tirols. j8l!2 schlug
in die Pfarrkirche ^u Tannheim ter Blil; ein
und beschädigte außer anderen Gegenständen
auch die Orgel dergestalt, daß cine Ausbesse-
rung derselben unihunlich befunden und die
Herstellung einer neuen beschlossen wurde.
Der Gemeindeausschuß wandte sich an die
Brüder Fran; und Alois Weber in
Oberperfuß, und Beide bauten ein? vottress»
lich? Orgel mit 26 Registern. Im November
1864 war das Werk vollendet und aufgestellt.
— Bei einem l8üH während eineö Hoch Zwitters
entstandenen Vrande der Pfarrkirche zu Telfes
im Stubai ging auch die Orgel in derselben
in Flammen auf. Dieses Mal wurde Franz
Weber allein mit dem Bau einer neuen be<
iraut. Im Sommer i863 vollendete er das
Wer', das aus 24 vollen Registern und
2 Neben^ügen besteht, und stellte rs auch auf.
Man rühmte an dieser Orgel die Starke und
Abrundung des Tones, die Neinheit der
Stimmung und iti technischer Hinsicht die
Festigkeit des Baues. Neb er ist in seinem
^aterlandc als vortrefflicher Orgelbauer all»
ssemrin bekannt und geschäht.
Volks« und Schützen-Zeitung (Inns»
brück. 4",) 23. November j36i. Nr. l4 i :
„Aus Tannheim". — Tiroler St immen
l Innsbruck, 4".) 18Ü3. Nr. 20l; „Aus
Telfeö".'
i4. Weber, Franz (Componist. gest. zu
Müdl ing nächst Wien im August 186t).
Nach beendeten Studien trat er in den
Staatsdienst und bekleidete zuletzt einen
Kanzleiposten in einem der k. k. Ministerien.
Er bildete' sich von früher Jugend im Piano»
spiele aus und wmde bald ein ausgezeichneter
Pianist, als welcher er sich auch in der Com«
Position versuchte. Wir kennen von ihm die
Werke mit Opuszahlm: „Lieder ohn? Worte"
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon