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Weber, Johann Adum (22) 490 Weber, Johann Adam (22)
xolltlcnm", d. i. Natürlicher Nessentenspiegel.
Sammt Ertract des Valet-Sermons. so auf
dem Rathhaus geschehen. Lateinisch und
deuisch Mit KK. (Leutschau 1662, Fol.); —
^I^^etio iii-inoiMin, doe est: ?olirioü, ina,-
liucluctio, <iua xacto ^uveni Oudornatori
<'1ii-i5ti2,no verao ^uxta ^ietatis ac vli-tuo-
LHQ vitä.6 . —. i>a,rio pra.6inan5ti'2ri oom-
moäs c^ueat". Negenten>Leetion u s. w. La»
teinisch und deutch. Ukt M . (Lcutschau
1665. Fol.); — „Wappen der königl. freyen
Stadt Epperies in Tber-Ungarn. beym rich<
terlichen Abdancken ausgelegt" (Leutschau
1668, 8".. 430 3.). Weber verwickelte sich
in die politischen Händel so sehr und in so
gefährlicher Weise, daß er gefangen gcnom«
men. längere Zeit erst in Eprries, dann in
Wien in Haft gehalten und zuletzt wegen be»
leioigter Majestät zum Tode verurtheilt und
enthauptet wurde.
st Vi>c>vill<:ia.1iuiii LeriFtiL säitiä Qotoruin
etc. (?o2ouii 1777, I^oe^e., 5".) toin. I I I ,
I). 49^. — ^«iii/^e)' ^Dau/c^. äpeciniiin
Hun^arias iitt^i-a.li20, virorum oi-näitione
ruiu, (.'rolUQi'uni sto. sic.^ (I'i-Hucol. Lt
I.il)2i.^ü j?l1, 4".).
Porträt. Dasselbe befindet sich al5 Titel«
bild vor seinem oberwähnten Werke: ,,^ a,QU5
22. Weber, Johann Adam, ein gelehrter
Priester des 17. Jahrhunderts, der zwischen
i»',6? und 1686 tycilö in Wien, theils in
Salzburg lebte, über den jedoch die biogra»
phischen Nachrichten ziemlich wirr durchein«
ander laufen, obwohl er seiner schriftstelleri«
schen Thätigkeit wegen es verdiente, uon
einem Forsche, in geschichtlichen und biogra-
phischen Dingen in näheren Betracht gezogen
Zu werden. Nach Zedler war er „Doctor
der Theologie, kayserlicher Rath und Oa.no-
niouZ ro^ularis des Augustiner« Mönchs»
klosters Neuburg in Niederösterreich"; nach
I. I . Staf f ler wäre er in Aschaffenhausen(?)
geboren, anfangs Jesuit, dann Professor zu«
nächst in Neustift (einem Augustiner-Chor«
Herrenstift im tirolischen Landgerichtöbezirke
Briren), später zu Augsburg bei Heiligen»
ireuz. zuletzt durch Postulation Propst des
Augustiner-Chorherrenstiftes Hegelwerth im
Salzburgischen gewesen, als welcher er 1686 das Zeitliche gesegnet hätte, während er nach
Joch er noch 1691 gelebt haben soll. Sollte
mit Zedler's Augustiner<Mönchskloster Neu«
bürg in Niederösterreich das berühmte Stift
Klosterneuburg gemeint sein? Ziemlich groß
ist die Zahl der von Weber veröffentlichten
Schriften; es sind in chronologischer Ordnung
folgende: „.^ ,äa.ma,3 .^U3ri-iacn3, 3ivs 12 (U3.
Z^rtatjoneL äo inäolo I^eroi^a vsi virtu-
drata." (Frankfurt 1668. 8°.. 45! S.); —
„HiZturiac: 5oloct«,o Lt, n'lemoi'a.dileö" (Augs«
bürg 1669. 12".); — „.^rs (Ii3cui-reiiäi äo
hNÄlidet in^tLi-ia." (Nürnberg 1673, 8°.), von
D. ü. V. ins Deutsche übersetzt und 1676
vermehrt in Nürnberg herausgegeben; —
„Dot68 doui p rwc iM" (Salzburg 1674,
12«.); — ,,.^inulli3 incrnoi-iÄS" (ebd. 1679,
1681, 8".); — „.^3 convoräuiiäi" (ebd.
1682). daselbst befindet sich die „Oenrui-iu.
in« (ebd. 1683 und wieder
e3uli5 :irclioutic:i3> Iioe 03t
r^^cntiuin, aä uäuni Ludältol-uni lld. inere»
inonmin doui xubUci et ^rivati concin-
iiata." (Salzburg 1686. I . V. Mayr. 8".); —
„DiLcnrliUL cui'iOLi ot tructuosi 60 luacra-
cosino lit mi<:i'oen3ino" (ebd. 169l1). Dem Hi»
storiker G. A. P ichler ^Bd. XXI I , S. 23'^.
welcher ini 1^. Hefte seiner „Landeügeschichte
uon Salzburg" auch der Auflösung oer Ü'hoi,-'
herrenpropsteiHögelwerd(Hegel^rerth) gedenkt,
deren Propst Johann Adam Weber ge<
wesen, und dabei bemerkt, „daß daselbst nie»
mals ein Propst oder ein (Honuentual auf
irgend eine Art hervorgeragt habe", hält
Ritter vvn Koch-Sternfeld l^vd. X^II,
S. 19^ unseren Propst Johann Adam
Weber und dessen oberwähntes Werk „-^5
i-6Fia" entgegen, uon dem er schreibt: „Dicse
,,.^ i-l> roxia« ist doch unstreitig der Kern der
Wissenschaft, und zwar in der heutigen Aus«
drucksweise der Gelehrten, der Staats»
Wissenschaft, welche die Verfassung und
Verwaltung zugleich in sich begreift Und
wäre die heutige Phrase vom „Fortschritt"
nicht zu oft eine hohl-: Phrase, so könnte
man sagen, daß auch der Propst Weber
seiner Zeit vorausgeschritten sei. Man
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon