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Moder, Kurl Maria (29) 207 Weber, Karl Maria (23)
Figur ausgeführt, das auch durch Lichtbilder
vervielfältigt ist.
VII . Weder'5 Geburtsdatum. — Denkmal,. —
Puste. — Denkmünze. — Geburtshaus. —
Gedächtlnßtttsel. — Haus in Loschwitz. —
Forberkraiy. — Wappen. — Wriginalparti-
turen der Vpcrn Weber's. — Weber's Selbst-
liekcnlttnisse. — Der freie Eintritt ins Theater,
für Webcr'ä Witwe. — Parodie des „Frei-
schütz". — Weber's Lieder bei den Negern. —
Der Dichter des Textbuches zum „Lreischütz".
— Weber's Vpernhanorare. — Weber ein
öeche. — Weber's Geburtsdatum. We-
ber in seiner Selbstbiographie s^siehe dessen
„Hinterlassene Schriften" (Dresden 4828,
Arnold) Vd. I, S. 3) gab bis zu seiner
Vermälung (,817) den 18. December 1786 als
sein Geburtsdatum an. So geschah es,
daß, da er Kar l und seine Gattin Karo«
line (geborene Brandt) hieß, also nicht
blos die Vornamen, sondern auch die Ge«
burtsdaten die gleichen waren. Als nun zum
Zwecke der Vcrmälung die Taufscheine des
Brautpaares eingefordert wurden, zeigte es
sich. daß die Braut nicht, wie bis dahin an«
genommen, am 18. December, sondern am
19. November geboren sei. Aber auch der
Taufschein Weber's lautete nicht auf den
18. December, sondern gleichfalls auf den
19. November. So feierte denn Weber oon
seiner Vermälung ab in seiner Familie den
19. November als seinen Geburlstag, und in
vielen Biographien steht derselbe auch als
Geburtstag des Tondichters angegeben. Spä»
lere Nachforschungen im Taufregister zu Eutin
machten einen Irrthum des Küsters beim
Eintragen des Taufactes nicht unwahrschein'
lich, und man blieb noch immer im Zweifel
über Weber's wahres Geburtsdatum. Da
fand sich 1850 unter alten Familienpapieren
ein Notizblatt von Weber's Vater eigen»
händig geschrieben, die Geburtstage der Kinder
desselben enthaltend. Die Form dieser Nieder»
schriften läßt keinen Zweifel an ihrer Genauig»
keit und Richtigkeit zu, und man verlegt
daher mit Reckt Weber's Geburtstag wie
früher auf den 18. December. — Weber's
Denkmal. Dasselbe wurde am 11. October
1861 in Dresden auf dem Platze zwischen
dem Hoftheater und dem Zwinger, wo es an
der geeignetsten Stelle sich erhebt, feierlich
enthüllt. Es ist von Ernst Rietschel model<
lirt und in der Graf Einsiede l'schen Gießerei
zu Lauchhammer in Erz gegossen. Rietschel stellte den Meister stehend an das Notenpult
gelehnt, welches von einer Karyatide getragen
wird. dar. In lauschender Stellung stützt der
Meister die linke Hand auf das Pult. die
rechte hält einen Rosenstrauß und Epheu«
blätter. Romantik und Deutschthum symboli«
sirend. Auf dem Stativ des Notenpultes liest
man die Namen der Opern Weber's: Pre«
ciosa. Freischütz, Euryanthe, Qberön. Eine
Abbildung und Beschreibung des in Auf«
fassung und Ausführung gleichgelungenen
Monumentes enthält die Leipziger „Illu>
strirte Zeitung" in Nr. 817 vom 26. Fe-
bruar 1839 und Nr. 904 vom 27. Oc-
tober 1860; einen Bericht über die Ent<
hüllungsfeier aber die „Nimer Zeitung"
1861. Nr. 244. S. 4165. — Sonntags-
blätter. Redigirt von Ludwig Aug. Frankl
(Wien. gr. 8°.) IV. Jahrgang (1843) S. 742 .-
„Für K. M. von Weber'ö Denkmal". M n
energischer Aufruf zur Betheiliaung an der
Errichtung des Monumentes, mit dem Hin-
weise darauf, daß, da ja Freischütz. Euryanthe
und Oberon den Theatercassen genug einge»
tragen, die Theater nun auch Vorstellungen zur
Bestreitung der Kosten des Weber.Denkmals
veranstalten sollten. — Weber's Büste,
Im Jahre 1824 hat der Dresdener Bildhauer
Ernst Matthäi eine Büste des Tonbich-ters.
welcher ihm zu derselben mebrere Sitzungen
gegeben, nach dein Zeugnisse des Archäologen
Bött iger sprechend wahr ausgeführt. Es
ist e-n Brustbild in eigenthümlicher Kleidung,
von 20 Pariser Zoll Höhe ohne das Fußgestcll.
Sorgfältige Gypsabgüsse, vom Bilddauer
selbst angefertigt, wurden im genannten Jahre
um 3 Friedrichsd'or das Stück verkauft.
Später waren sie um 1 Friedrichsd'or theurer.
— Denkmünze an Karl Maria von
Weber. Eine solche wurde 1823, nach An«
gäbe Dr. Hase's, des Inspectors der An»
tiken zu Dresden, von dem Münzgraveur
Krüger daselbst ausgeführt. Auf der Avers<
seite sieht man Weber's wohlgetroffenes
Bildniß: die Reversseite zeigt den auf einem
Delphine reitenden „Meister der Töne"
Arion. — Karl Mar ia von Weber's
Geburtshaus zu Eutin. Stahlstich ohne
Angabe drs Zeichners und Stechers in der
„Allgemeinen Mode»Zeitung" und eine Copie
desselben im Holzschnitt in der Leipziger „Il lu-
strirten Zeitung". — Gedachinißtafeln.
Am 12, September 1832 wurde die Ge>
dächinißtafel an Weber's Geburtshause
in Eutin angesichts von nahezu 40 Lteder«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon