Seite - 208 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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Meker, Kar! Maria j29) 208 Meber, Karl Marw (29)
tafeln mit 30« Sängern, welche von fern
und nah mit ihren Fahnen und Bannern
herbeigekommen waren, feierlich enthüllt. Sie
ist von Bronze mit verziertem Rande, ober»
halb befindet sich das Neber'sche Familien«
wappcn, ein Mond im goldenen, ein Stern
im silbernen Felde mit der bezeichnenden
Devise: llesui-^m. Die Inschrift der Taftl
lautet: „ In diesem Hause ! ward geboren
Karl Maria von Neber. > getauft zu Eutin
den 20. Noo. 1786. I gestorben zu Londrn
den >'i. Mai 1826". — Weber's Haus in
Losch Witz. Eit'e Abbildung desselben in
trefflichem Holzschnitt enthält die Zeitschrift
,.Die illustrirte Welt" 1861, S. 17^. —
Am <;. Juni 18N5 wurde zu Klein« H o st e r-
witz, zwischen Dresden und Pillnitz, eine
Gedenktafel an jenem Winzerhäuschen
festllch eingeweiht, das in den Jahren 1818
bis 1824 äiarl Mar ia von Weber's ge»
liebtester Soinmersi!; gewesen und m dessen
Räumen neben anderen bedeutenden Compo--
sirioin'n. vor allen die Oper „Euryanthe" ge-
schr-.eben wurde. — Eine Abbildung dieses !
Weberhänschens in Holzschnitt brachte die Leip»
ziger„IllustrirteZeicung". Nr. 1147. Jahr 18«^.
— Weber's Lorberkranz. Derselbe, von
Silber angefertigt, wurde von Seite des
Hamburger Musikvereineä nach Dresden ge»
schickt, damit er auf den Sarg der von Lon»
don dahin überführten Leiche gelegt wrrde.
Er ist massiv und ausgezeichnet schön gear»
beitet. Die Inschrift lautet: „Dem Andenken
K. M. von Weber's, der Musikverein' in
Hambnrg". Später diente der kostbare Kranz
als Schmuck der Todtenmaske des verewigten
Meisters. — Wappen der Fami l ie von
Weber. Ein von Gold und Schwarz senk»
recht getheilter Schild. In der goldenen
Hälfte ein silberner mit den Spitzen n^ch
innen gekehrter'Halbmond, in der schwarzen
Hälfte ein goldener St?rn. Auf dem Schilde
ruht e,n rechtsgcl't'hrter goldgekrünter Turnier»
Helm. auf dessen Krone sich ein offener Adler«
flug erhebt. Unter dem Schilde sieht man die
zutreffende Devise: „livüur^am". — Die
Orig inalpart i turen von Weber's Opern
„Freischütz". „Euryanthe" und „Oberon". Im
Jahre 1836 ging durch die Journale die
Nachricht, daß die Originalpartitur des
„Oberon", von Weber's eigener Hand ge<
schrieben, bei dem Brande des Coventgarden«
Theaters mitverbrannt sei. Dem ist nicht so.
Um die Partituren der größeren Opern vor
den Wechselfällen des Privatbesihes zu schützen, übersendeten die Hinterbliebenen des
Compositeurs den „Freischütz" dem Könige
von Preußen, die „Enryanthe," dem Könige
von Sachsen und die Originalpartitur des
„Oberon" dem Kaiser Alexander von Nuß>
land zum Geschenke. Neber's Sohn Mar
Mar ia trat allen geaentheiligen Nachrichten,
namentlich der. daß er durch den russischen
Staatsrath Kupfer den „Oberon" dem
Kaiser Alerander habe überreichen lassen,
mit einer in der von Glüggl derau^gege»
denen „Neuen Wiener Musik-Zeitung" 185?,
Nr. 2l. abgedruckten Verichtigung entgegen. <
— Der freie E in t r i t t ins Theater
fü r W e b e r's N itwe. A l l geme ine
Theater-Chronik. Nedigirt uon 3, von
Alvcns leben (Leipzig. 4".) i«37. Nr. 7l):
„Weber's Manen". ^Behandelt die Thatsache,
daß der Witwe Wcber'ü von der Dresdener
Intendanz der freie Eintritt ins Theater
unter solchen Bedingungen gewährt wurde,
daß diese es vorzog: freiwillig auf denselben
zu verzichten. Daran knüpft der Neda?teur
bederzigenswerthe und in ähnlichen Fällen
zu berücksichtigende Gedanken und Bemer»
kungen). — Weber's Selb stb ekennt«
nisse. Wiener allgemeine Musik»
Zeitung. Nrdigirt von Au?. Schmidt,
Jahrgang lt>47. Nr. i'>7, S. 5<l.- „Selbst,
bekenrtnisse <Mrl Maria von Weber's. Ge»
schrieben am in. Jänner 184<» Nachts
11 Uhr". sDa unser Tondichter bereits 1826
gestorben, so ist die Jahreszahl 1840 entweder
ein Druckfehler oder das Selbstbekenniniß
des großen Meisters, welches nicht immer
mit der Sachlage übereinstimmt, eine Mysti«
fication.) — Parodie des „Freischütz".
C'5 ist vielleicht Wenigen bekannt, daß zu den
Liedern in der zu ihrer Zeit sehr beliebten
und oft gegebenen Posse „Parapluiemacher
Stabecl's Hochzeit" die allbekannten Arien
und Chöre aus dem „Freischütz" verwendet
wurden. Die Engländer gingen aber noch
weiter und krachen zu Weihnacht 1824 im
Drurylane« Theater die Pantomime: „Die
singenden Bäume und die goldenen Gewässer",
in welcher das Kugclgießen in der Wolfs»
schlucht in einer die Kinder besonders er«
göhenden Weise parodirt wird. Puntalon
und Clown bewohnen zusammen ein Haus,
in welchem es spukt und citiren da. neben
dem Bratofen in der Küche, den Geist des
verstorbenen Kochs Samicl, ihnen beizustehen.
Er steigt aus einem Küchentopf hervor und
gibt seinen Clienten die Weisung, sieben
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon