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Mehrenfennig) Johann Theodor 247 Mehrte, Alois
Er folgte demselben, vermalte sich auch
alsbald mit Therese, Tochter des Se»
niorö Overbeck in Goisern, und als
dieser daselbst starb, wählte ihn die Ge>
meinde zum Amtsnachfolger des Ver<
ewigten. Er waltete seines Amtes in so
ausgezeichneter Weise, daß sein Andenken ^
in den alteren Gliedern der Gemeinde ^
noch heute lebendig ist; erst in den letzten
Jahren, als sein Leiden immer drückender
wurde, nahm er seinen jüngsten Sohn
Moriz zur Stütze in dem Amte, zu
welchem denselben auch, in dankbarer
Erinnerung an die Verdienste des Vaters,
nach dessen Tode die Gemeinde berief.
Wie schon bemerkt, war Wehren-
fennig ein ausgezeichneter Redner,
leider ließ er von seinen Kanzelreden nur
deren fünf im Jahre 4838, und auch
diese nur zu dem Zwecke drucken, um
durch den Erlös des Verkaufes zum Bau
eines neuen Predigerhauses in Goisern
beizutragen. Das Schulhaus daselbst
vergrößerte er auch durch ein zweites ge>
räumiges Zehrzimmer; für die Schule in
Obertraun gewann er die Theilnahme
hoher Personen, durch deren jährliche
Beiträge sich allmalig ein Fond bildete,
der die Bestellung eines eigenen Lehrers
ermöglichte. Infolge seines verdienst»
lichen von Hoch und Nieder anerkannten
Wirkens in seiner eigenen Gemeinde, wie
für die Bekenner seines Glaubens in ganz
Oberösterreich überhaupt, dann als Ver-
treter der evangelischen Kirche dieses
Kronlandes auf dem Landtage 4848 in
Linz, wie bei den kirchlichen Berathungen
auf der Synode in Wien 4848 und >
4849 wurde er im Jahre 4833 von
Seiner Majestät dem Kaiser zum Super»
intendenten der evangelischen Kirche!
A. C. in Oberösterreich ernannt. Letzterer !
Würde sollte er nicht lange sich erfreuen.!
Nach sechsunddreißigjähriger kirchlicher z Thätigkeit in seiner Gemeinde segnete er
im Alter von 62 Jahren das Zeitliche.
Sein Hingang aber wurde nicht allein
von seinen Pfarrkindern tief beklagt,
sondern von Allen, welche den würdigen
protestantischen Priester und vollendeten
Kirchenredner kennen gelernt und pre»
digen gehört hatten.
Zur Er innerung an Johann Theodor
Wehrenfennia, k. k. Superintendenten
der evangelischen Kirche A. <5. in Oberöster»
reich und Pastor der Gemeinde Goiscrn
nächst Ischl. Von O» erbeck (Linz 1837.
Ios. Wimmer, 8°.). l^ Dadei die Zeichenpredigt
von Traugott Gustav Trautenberger und
die Grabrede von I . Karl 3. Ouerbeck,^
Porträt. Unterschrift: Faminile des Na.
mens und Charakters: „ I . Theodor Wehren*
fennig, j Superintendent". Ios. Bauer
(lithogr.). Anstalt von Reiffenstein und
Rösch in Wien (8°).
Eine Luise Wehrenfennig-Hertlein ist
als Iugendschriflstellenn und Pädagogin be»
kannt, so erschien von ihr: „Das Flechten.
Eine Weihnachtsgabe für fleißige Kinder im
Alter uon 5 biö 8 Jahren, l. und 2. Reihen»
folge. Mir verschiedenen Mustern u. s. w."
(Wien i8l»2, Lechner) und ..Kommt! Zaßt
uns den Kindern leben! Skiz^'n über weib»
liche Erziehung und Friedrich Fröbcl's Er»
ziehungsidee, nebst einer kurzen Uebersicht der
Fröbe l'schen Tpiel' und Beschäftigungs»
gaben" (ebd. 1870. gr. 8").
Nehrle, Alois (k. k. Bergrath,
geb. zu Kremsier in Mähren 1791,
gest. in Wien am 26. November, nach
Anderen erst 13. December 1833). Der
Sohn eines herrschaftlichen Bauverwal'
ters in Kremsier, widmete er sich zu
Wien dem Studium der Pharmazie, er>
langte uus derselben die Magisterwürde
und promovirte sodann zum Doctor der
Chemie. Nun dem Iehramte sich zuwen»
dend, wirkte er kurze Zeit als Assistent,
dann als außerordentlicher Professor am
polytechnischen Institute in Wien und
kam 1820 als Professor der Chemie, Me-
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon