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Mehrmacher 249 Meibel
1^67 des österreichischen Kunstvereines in
Wien mit der Copie eines „Christus am
Krm^e" nach Van Dnk vertreten war. In
der April'AuSstellunq desselben Jahres brachte
sie wieder zwei (5opien: „Karl Moor und
Ämalie in der Adnen-Gcüerie", n^ch Am«
dt>lg in Berlin und „Langeweile", i'ach
Reimer in Köln. Nach mehrjähriger Pause
beschickte sie dann die Februar'Ausstelinnq
1872 mit einem i^riginalbilde, einer „Ma<
donna" (loo fl.). Spätere Arbeiten der Künst»
lerin sind uns n cht bekannt.
Wehrmacher, Joseph (Architect,
geb. in Kronstadt um 1820, gest. zu
Wien im Februar 1869). Der Sohn
eines aus Dänemark nach Kronstadt in
Siebenbürgen eingewanderten Zimmer-
mannes, verließ er um das Jahr 1841
als armer Bursche seine Vaterstadt. Die
Wege seiner Wanderschaft und die Art
seiner Ausbildung sind uns nicbt be-
kannt, zuletzt war er Bauleiter eines
Bau- und Steinmetzgeschäftes in Wien.
In dieser Eigenschaft gelangte er zu
Vermögen, das er letztwillig zu humanen
Zwecken bestimmte. Er hatte nämlich
die Commune K-ronstadt zur Universal«
erbin desselben eingesetzt. Größtentheils
aus Werthpapieren bestehend, belief es
sich im Ganzen auf etwa 16.000 fl.
ö. W. Ueber diese Summe verfügte er:
daß die eine Hälfte zur Errichtung einer ^
seinen Namen führenden Stiftung für
Arme, die andere Hälfte zur Anlage
eines Stipendiums nur für mittellose
aus Siebenbürgen gebürtige fleißige Stu-
dirende ohne Unterschied der Religion
und Nation verwendet werden solle. Die
Commune Wien erhielt 1200 Gulden
bar zum Behufe der Errichtung eines
seinen Namen führenden Stipendiums
für fleißige bedürftige Studirende der
Technik.
Neue Freie Presse. 4809. Nr, 1607 in der
Kleinen Chronik: „Verniächtuiß". Weibel, Fidelis lMaler, geb. „zu
Chrudi'm in Böhmen in der ersten
Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts,
gest. in Böhmen um 1806). Da er
schon als Knabe nicht gewöhnliche Kunst«
begabung offenbarte, indem er sehr schön
in Holz zu schnitzen verstand und ganz
gelungene Heiligenbilder verfertigte, so
trat er auf den Rath des Chrudimer
Malers Joseph Cereghetti M . I I ,
S. 320^j in jungen Jahren als Zögling
in die k. k. Akademie der bildenden
Künste ein, an welcher er mehrere Jahre
seinen Studien oblag. Dann kehrte er in
seine Heimat Böhmen zurück und ließ
sich zu Lomnitz im Bidschover. Kreise
nieder. Seine schönen Bilder, meist reli-
giöse Darstellungen, aber auck Land-
schaften, finden sich heute noch im Bid-
schover und Chrudimer Kreise. Johann
Berka ^Bd. I, S. 318^> und Fran;
Moticzka M . XIX, S. 164 j^ stachen,
Ersterer einen ^üooe Iiomo", Letzterer
zwei Ansichten, „Schloß Altenburg"
1800 und „Schloß Kopidlno" 180? nack
Weibel's Bildern. Nach Dsabacz
lebte unser. Maler 1789 in Lomnitz, nack
Nagler starb er um 1806. Leider hat
auch von diesem Künstler, wie von vielen
anderen, die auch Böhmen sind, die Privat-
gesellschaft patriotischer Kunstfreunde zu
Prag kein Werk in ihre Gemäldegalerie
aufgenommen, in welcher er aber, trotz
ausländischer Meisterwerke, die
sich
darin
finden, doch nicht fehlen sollte, da ja
„patriotische" Kunstfreunde zunächst be»
rufen sind, auf das Einheimische, wenn
vielleicht auch minder Werthvolle, ihre
Aufmerksamkeit zu richten.
N a g l e r (G. K. Dr.) Neues allgemeines
Künstler<Lelikon (München l833 u. f.. E. A.
Fleischmann, 8«.) Bd. XXI, S. 2l9. —
Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines
historisches Künstler-Lerikon für Böhmen und
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon