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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 287 -
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Seite - 287 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Meig!,, Joseph 287 Weigl, Joseph 1832: „HliL53. in 2 '^" (Maria Namensf.), — t835: ^31i55a in 6" (Maria Namensf.). — 18Ü4: ,,^li232. in ^." (Maria Nammsf.) — l837: ^>Iis82 in H" (Mariä Namensf.). Außerdem noch ebensoviel Gradualien und Offertorien. Pon übrigen Kompositionen Weigl's sind no6) zu nennen seine „Land» Wehrlieder" (Kompositionen zu Coll in's Gedichten), dann Enlreacts. Märsche. Chöre und Kuvertüren zu den seinerzeit sehr be« liebten Schauspielen: „Fürstengröße", „Weiber» ebre", „Pilger", „Sonnenjungfcau", „Her- mann" u. m.. welche sich sämmtlich im Musik' archiu des k. k. Hofburgtheaters befinden. Zu mehreren Werken anderer Tonkünstler hat Weigl öfter Einlagsstücke geschrieben, welche nickt zu den letzten Arbeiten des Composi- t?urs gehören, so seien hier genannt die für Br izz i gesetzte Scene im „Titus", das brillante Finale zu „(-iuUetta, e I-tomeo^ und ein gleiches zu „Oiuevrä cli Lco^ia," und die Nomanze des Kalaf mit dem Re- frain- „in meiner Klause", ein Glanz» stück Weinmüller 's. I I . Fur Cliarakteristik Weigl'5 als Ton- Künstler. Ist Weig l unter den Composi» teuren auch k?in Stern ersten Ranges, unter denen zweiten Ranges ist und blribt er einer der glänzendsten. Er pflegte nicht nur die verschiedenen Zweige der Musik, vom einfachen Lied bis zur heroischen Oper und zum weihevollen K'rchentonstück mit aroßem Erfolge, sondern er blieb sich auch in seiner Eigenart immer gleich: überreich in Me» lodie, dramatisch in seiner Wirkung, muster« baft in seiner Stimmführung, effectvoll in der Instrumentation. Die heute beliebte Art der Compositeure. ihre Werke mit fremden Federn zu schmücken, deren Glanz in Ver» gessenheit gerieth und sich der Auffrischung verlohnte, kannte er noch n''cht. Die Musik» Historiker finden Weigl mit der banalen Erwähnung seiner „Schweizer-Familie" einfach ab, ein Beweis, daß sie wohl den Namen des Mannes, aber seine Werke gar nicht kennen, welche vergessen im Musikarchiv der Wiener Hofoper schlummern, weil uns ein» fach alle Pietät für unsere Künstlergroßen der Vergangenheit fehlt; und doch verlohnte es sich der Mühe. außer der „Schweizer- Familie" auch seine große Oper „Baal's Sturz". „Kaiser Hadrian" oder die präch» tige Schöpfung „II rivale cii es 5te52o", ganz abgesehen von einem und dem anderen seiner Einacter. welche, wie „Das Dorf im Gebirge". „Ostade". „Nachtigall und Rabe", auch vor den Augen des keutigen Publicums Gnade fänden, wieder aufs Repertoire Zu bringen. In Weigl'ä Werken ist ein Haupt» Zug: tiefe Gemüthlichkeit, verbunden mit einer Fülle ccht populärer, aber darum nicht minder origineller, das Herz erhebender Me- lodie. In seinen Kirchenstücken, unter denen das Oratorium „Das Leiden Jesu Üdristi" zu den Werken ersten Ranges in dieser Art zählt, vereint er Glanz. Würde, Hoheit, Ernst, kindliche Frömmigkeit, demuthvollen Sinn und reine Herzensergüsse; und in seinen grandiosen Fugensätzen voll Majestät und kirchlichen Pathos erweist er sich als strengen Contrapunktisten. Seine Kompositionen zu Collin'Z „Landwebrliedern" sind echt volks« thümlich geschrieben, und als wahre Muster- bilder populärer Weisen drangen sie in die Gemüiher Aller und wurden von Alt und Jung mit Begeisterung gesungen. Und auch in einer Musikgattung, der man in der Regel wenig Theilnahme entgegenbringt und welche man nur als Lückenbüßer betrachtet, in der Balletmusik. die sich bei Anderen, welche dieses Genre zu cultiviren lieben, nicht über das Maß des Gewöhnlichen erhebt, ragt W e i g l bedeutend hervor. Er schuf in dieser Richtung das Beste, was in derselben überhaupt vorliegt. Seine Vallcte. lieblich, kraftvoll, ohne Künstelei und immer ckarak-- teristisch, erfreuten sich seinerzeit großer Ve< liebtheit. Sie fehlten damals in vollständigen Urbersehungen an keinem Pulte und wurden mit gleichem Vergnügen als Harmoniepartien gehört. Die berühmten Choreographen dama« liger Zeit, Salvatore, Viganc», Tra« f ier i . Gioja u A. verpflanzten diese schönen und eigenartigen Tonschöpfungen auch auf italienischen Boden. Noch in den Dreißiger-Jahren hörte man in Italien, wie auch in Paris, diese wunderlicblichen Melo«' dien, welche nichts weiter als Anleihen bei Weigl waren, freilich ohne Angabe des reichen Kapitalisten, bei dem das Darlehen genommen worden. Von Weigl's Opern ist der größere Theil sotvobl ganz im Clauier- auszuge, wie einzelne Tonstücke derselben in besonderen Ausgaben im Stich erschienen. Die ganz im Stich erschienenen find in der Ueber- sicht seiner Compositionen mit einem Stern- chen (*) bezeichnet, mehrere derselben finden wir von verschiedenen Verlegern zugleich her» ausgegeben. Von der Festcantate „II ritoi'no
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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