Seite - 295 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Bild der Seite - 295 -
Text der Seite - 295 -
Anton 293 Meigel, Christoph
worauf denselben sein zweitgeborener
Sohn Peter, der schon bei Lebzeiten
des Vaters diesem im Geschäfte zur Seite
gestanden, fortführte. I n der Folge wurde
dasselbe aufgelöst.
Neues Universal« Lexik on der Tonkunst.
Für Künstler. Kunstfreunde und alle Gebil»
deten. Angefangen von Dr. Iul. Schlade^
bach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf
(Offenbach 186t, Johann Anor«, gr. 8".)
Bd. I I I , S. 839. — Schil l ing (G. Dr.).
Das musikalische Europa (Speyer 1842.
F. (5. Neidhart, gr. 8".) S. 352. — Gerber
(Ernst Ludwig). Neues historisch-bioarapdi-
sches Lerikon der Tonkünstler u s. w. (Leipzig
1814. Kühnel. gr. 8".) Bd. IV, Sp. A34. —
Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stutrgari 1849. Fr. Köhler. 3ex.«8".) S. 888.
Weigl von Kriegeslohn, Valentin,
siehe: Veigl von Kriegeslohn, Valentin
sBd. I., S. 74^>.
Noch sino bemerkenswerth: 1. Eine Anna
Mar ia Weigl . die Gattin des Hof»
thecuercellisten Franz Joseph Weigl
l>. d. S. 29«, Nr. 6 zu Ende). — 2. Anton
Weigl (geb. zu Dietersdorf in Mähren. Ge»
burisjahr unbekannt). Er bekleidete 1848 die
Stelle eines Erbrichters in Mähren und wurde,
als am 13. März diesrs Jahres der erste
constituirende Reichstag nach Wien einberufen
worden, für Mährisch'Trüdau in denselben
gewählt. Er nahm seinen Platz auf der linken
Seite des Hauses zwischen Ludwig von Löh-
ner und Wenzel Pro ha ska ein. Ueber seine
parlamentarische Thätigkeit ist nichts zu be»
richten. Die ^)ctobcr'Ereignissc brachen her«
ein. Viele Vertreter des Reichstages fluch»
teten ohne Bewilligung eines Urlaubs. Da
traf am 21. October des Bewegungsjahres
von mehreren Wahlmännern des Mährisch«
Trübauer Wahlbezirkes bei dem damals in
Wien tagenden Rumpfparlamente ein Schrei«
ben ein, welches Schriftführer Wieser in der
Versammlung verlas, und in welchem be-
richtet ward, daß. obgleich die Reichsoersamui'
lung alle mit oder ohne Urlaub abwesenden
Abgeordneten einberufen habe, um in den
gegenwärtigen Tagen der Gefahr dasjenige
zu berathen und zu beschließen, was zur Er» Haltung der Nuhe und der geregelten Sta.its»
Verwaltung noththue, sich ihr in den Reichs»
rath gewählter Abgeordneter Anton Weigl
seit mehreren Tagen zu Hause befinde,
ohne dem Nufe der Reichsversammlung zu
folgen. Gegen dieses Verhalten protestirtcn
nun die Wahlmänner und stellten an das
Parlament die Bitte: „den durch den Ab»"
geordneten Weigl ohne Urlaub in den
Tagen der Gefahr verlassenen Posten eines
Vertreters des Mährisch « Trübauer Wahl-
bezirkes für erledigt zu erklären und mit
möglichster Beschleunigung eine neue Wahl
anzubefehlen, um den vom konstitutionellen
Princip durchglühten 30.000 Bewohnern des
Trübauer Wahlbezirkes das Nechl. zu wahren,
an der constitutionellen Gesetzgebung unseres
Gesammtstaates Theil zu nehmen". Dies ist
die erste und einzige energische Kund«
gebun>', österreichischer Wähler im denk-
würdigen Jahre 1848 gegen einen Pflicht'
vergessenen Abgeordneten, obgleich damals
deren eine Menge in den kritischesten Tagen
fahnenflüchtig geworden und auch sonst nicht
immer den Absichten ihrer Wähler entsprechend
gehandelt haben. Auch wurde sür Anton
Weigl keine Neuwahl angeordnet, sondern
derselbe ging. als Seine Majestät der Kaiser
zur Sicherstellung des Reichsrathes mit
Manifest vom 22. October 1848 denselben
cmf den 45. November g. I . nach Kcemsier
einberief, dahin, nahm wieder seinen Platz
links, nur hatte er fetzt den Wirthschafts'
vefilzer Franz Staffa aus Mähren und den
Hofbesitzer Joseph Leitbner aus Stockerau
zu seineu Nachbarn, doch verharrte <>r gleich
seinen beiden Collegen bis zur Auflö>ung des
Reichsrathes in politischer Unthätigkeit. sEr-
innerung an Kremsier. Zusammengestellt
von W. A, Neu mann und Ed. Edl. von
Meyer (Kremsier 1849. 8".) S. 16. ?l. 2?
und 29. — Dunder (W. G.). Denkschrift
über die Wiener October>Revolution (1848)
(Wien 1849. 8".) S. 383.1 — 3. Christoph
Weigel (geb. zu Rebwih in Böhmen am
9. November 1634. gest. zu Nürnberg am
3. Februar 1723). Bereits iaeu. als er zwölf
Jahre alt war. kam rr aus seiner Heimat in
die Fremde, indem ihn die Seinigen nach Hof
im Voigtlande schickten, um ihn daselbst die
Goldschmirdeklmst erlernen zu lassen. Später
nahm ihn der berühmte Ienenser Professor
der Mathematik, Weimarischer Hofmathema«
ticus und Baudirector Erhard Weigcl,
allem Anscheine nach ein naher Verwandter
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon