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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
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Weil Ritter von Weilen Weil Ritter von Weilen folgte. Ueber Wien lag mit seiner ganzen ^ Zwang Hieher geführt, bald fühlte er sich Wucht und allen Schrecken der Belage- ! wie ein berechtigtes Glied m^dieser Kette, seine Seele hob sich in Gefahr und Kampf, sein Körper erstarkte unter den ' Mühen und Strapazen rungszustand. Nach Theilnehmern an der revolutionären Bewegung fahndete inan in allen Winkeln und Ecken, die Giftpilze Lebens im der Denuntiation schössen in aller Ueppig- ^ Feldlager, und bald stand nur ein Ziel keit auf, und so wurde denn auch Wei^ unverrückbar vor ihm: durchdringen len in einer'Nacht von bewaffneten Sol-! oder sterben." Den Dienst machte er daten cn;s dem Bette geholt und in ein Gefängniß gebracht. Die Untersuchung, welche nur eine halbe Stunde dauerte, stellte wohl seine Schuldlosigkeit heraus, sich schnell eigen, mit dem Gebrauche der Waffen ward er auä) bald vertraut' er gewann dein Soldatenleben eine bil- dende Seite ab, verschaffte sich militärische aber man entließ ihn doch nicht ohne-! Werke zur Lectüre, bildete sich so auf eine weiterä aus der Haft; man brauchte z seiner gegenwärtigen Lage entsprechende damals Soldaten, und so wurde denn ! Weise selbst ernstlich weiter und zog da- auch Weilen in Begleitung einer Pa-i durch die Aufmerksamkeit seiner Vor- trouille in die Kaserne abgeführt und ^ gesetzten auf sich, die ihm bald mit Wohl- dort als Gemeiner zu dem berühmten ! wollen und Beihilfe von allen Seiten Wiener Hausregimente Hoch- und i entgegenkamen. So überschritt er denn Deutschmeister Nr. 4 assentirt. In seine ^ in rascher Folge die untersten Stufen der Wohnung ließ man ihn nickt mehr zurück, ^ soldatischen Rangordnung, wurde Ge° und was aus seinen wenigen Habselig- ! freiter, Corporal, Feldwebel, und im De- keilen geworden, worunter sich auch das Manuscript eines Bandes Gedichte be- fand, erfuhr er nie. Eine Stunde später befand er sich in Necr^tenmoutur auf dem Wege zu seinem Negimmte, welches zur Ccrnirung der Festung Komorn im Felde stand. „So trat er denn, !8 Jahre a>.t, mit niedergedrücktem Geiste, krankem Körper, fast verzweifelnd, ohne eine be- freundete Seele in der Nähe zu haben, ohne alle materiellen Hilfsmittel, ohne alle militärischen Vorkenntnifse, in das rauhe und wilde Treiben eines großen Kriegslagers. Aber nur wenige Tage dauerte seine Niedergeschlagenheit, seine Trostlosigkeit und Schwäche, das große bewegte Kriegsbild, das sich vor seinen Blicken entrollte, ergriff ihn mächtig, das Soldatenleben mit seinen Vor- posten, Scharmützeln und Kämpfen regte ihn an' bald vergaß er im Taumel der rauhen Wirklichkeit, daß ihn cember 1849, als sein Regiment in da)* von den Nebellen geräumte Komorn ein- rückte, dürfte er den schweren Tornister abschnallen, das zehnvfündige Gewehr an den Nagel hängen und sich den Säbel mit dem goldenen Pone6p6e umschnallen ', er war zum Ofsicier befördert worden. Ueberraschend schnell, denn die Zeit des schweren Dienstes in den unteren Chargen hatte nicht viel über ein Jahr gedauert, ^n den folgenden Jahren, welche er in verschiedenen Garnisonen Ungarns zu- brachte, benühte nun der junge-Officier die Mußestunden zu seiner militärischen und allgemeinen Fortbildung. Als dann !l8o2 die Militarbildungsanstalten Oester- reichs nach einem neuen großartigen Plane reorganisirt wurden und man Umschau hielt nach tüchtigen Lehrkräften in der Armee, berief man ihn als Lehrer der Geschickte und Geographie in das Ca- deteninstitut zu Hainburg. Dort war er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Band 54
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weil-Weninger
Band
54
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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