Seite - 13 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
Bild der Seite - 13 -
Text der Seite - 13 -
Weiler. Marie Meiler. Marie
Später als Oberst kämpfte er mit dem
Regimente beim Uebergange über den
Gravellone bei Pavia am 20. März
4849, bei Montanaro am 21. und in
der Schlacht bei Novara am 23. März,
in welcher er mit dem Regimente im
Corps des Feldzeugmeisters Baron
d'Aspre am äußersten linken Flügel
stand. Schon hatte das 1. Bataillon im
Sturm die Häusergruppe Bicocca ge°
nommen, als es durch das überlegene
feindliche Geschützfeuer gezwungen wurde,
zu weichen. Da führte Oberst Weiler
das 2. Bataillon vor, und die feindliche
Brigade Savonna wurde zurückgeworfen;
fünf Stunden hatte der erbittertste Kampf
an diesem Platze gedauert, der Sarden»
könig selbst sich an die Spitze des
Regiments Savoyen gestellt und es zum
Sturme geführt, indem er zugleich eine
Umgehung versuchte, aber während letz-
tere gänzlich scheiterte, gelang es ihm,
nur einen Theil der Hausergruppe zurück«
zuerobern. Die Unseren hielten Stand,
und erst als sie ihre ganze Munit'on ver°
schössen hatten, mußten sie abgelöst
werden. Oberst Weiler wurde für seine
ausgezeichnete Tapferkeit am 44. Juli
1849 mit dem Ritterkreuze des Leopold-
ordens geschmückt. I n Rede Stehender,
der seit Jahren nicht mehr in der Lifte
der un angestellten Generalmajors im
k. k. Militär «Schematismus aufgeführt
erscheint, muß schon längst gestorben sein.
Thürheim (Andreas Graf). Grdenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichi«
schen Armee (Wien und Teschen l882, Pro«
chaska. ar. 8".) Vd. I, S. 348 und 33 l
unter Jahr 1848 und 1849; Bd. I I , S. 368,
unter Jahr 1783.
Weiler, Marie (Schauspielerin,
geb. im ersten Viertel des laufenden
Jahrhunderts, gest. zu Wien am31.Oc-
tober 4864). Ueber ihre ersten Lebens- und Bildungsjahre, wie, wann und wo
sie zuerst zur Bühne kam, liegen uns keine
Nachrichten vor. Nestroy wirkte zu Be-
ginn der Dreißiger-Iahre als Komiker
bei der Gratzer Bühne, an welcher auch
Marie Weiler als Localsangerin in
Engagement stand. Als dann Ersterer
im März 183! aus Gefälligkeit für einen
Beneficianten im Iosephstädter Theater
zu Wien als San ^quartier in An-
gely's „Zwölf Mädchen in Uniform"
auftrat, gastirte Letztere gleichzeitig da-
selbst mit ihm. Nestroy, der sehr un»
glücklich verheiratet und von seiner Frau
gerichtlich geschieden war, fand diese und
die mit ihr erzeugten Kinder ^siehe Ne<
stroy Bd. XX, S. 2l4^> mit einem Capital
ab, bei dessen Empfang
sie sich verpfiich-
teten, auf alle weiteren Ansprüche an
sein Vermögen zu verzichten. Und nun
wurde Marie Weiler, die er in Gratz
kennen gelernt hatte, seine Freundin und
Lebensgefährtin und blieb es bis zu
seinem in Gratz am 23. Mai 1862 er-
folgten Tode. Nach dem oben erwähnten
Gastspiele Nestroy's, welches den gün-
stigsten Erfolg hatte, beeilte sich der
Director des Leopoldstädter Theaters,
den Komiker zu engagiren, und so
schloffen Nestroy und Weiler, seine
Freundin, am 23. August 183! ihre auf
mehrere Jahre lautenden Verträge mii
Carl ab. Marie Weiler war damals
eine der vorzüglichsten Localsängerinen;
als sie in der Folge ihre Stimme verlor
und nicht mehr singen konnte, schrieb
auch Nestroy — und das ist Thatsache
— keine Posse mehr, in der eine Local-
sängerin Gelegenheit gchabt hätte, durch
Couplet» oder Liederoortrag zu glänzen.
Spater trat sie ganz von der Bühne
zurück und widmete sich nun ausschließ -
licb der Aufgabe einer Hausfrau im
Heim ihres Freundes, dem sie es so be»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Band 54
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weil-Weninger
- Band
- 54
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon