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Mcinbcrger. Johann 22 Meinkerger. Karl
t^eater. an welchem sic im Lustspiele „Mein I
3tern" zum ersten Male auftrat. Aber die z,
isir die Operette besonders begabte Dame
fand sich in den feineren Hallen der Hof-
düdne nicht ani richtigen Platze, verließ das
(fngagcmcnr, verschwand aus Wien und
tauchte in London auf, wo sie nach vergeb«
lichcm Bemühen, in der Oper aufzutreten, in
Singspiclhallen ihr Glück suchte, ohne es zu
finden. Wieder nach Wien zurückgekehrt,
wandte sie sich von neuem dem Schauspiele
zu, wurde von Zaun er, der damals das
Carl<Tbeatrr dirigirte, engaairt und blieb
ein ganzes Iabr lang im Verbände dieser
Bühne, ohne in dieser Zeit aufzutreten. Auch
als auf Jauner im Jahre 1878 Tewele
folgte, bekam man das Fräulein wohl im
Bilde, aber nicht auf der Büdne zu seken.
Ihre ferneren Schicksale sind uns unbekannt.
Aus Bildnissen kennen wir sie in der ersten
vollen Blüte, als sie von >5. Mablknecht
als Mitglied deä Ouaithratrrs nach der
N^ltur als Kniestück pbotograpbirt wurde,
und ein zweites Mal. 16 Jabre später, als
I. Eigner im Witzblacr „Die Bombe" in
der Nummer vom 6. Oktober 1878 dem Pu«
blil,'um das Fräulein vorfübrie, um zu be»
wrisen, daß die Schönheit wirklich vergäng-
lich ist. ^Wiener pikante Blätter, 1879,
Nr. 4«: „Eine Zaghafte.^ — 3. Johann
Baptist Ferdinand Franz Weinber»
g er, ein Edelmann, der im siebzehnten Jahr«
hundert lebte und durch seine wechselnden
Geschicke besonders bemrrkenswerth ist. Sein
Vater Ferdinand Albrecht Wein der«
ger Edler von Hemmersdorf war öirer'
reick)isäier Provinzial» urd Neichsgraf und
stand am kaiserlichen Höft in solchem Ansehen,
daß ihm Ferdinand I I I . das Commando
oer Festung Komorn anvertraute. Die Mutter
war eine geborene A. M. B. Struf inger
Herrin zu Nasen stein. Johann Baptist
kam in seiner Jugend zu Erzherzog Kar l
Iosepb, Bischof von Vassau und Deutsch«
meister, als Edelknabe, wurde aber. als er
l7 Iahte zählte, in ein Karmeliterkloster ge<
steckt. Dann schickte ihn der Ordensprouin»
cial Johann a Sto. Bernardo mit zwei
Vätern des Klosters nach Franken, 1665
nach Neustadt an der Saale ins Noviciat.
womit Wcinbergcr's Mutter sich wenig
befriedigt zeigte. Er selbst verlangte öfter das
'hm aufgedrungene Mönchskleid ablegen zu
dürfen, aber das Kloster mochte triftige
Gründe haben, es ihm zu verweigern, und er mußte Mönch bleiben. l677 wurde er Priester
uno sowohl im Predigtamte als im Beicht-
stuhle verwendet. Eine besondere Pergünsti«
gung erhielt er, indem ihm der Cardinal
Friedrich von Hessen«Darmstadt. damaliger
Bischof von Breslau, die Erlaubniß ertbeilte.
verbotene Bücher — mit Ausnahme der
Werke des Macchiavell und Mol inäus
— zu lesen. Im Jahre 1682 wurde er in
Missionsgeschäften verwendet und soll viele
Bekehrungen bewirkt haben. Durch Benjamin
Ger lach, der damals Professor zu Schweid«
nitz in Schlesien war und August Varc»
nicus. welcher zu Rostock das Hebräische
lehrte, ward er zuerst in seinem Glauben er»
schütteri und in ihm die Lust geweckt, sich
zum Protestantismus zu bekehren. Als er
später nach Zirl, unweit Innsbruck in Tirol,
käm, gerieth er mit einem sächsischen Oberst«
lieutenanr, der in uenetianischen Diensten ge-
standen, während einer Mahlzeit in einen
Glaubensstreit, der damit endete, daß ihn die
Widerlegungen des Sachsen nachdenklich
machten und ihn zum Entschlüsse brächten,
zum Protestantismus überzutreten. Nnd ob>
glc!ch er noch in manchen Punkten der neuen
Lehre schwankend war, hielt er doch am
23 September 1687 zu Leipzig in der
Nicolaikirche sein? Uebertrittspredigt, in wel<
cher er viele Ansichten des katholischen Glau«
bens, welche seine Zweifel wackgerufen hatten,
erörtert und seinen Nebrrtritt glc'cksam recht-
fertigt. Ueber seine weiteren Geschicke ist nichts
Zuverlässiges mehr bekannt. Dr. Goetze m
seinem „IcksciiHsmg. O"!lVOräic»i>um" will
wissen, daß Weinberg er wieder in den
Schoß der katholischen Kirche übergetreten
und zur Strafe für seinen Abfall zu ewigem
Gefängniß uerurthcilt worden s?'. sU n<
schuldige Nachrichten, l72ll und l?;;4:
„Kurtzgefaßte Historien der 'Drdens-Brüder und
Geistlichen, welche sich von dem Papstcbum
zur evangelischen K!rche össrntlich bekehrt
habcn". 1723 Oecas V, x. 18; 1734, De-
cas VI , i>. 1099 u. f. — 4. Joseph
Weinberg rr, ein Componist der Gegen»
wart, von dem ein „Minnelied" : I m
dunk len 3aube f lüs ter t , und ein
„Ständchen": Holdes Mädchen, horst
du mich? jedes für eine Singstimme mit
Pianofortc. beide in Wien 1878 bei Gutt»
mann erschienen sind. — 3. Kar l Wein-
berger (geb. zu Gratz in der zweiten
Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts, gest. zu
Netz in Oesterreich 1620). Der Sproß einer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Band 54
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weil-Weninger
- Band
- 54
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon