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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
Seite - 33 -
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Weinert, Anton Meiner^ A rologic, und zwar so ziemlich gleichseitig thätig erscheinen. Da in den über sie berich- tenden Quellen die Taufnamen ausdrück» lich beigefügt sind, dürfte ein Irrthum, z. B. die Nennung eines und desselben unter zweierlei Taufnamen, ausgeschlossen sein. Weinert (Wejnert), Anton (Com- positeur, geb. zu Lusdorf im Her- zogthume Friedland in Böhmen 1731, gest. zu Warschau am l8. Juni 1830). Auf einer Reise durch Böhmen lernte Anton Fürst Lubomirski sBd. X VI, S. 109, Nr. 2^> den in Rede Stehenden kennen, fand an den musicalischen Ta- lenten desselben Gefallen und nahm ihn 1773 mit sich auf seine Güter. I n Opole, wo der Fürst residirte, wurde Weinert unter Anderen auch mit dem Krakauer Bischof Cajetan S o l t y k sBd. XXXV, S. 239^, der selbst ein großer Musikfreund war, bekannt und spielte mit ihm Duette auf der Flöte. Bald reiste dann der junge Künstler mit dem Fürsten nach Warschau, wo er durch sein Spiel den Beifall des Königs ge- wann, der ihn 1778 in seiner Hofcapelle anstellte. Dieser Posten,.welchen er bis 1793 bekleidete, ließ ihm jedoch Muße genug übrig, um Musikunterricht zu er> theilen, und so blieb er unter Anderen durch acht Jahre auch der Musiklehrer der Grafen Eduard, und Athanes Ra> czyriski. Weinert förderte ungemein das musicalische Leben in Warschau; so führte er musicalische Abende ein, die sich lange erhielten und großer Beliebtheit erfreuten', 1811 nahm er vereint mit seiner Familie, deren Mitglieder sämmt- lich ausgezeichnete Musiker waren, an der Einführung der Kirchenmusik in der Piaristenkirche Theil, für welche er über» dies eine große Zahl Messen, Ossertorien, Gloria und dergleichen componirte. 4824 wurde er zum Professor am Con» servatorium ernannt, nachdem ihm früher noch König Stanis laus Ponia- towski die Leitung seiner Musikcapelle übertragen hatte. Von seiner Stellung am genannten Institute zog er sich 1830, im Alter uon 80 Jahren, zurück. Noch zwei Decennien war es ihm vergönnt, das Dasein zu genießen, dann schloß er, hundertjährig, seine Augen zur ewigen Ruhe. Außer den kirchlichen Composi» tionen, deren wir schon gedachten, schrieb Weinert drei Opern: „H>K?-?t^ ?i/ nis^o- ^2sü)l^", d. i. Unnöthige Bedenklichkeit (1782); — „Nunnrrmetler" (l787) und „D^'Kös? ^/c/^'/n?'.5/«", d. i. Der Teufel des Alchimisten (1808). I n diesen Opern erkennt man sofort des Künstlers Bestre- ben, seinen Vorgänger Matthias K a> m i e n s k i , einen geborenen Oeden» burger sBd. X, S. 4l3^ und in War- schau ungemein beliebten Componisten, nachzuahmen. Eine von ihm componirte Cantate wurde 1828 in der evangelischen Kirche zu Warschau aufgeführt, und dann schrieb er noch viele kleinere Tonstücke, insbesondere Polonaisen. Von seinen !6 Kindern war ein Sohn, Phi l ipp (geb. zu Ragalin 1798, gest. zu War- schau 1843), ein vortrefflicher Tenorist; derselbe wurde bald der Liebling des Publicums, als er in der Warschauer Oper sang; aber um seine Familie zu erhalten, mußte er neben dem anstren» genden Berufe als Sänger auch noch Lectionen ^eben, er verlor seine Stimme, erkrankte und starb in Armut im evan» gelischen Spital. Ein hochbetagter Greis, folgte der Vater dem Sarge des im Alter von 43 Jahren dahin gerafften Sohnes. Ein zweiter Sohn Antons und Bruder des Vorigen, Peter, starb als Professor am Konservatorium zu Warschau, gleich» falls in jungen Jahren. v. Wurzbach, biogr, Lerikon, I^IV. sGedr. 2:! Juni 4886.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Band 54
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weil-Weninger
Band
54
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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