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Weinrauch) Johann Caspar 87 Meinrauch) Johann Caspar
dowiecky, Bo l t , Jury, Meno
Haas u. s. w. nichts nach, ja man kann
ihn, wenn er auch nach der Zahl seiner
Blätter nicht so stark vertreten ist, doch
nach Geist und AusfĂĽhrung derselben
ohne Bedenken den österreichischen Cho-
dowiecky nennen. Der viel beschaff
tigte Künstler arbeitete meist für Buch«
Händler und schmückte Taschenbücher,
Dichterwerke und Sammlungen schön-
geistiger Schriften mit seinen Zeichnun
gen. die dann von Anderen, mehrmal
auch von ihm selbst und mit eben solcher
Kunstfertigkeit in Kupfer gestochen wuo
den, als sie correct und verständnißvoll
gezeichnet waren. In einem dramatischen
Sammelwerke, welches zu Ende des vori-
gen Jahrhunderts zu Wien herauskam
und die beliebtesten dramatischen Ar>
beiten des damaligen BĂĽhnenrepertoires
enthalt, war jedes StĂĽck mit einern Titel'
kupfer geschmückt, zu welchem Wein»
rauch die Zeichnung und der geschickte
Kupferstecher I . Albrecht in Gemein»
schaft mit unserem KĂĽnstler den Stich
geliefert hat. Die Zahl dieser Blätter
beläuft sich über hundert; wir nennen
davon nur jene, auf denen Weinrauch
seinen Namen eingestochen hat; es sind:
.Ritter Adelungen". — ..Alderson.
I., I I . und I I I . Theil". — „Adelheid
von Wulsingen". — „Die bezähmte
Widerbellerin von Schink". — „Der
deutsche Hausvater". — „Edelmuth
stärker als Liebe". — „Elfriede". —
„Die Erbschleicher". — „Friedrich von
Oesterreich". — „Der Geisterbeschwörer".
— „Fust von Stromberg". — „Die
Grafen Guiscardi". — „Johann Hen-
nuyer, Bischof von Lizieur". — „Der
Jurist und der Bauer". — „Caspar der
Thorringer". — „Der Kaufmann von
Vened'ig". — „Das Kind der Liebe". —
,Die Majestät in der Klemme". — „Der , Mann nach der Uhr". — „Masaniello
von Neapel". — „Menschenhaß und
Reue". — „Oda, die Frau von zwei
Männern". — „Olivie". — „Otto
von Wittelsbach". — „Das Räuscbgen".
— „Die schöne Wienerin". — „Die
Sonnenjungfrau". — „Curt von Spar-
tau". — „Stadira". — „Die Ver-
schwörung der Pazzi". — „Wer ist
Sie?". — „Die Verschwörung des
Fiesco". — „Graf Wiprecbt von
Groizsch". In dieser Sammlung von
TheaterstĂĽcken tragen auch die ĂĽbrigen
Blätter, welche den Namen des Kunst»
lers nicht zeigen, so bestimmt den Cha-
rakter seiner Zeichnung, daĂź gar nicht
daran zu zweifeln, daß sie von Wein»
rauch herrĂĽhren. .Vom Stich aber gilt,
daĂź derselbe, wenn kein Stecher genannt
ist, von niemand Anderem als von
I . Albrecht ausgefĂĽhrt ist. Auch hat
Weinrauch zu C o l l i n's drama»
tischen Werken die schönen Titelblätter
gezeichnet, unter denen jenes zu „Maeon^
besonders gelungen ist; — ferner zu
Schiller's „Cabale und Liebe", L.Act,
7. Scene: „Vater! ehe Sie meine
Gern alin beschimpfen, durcb stoĂźe
ich sie" und zu einem anderen StĂĽcke:
„Die Unvermälte" zur Stelle: „Geht,
bittet um des Vaters Segen",
in welchem Bilde eine Figur mit jener
des Präsidenten in „Cabale und Liebe"
fast gleich ist; dann im „Frauenzimmer'
Almanach" fĂĽr 1803 zwei Scenen:
„Sie also wi l l mir mei nen Sohn
vorenthalten?" und „Ach! kann
ein Mutterherz mehr leiden als
das meinige?" und zur Erzählung
„Röschen und Alexis" im nämlichen
Almanach, Jahrgang 1804, zu „Scenen
aus der Familie Ehrenburg": „Dieser
ranz sei euerer Unschuld
P re i s " ; von weiteren Blattern
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Band 54
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weil-Weninger
- Band
- 54
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon