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Mcinrich. Theodor Weinsperger
Land'.'öcult'.lr, Hl.'rau-'gege^'n von der k. k.
patl'iotisä>'ök0n?!mschrn iHesrUsck^ft i'.u ^önig--
reich Böt-men. Iat-rq. l^ 6«». ^'r. ^4- ,.>larl
Weinrich".
Porträt. Phoiograpi'ieaboruck. Unterschrift:
...Na:,'! Neinrick, ! grd, '^ u Nl^n Rt'chtenbach
bei Nelzlar ain l» Juni l8»i>. z gest. ,;u
Franimrt a, ))i, am 1. ^uni <««<)" (8").
Noch sind zwri Polen mit diesem deutschen
Namen, Veide uni ihre Kicche hoch verdiente
katholische Priester, rrwädnenswertd, und
zwar: 1, Johann Wclnrich. durch ,^ wei
Jahrzehnte, von i^o:l bis 1322, Abt deö be<
rühmten nächst Krakau gelegenen Cister'
cienserklosters Mugila, in welchem Wanda,
Tochter drö Krakus. des Gründers der
Stadt Krakau. idro letzte Ruhestätte fand,
nachdem sie der Verbindung mit einem ihr
verhaßten Fürsten, zu welcher das Volk sie
zwingen wollte, durch den Tod in den
Fluthen der Weichsel sich entzogen hatte.
Weinrich trat in genanntes Kloster, in
welchem er an der 2eite seines Abtes Io»
hann Taczel die Ztelle deö Unterschatz«
meisterö versah. Nach dmi am 8. December
!30:l crfolgten Tode seines Oberen wurde
er durch die Wahl seiner Mitbrüder der
24. Abi ces berühmten Ttifies. Unter seinen
Vorgängern war dasselbe uin einen arohen
Theil seineü Besttzeö durch Sorglosigkeit der
Verwaltung gekommen. Weinrich richtete
sein Augenmerk zunächst darauf, von den un°
berechtigten Besitzern Alles zurückzufordern,
worüber sie das Besitzrecht nicht ausweisen
konnten; dann befreite er das Stift von den
Schulden, welche durch schlechte Verwaltung
der Vorgänger sich in ansehnlicher Höhe ge«
häuft hatten. Den von Zerstörung bedrohten
Theil der Klosterkirche ließ er neu herstellen
und veranlaßte dann die zweite Einweihung.
Unter diesem Abt lebte der Chronist Nico-
laus, der, selbst ein Mönch des Stiftes, die
Aufzeichnungen niederschrieb, welche die älteste
Vergangenheit desselben betreffen. Unter
Weinrich vollzog sich auch die brüderliche
Vereinigung der Mönche uon Mogila mit
jenen des berühmten Benedictinerklosters zu
Tyniec. zur wechselseitigen Theilnahme an
den geistlichen Gütern und Verpstichtung zum
Gebet für die Verstorbenen. — 2. Theodor
Weinrich (s 1449), Caplan an der erzpriester-
lichen Kirche zu unserer lieben Frau in Krakau
und Dechant von Sander; er erbaute an, ge<
nannter Kirche die Cavelle des h. Johannes von Nepomuk und stattete dieselbe mit dem
entsprechenden Ttiftscapital aus. Daß er als
Priester hohes Ansehen genoß, dafür spricht
der Umstand, daß ihm das Breslauer Bis-
thum angeboten wurde, dessen Annahme er
aber ablehnte. ^//os2o^.8^i i^onIi«nt<m>).
s)lii-3. 2^«ik i 2H5lu^ uiiaw"' moFilLkick,
d. i. Gemälde des Lebens und der Verdienste
der Aebte von Mogila (Krakau 1867, 4".)
3 3<) u. f.)
Weinsperger Unsere Nachfol>
schungen über diesen Künstler, der im
Ausstellungskatalog als Professor be^
zeichnet erscheint, blieben erfolglos. I n
den Werken über Kunst und Künstler
im Kaiserstaate, sowie in Nag le r's
„Künstler-Lexikon" suchen wir seinen
Namen vergebens. Uns ist er nur
aus der Iahresausstellung 1832 in der
Akademie der bildenden Künste bei
St. Anna in Wien bekannt. Er war auf
derselben mit folgenden zehn landschaft-
lichen Gemälden en 6oug.^6 vertreten:
„Villa Anmllnll"; — „Zusgang der Schlucht
bei Aiirilllch nächst Nicner-NenZtM"; —
„Nrr All52erfllll Iiintrr Tllllk."', — ^Gingllng
in tlie Zchlucht bei Wiirt'Illch"; — „Gegend bei
Mi lan"; — „HnZgllng des Mllenthaleg bei
Arichrnlln" : — „MitterlllpcntclLei! in Steier-
mark"; — „Nas Klrine Mlrnt lM bei Nei-
chrnlln" ; — „M5en bei Ogqdi in Steirr-
mark"; — „Mitte der Schlucht bei Vürklach".
Man rühmte diesen Gouachebildern
treue Wiedergabe der Natur, richtige
Zeichnung, zarte Behandlung und kräf-
tige Tinten nach. Später hat Weins«
perger nicht wieder ausgestellt, und
beschränkt sich auch auf das Gesagte
die Summe unseres Wissens über den
Künstler.
Pietznigg (Franz). Mittheilungen aus Wien.
Zeitgemälde des Neuesten und Wissens-
würdigsten u. s. w. (Wien 1832, I . P. Sol«
linger. 8«.) Bd. I, S. 126 im Artikel.- „Aus»
stellung von Kunstwerken in der österreichi»
schen kaiserlichen Akademie der bildenden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Band 54
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weil-Weninger
- Band
- 54
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon