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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
Seite - 64 -
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Vincenz Meintridt, Luise ließ', besaß er doch einflußreiche Freunde und Verbindungen, welche in ihm die Hoffnung baldigster Wiederanstellung er- weckten, culf die er jedoch länger warten sollte, als er gerechnet hatte. Indessen versammelte der geistvolle Weltpriester gleichgestimmte Menschen in seinem Hause, und wir nennen außer den Genannten noch Franz Schubert, den Bauern» feld im Jänner l822 zuerst bei Wein- tr idt kennen lernte; dann Kasimir Grafen Lanckoronski, Bruder des nachmaligen Obevstkämmerers Grafen Karl Lanckoronski, Franz Grafen Stad ion, Weintr idt 's ehemaligen Zögling und nachmaligen Minister. End» lich im Jahre 4824 erfolgte die Ernen» nung unseres Gelehrten zum Dechanten von Rotz. Daselbst blieb er nahezu zwei volle Decennien in Thätigkeit, die in jeder Beziehung eine ungemein verdienst« liche war. So legte er vor Allem das Pfarrgedenkbuch an, in welchem er fol> gende Rubriken eigenhändig hineinschrieb: Wie die Stadtpfarre Rotz an das Stift der regulären Chorherren zu St. Polten gekommen, sammt den dazu gehörigen Documenten; von den zur Stadtpfarre Rotz gehörigen Filialen; von den in der Stadtpfarre befindlichen Capellen und Statuen; die Reihenfolge der Nötzer Stadtpfarrer; von den gestifteten Messen; von dem Patron der Pfarre; die Grenzen derselben, Zahl der Fami- lien und Seelen; von den Einkünften der Kirche und des Pfarrers, von der Gottesdienstordnung u. m. a. Wein« tr idt nahm auch energisch die Interessen der Pfarre wahr und richtete an die niederösterreichische Landesregierung eine Eingabe wegen Wiederherstellung der alten Rechte und der Einkünfte der Pfarre im Hinblick auf eine Neudotirung derselben und Wiederaufrichtung der dazu gehörigen frommen Stiftungen. Die Verhandlungen über diese Ange- legenheit zogen sich viele Jahre hindurch, ohne jedoch das geringste Ergebniß zu erzielen. Wenn auch der frühere Univer> sitatsprofeffor bei seinem Verkehr mit Hochgebildeten in dem Uebergange in die neue Thätigkeit und in einen Verkehr mit schlichten Weinbauern immerhin eine Art Prüfung fand, er schickte sich in seine neue Lage und wirkte, wie sein Nach» folger berichtet, mit Eifer, mit dem aber Mäßigung und große Sanftmuth Hand in Hand ging. Leutselig und freigebig wie er war, genoß er allenthalben große Achtung und Liebe, und ein schöner Zug seiner Pfarrkinder, wie ein Beweis ihrer Liebe zum Pfarrer, ist die Thatsache, daß ihm dieselben, als er zum Dechanten in Nikolsburg ernannt worden, beim Ab» schiede von ihm, dessen mißliche Ver- mögensverhältnisse ihnen nicht unbekannt waren, eine ansehnliche Geldsumme über» reichten, damit er schuldenfrei die Pfarre verlasse. Es war im November 1843, als er von dem Fürsten Dietrich stein auf die Provstei an der Haupt» und Collegiatkirche zum h. Wenzel in Nikols- bürg berufen wurde, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode blieb. — Eine Nichte unseres Religionsprofessors und nachmaligen Nikolsburger Propstes ist Luise Weintr idt (gest. im Frühling 4872), welche zugleich mit Anna von Hoff inger dem erblindeten Johann Emanuel Veith M . I . ,S.8^ hilfreich zur Hand war und dem berühmten Ho« mileten trotz seines traurigen Zustandes es ermöglichte, seine geistige Thätigkeit fortzusetzen. Luise Weintr id t besaß eine nicht geringe literarische Bildung und poetisches Talent. Mit echt weid» licher Zartheit der Empsindung verband sie einen männlich besonnenen, für streng
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Band 54
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weil-Weninger
Band
54
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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