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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54
Seite - 94 -
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Weiß, David David ging er 1790 nach Wien, wo er bei einem Landsmanne, dem Hofagenten Franz Edlen von Castelrotto, Auf- nähme und Unterstützung fand, welche ihn wenigstens für die erste Zeit aller Sorge für seinen Lebensunterhalt enthoben. An» fangs zogen ihn Talent und Neigung zunächst zur Malerei hin, aber Umstände und Verhältnisse fügten es zuletzt so, daß er sich der Kupferstecherkunst zu- wandte. In dieser Zeit war der berühmte Quirin Mark sBd. XVI, S. 432) sein Lehrer, dessen Unterricht er durch sechs Jahre genoß, nebenbei aber besuchte er unter Professor Hubert Maurer sBand XVII , S. 140^> uud Director Füger ^Bd. V, S. 4) fleißig die Akademie, was ihm später bei der Ausübung der Kunst, die er als eigentlichen Beruf erwählte, trefflich zu Statten kam. Nachdem er seine Ausbildung beendet hatte, begann er selbständig zu arbeiten, wobei es sich so glücklich traf, daß er gleick in der ersten Zeit mehrere Arbeiten, darunter von Augsburg zwei größere, erhielt, welcbe es ihm ermöglichten, schon nach vier Jahren auf eigene Kosten eine Reise nach Italien zu unternehmen. Als er sein eigentliches Ziel, Rom, erreicht, begann er daselbst seine Studien, um sein künstlerisches Talent ferner aus zu» bilden und zu vervollkommnen. Nach längerem Aufenthalt in der ewigen Stadt kehrte er nach Wien zurück, ließ sich daselbst hauslich nieder und begann mit der Ausführung der Arbeiten, die ihm von allen Seiten in so reichlichem Maße zukamen, daß er in kurzer Zeit einer der meistbeschäftigten Künstler seines Faches ward. Zum Glück. für seine Kunst bestand ein beträchtlicher Theil der ihm übertragenen Arbeiten in schönen umfangreichen Blättern, die es ihm ge« statteten, seine ganze Kunstfertigkeit zu ' entfalten. Der größere Theil seiner Ar- ^ beiten ist in Punktirmanier ausgeführt, die er mit großer Zartheit zu behandeln verstand, wenngleich man in seinen , Blättern jene wunderbare Weichheit ver- ! mißt, die seinem Zeit» und Kunstgenofsen, ! dem Kupferstecher Friedrich J o h n ' sBd. X) S. 233^, eigen; doch aber muß l auch bemerkt werden, daß eine solche die Wirkung der Weiß'schen Blätter, welche meist ungleich größere Dimensionen haben als jene John's, vielleicht in nicht ge- ringem Maße beeinträchtigt hätte. Auch verstand es Weiß trefflich, mehrere Be- handlungsarten auf einem Blatte zu ver- einigen, und in dieser Hinsicht lieferte er gerade in seinem letzten großen Blatte „Das Gewitter" nach Fend i ein ''Meisterstück; dasselbe wurde als Ver- ! losungsblatt des Wiener Kunstvereines ! für 1842 gewählt, zählt zu den schön- i sten Blattern des Meisters, der es als ! siebzigjähriger Greis stach, ja wird von Kennern sogar als dessen Hauptblatt be» zeichnet. Er wendete a^f demselben sämmtliche Manieren, nämlich Radi- rung, Punktirung, Grabstichelschnitt und Schabgrund an und lieferte im Ganzen ein wahres Musterblatt, dessen Ton durchgehends trefflich gehalten, in den Schattenpartien kräftig und in den Figuren ungemein wahr ist. Als der Stahlstich aufkam, stach er Mehreres auch in Stahl, und zwar Bildnisse sowohl nach eigenen Zeichnungen als nach Ge- mälden, mit großer Lebenswahrheit und sorgfältigem Studium, die Eigenheiten des Künstlers auf dem Original wieder» zugeben. So sind seine Bilder der Fürstin Wolkonsky, des Fürsten Moriz Liech- tenstein und des Fürsten Karl S ch wa r- zenberg wahre Meisterstücke. Auch in Darstellung historischer Blätter war ec sehr geschickt, und seine Blätter nach
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Band 54
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weil-Weninger
Band
54
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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