Seite - 104 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Band 54

WM, Franz Freiherr 104 if^ Franz Freiherr Gegner von seinem Standvunkte ver- trieben würde. Also otme erst Beiehl ab- zuwarten, entsendete er, nachdem der Besitz von Madonna del Monte durch die immerfort nachrückenden Truppen der Brigade gesichert war, eine der Com- pagnien, welcbe diesen Ort beseht hielten, rechts gegen Sona, wo sie sich in der zwischen Madonna del Monte und Sona gelegenen Schlucht hinabließen' an der Spitze der andern drei als Reserve aus gestellten Compagnien aber unternahm er selbst den Sturm. Der Feind über- schüttete indeß fortwährend die Unseren mit seinen Kugeln, auch mußten die stur- inenden Jäger wegen der Steile der An- höhe, um emvorzuklettern, von den Hän den Gebrauch machen, was sie hinderte, gegen die Gegner mir der Waffe sich zu wehren. Da erstieg Oberstlieutenant I Weiß den Anderen voran die Höhen,! ermuthigte durch sein Beispiel seine Leute! zu gleichem Vorgehen und zwang den Gegner nach verzweifeltem Widerstände, seine vo^tneilhafle Stellung zu verlassen. Die erste Abtheilung Jäger, welcbe vor- gedrungen, hatte l4<» Piemontesen und einen General bereits gefangen genom» M'N, welche aber. da die Anzahl der sie bewachenden Jäger zu gering war, bei dem Herannahen einer feindlichen Ab- theilung wieder zu den Waffen griffen, das Gefecht in der schon genommenen Verschanzung erneuerten und sogar mit Dolch und Säbel gegen unsere Jäger sich wehrten. Aber Oberstlieutenant Weiß behauptete mit den Seinen den erstürmten Posten, drang von dieser Kuppe vorgehend im Sturm unaufhalt- sam von Absatz zu Absatz gegen den sich immer wieder stellenden nnd oft über ^ legenen Gegner und warf ihn endlich in! den Kirchhof, welcher mit einer mit > Schießscharten versehenen Mauer um > ! geben war. Von dieser aus versuchte der Feind mit ganzer Macht einen Ausfall. Aber die Brigade Perger, welche durch die Wegnahme der Schanzen Luft ge- wonnen hatte, rückte nun unaufgehalten gegen den Kirchhof, griff vereint mit dem l). Iägerbataillon die in demselben mit der Verzweiflung des Todes sich weh- renden Piemontesen an und nahm den Platz nach hartnäckigem Kampfe. Durch diese ebenso mit Einsicbt und Scharfblick wie todesverachtender Tapferkeit errun- genen Vortheile war aber auch das Schicksal des Tages ,zu unseren Gunsten entschieden. Die Brigade Fürst Liechten- stein konnte nun gegen Somma Cam- uagna sick wenden und den Feind aucb in dessen linker Flanke bedrohen. So ge- langten unsere tapferen Truppen in den Besitz des ganzen Höhenzuges, und der Feind wurde bis unter die Kanonen von Peschiera zurückgedrängt. Nach been- detem Feldzug ward Weiß im August 1848 Oberst im Bataillon und pflückte siä> neue Lorbern in der Scblacbt bei Mortara 21. März 1849, wo er an der Spitze seiner Jäger die Stadt erstürm e , und bei Novara 23. März, in welcher Schlacht sein Bataillon mit solcher Ta- pferkeit und Todesverachtung kämpfte, daß es kls Auszeichnung 3 goldene, 43 silberne erster und 14 silberne Me daillen zweiter Classe erhielt. Nun machte Oberst Weiß mit seinem Ba- taillon den Zug über die Apenninen, Contremoli, Massa, Pisa und Livorno, und der Großherzog von Toscana ,zeich> nete ibn mit dem Iosephorden aus. Für sein Verhalten bei Sona und Madonna del Monte aber wurde ihm in der 431. Promotion vom 27. November 4848 das Ritterkreuz des Maria The- resieN'Ordens zuerkannt. I n d?r Folge erhielt er den Ordensstatuten gemäß den