Seite - 24 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Bild der Seite - 24 -
Text der Seite - 24 -
Men^elides 24
Wenzel von Iglau, siehe: Wenzel,
Johann sS 22, in den Quellen, Nr. 10^.
Wenzel von Klattan, siehe: Wenzel,
Johann sS. 22, in den Quellen, Nr. 11^.
Wenzel von Krumau, siehe: Wenzel,
Johann sS. 22, in den Quellen, Nr. 12^.
Wenzel von Olmütz. siehe: Wenzel,
Johann ^S. 23, in den Quellen, Nr. 13 j^.
Wenzell von Wcnzelli, siehe: Wenzel,
Johann sS. 23, in den Qliellen, Nr. 14^.
Wenzelides, Karl (Polyhistor, geb.
zu Troppau am 24. September 1?70,
gest. zu Nikolsburg am 6. Mai 1832).
Er beendete das Gymnasium in Troppau,
d^e philosophischen und rechtswissenschaft-
"lichen Studien in Wien, übernahm dann
eine Erzieherstelle im Hause des Barons
Badenfeld, wurde 1803 Justitiar in
Fürst Dietrichstein'schen Diensten zu
Polna, Nikolsburg und Kanitz, fungirte
1810—18l1 als Verwalter in Tieschov,
1812—18l3 als solcher in Rappoltew
kirchen, ward 1813 Hauptregistrator im
Fürst Dietrich stei n'schen Hauptarchive
zu Nikolsburg und l8l9 Archivar da-
selbst. Aus letzterer Stellung trat er nach
28jähriger Wirksamkeit 184? in den
Ruhestand, in welchem er im Alter von
82 Jahren starb. Ein Mann von viel»
seitiger Bildung, dichtete er in deutscher
und lateinischer Sprache — es gibt eine
Menge Chronogrammata von ihm —
übte er Musik und Gesang, setzte eigene
und fremde Lieder in Musik, componirte
eine Gesangmesse, betrieb Physik, Bo«
tanik, Geschickte, unterhielt mit Wo lny,
Ens, Dr. Alt in Troppau, Dr. Hör-
nes in Wien, mit Glocker in Breslau,
mit Me inert und Anderen einen leb-
haften Briefwechsel. Er war auch nach
verschiedenen Richtungen hin eifriger
Sammler, und seine schöne und reiche ^ Schmetterlingsammlung, ferner die seiner
Petrefacten, seiner Karten und seiae
über tausend Bande umfassende Biblio-
thek vermachte er letztwillig dem Trop«
pauer Museum, in welchem auch seine
Korrespondenz mit Ens. Dr. A l t und
Ol-. Hornes aufbewahrt wird. Uebri-
gens hatte er schon bei Lebzeiten in dieses
Museum manches Werthvolle, wie: alte
Münzen, verschiedene keltische Alter»
thümer, Petrefacten, darunter das Pracht'
eremplar einer bei Nikolsburg ausgegra»
benen Unterkinnlade mit einem Hau--
und mehreren Backenzähnen eines Dino-
tiisriuin FiFäntOUin geschenkt. Eine
andere in der Umgebung von Nikolsburg
durch Ankauf zusammengebrachte Samm>
lung, bestehend aus irdenen Geschirren
und Bronzestücken germanischen (kelti-
schen) Ursprungs, hatte er dem Fürsten
D iet r i ch stein für dessen im Nikols-
burger Schlosse befindliche Sammlun-
gen vermacht. Schriftstellerisch war er
nur ganz ausnahmsweiie thätig, so sind
von ihm abgedruckt in den „Mittheilun»
gen der mährisch»schlesischen Gesellschaft
für Landwirthschaft u. s. w.", historisch,
statistische Section, die „Abhandlungen
über die Flüsse Schwarza und Thaya"
»831, Nr. 106^, „Ueber den Ort Sur-
gustum" »832, Nr. 130^; imd'Elvert'-
schen „Notizenblatt" : „Auszüge aus
dem Tagebuche des Freiherrn Karl von
Zierotin" »836, Nr. 1, S. 7^j, welche
Bezug haben auf den Cardinal Diet»
richstein und seine Brüder Maximi»
lian und Sigismund; in den Jahr»
büchern der k. k. geologischen Reichs-
anstalt: „Ueber fossileMolusken" »831,
S. 131^, diese enthalten auch ebenda
Seite 103 und 110 Nachrichten über
Wenze l ides ' Petrefactensammlung.
Im Jahre 1847 hatte er die Stadt
Troppau, von welcher er zum Ehren-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon